Naschkatze

Titel: Naschkatze
Autoren: M Cabot

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einem angenehmeren Leben. In schicken Kleidern fühlt man sich einfach wohler.
    Es ist unser Job, neue Kleider für sie zu entwerfen (oder alte zu verschönern), damit’s ihnen ein bisschen besser geht.
    »Ehrlich gesagt«, seufzt Shari. »Ich weiß nicht recht... Irgendwie bin ich ein bisschen sauer. Ich hab mich wirklich drauf gefreut, mit dir ein Apartment zu teilen. Und ich dachte sogar, wie viel Spaß es uns machen würde, alte Möbel aufzuspüren und instand zu setzen. Oder ein Auto zu mieten und zum Ikea in New Jersey zu fahren und hübsche Sachen für unsere Wohnung zu kaufen. Jetzt muss ich bei Chaz bleiben und mich mit dem alten Zeug aus der Anwaltskanzlei seiner Familie begnügen.«
    Damit bringt sie mich zum Lachen. Ich habe die Sofas mit den Goldborten in Chaz’ Wohnzimmer gesehen. Da neigt sich der Holzboden ein bisschen nach Süden. Durch eines der Fenster mit den kleinen Läden, die sie gegen eine Feuerleiter abschirmen, hat Shari die Messerstecherei beobachtet – Julios Dad in voller Aktion.
    »Okay, ich komme zu euch und will mal sehen, was man mit den Sofas machen kann«, schlage ich vor. »Beim Ausverkauf von So-Fro Fabrics habe ich mir eine ganze Menge Material besorgt. Wenn mir meine Mom die Umzugskartons schickt, nähe ich neue Bezüge. Und Vorhänge«, füge ich hinzu. »Dann musst du nicht mehr mit ansehen, wie schwangere Frauen niedergestochen werden.«
    »Ja, das wäre nett.« Shari seufzt wieder. »Da...« Sie schiebt die Village Voice über den Tisch zu mir herüber. »Das wirst du brauchen.«

    »Warum?« Verständnislos starre ich die Zeitung an. »Luke und ich haben schon eine Wohnung.«
    »Um einen Job zu finden, du Schwachkopf. Würde Luke deinen Müßiggang ebenso finanzieren wie deine Unterkunft?«
    »Oh...« Ich lache leicht gequält. »Danke.«
    Während ich die Inserate überfliege, öffnet sich die Tür des Honey’s, und ein Zwerg kommt herein, der ein langes Gewand im Gandalf-Stil trägt. Langsam schlendert er zu unserem Tisch, schaut uns an, dann wendet er sich ab und geht wieder hinaus, ohne ein einziges Wort zu sagen.
    Shari und ich sehen zur Barkeeperin hinüber. Anscheinend hat sie den Zwerg nicht bemerkt. Shari und ich starren uns an.
    »Was für eine unheimliche Stadt«, murmle ich.
    »Wem sagst du das?«

    Lizzie Nichols’ Ratgeber für Brautkleider
    Nun befassen wir uns mit der Ärmellänge Ihres Brautkleids.
    Trägerlos – natürlich überhaupt keine Ärmel!

    Spaghettiträger – sehr dünne Träger

    Ärmellos – breitere Träger

    Angeschnitten – sehr kurze Ärmel, die für gewöhnlichnur knapp über die Schulter reichen. Unvorteilhaftfür Bräute jenseits der vierzig, es sei denn, sie trainieren mit Hanteln.

    Kurz – diese Ärmel reichen bis zur Mitte des Oberarms.Im Allgemeinen findet man diese Länge zu leger für formelle Hochzeiten.

    Oberhalb des Ellbogens – diese Länge ist für Bräute geeignet, die sich wegen der Gänsehaut an den Innenseiten ihrer Arme sorgen.

    Drei Viertel – diese Ärmel reichen bis zur Mitte zwischen dem Ellbogen und dem Handgelenk und stehen fast jeder Frau.

    Sieben Achtel – diese Länge endet etwa fünf Zentimeteroberhalb des Handgelenks, für Brautkleider ungünstig.

    Bis zum Handgelenk – hübsch für konservative Bräute oder Frauen, die hässliche Ekzeme an ihren Armen verstecken wollen.

    Lange Ärmel – sie reichen über das Handgelenk hinab, etwa zweieinhalb Zentimeter. Diese Länge bevorzugen Bräute, die ihrem Kleid ein mittelalterlichesFlair oder eine Renaissance-Aura verleihen wollen.
    Lizzie Nichols Designs

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    Klatschgeschichten gehören zum Handwerkszeug des Schriftstel lers wie zur Fachsimpelei des Wissenschaftlers und trösten die Hausfrau – witzig, machtvoll und intellektuell. Sie beginnen im Kinderzimmer und enden erst, wenn die Sprache aufhört zu sein.
    Phyllis McGinley (1905-1978), amerikanische Dichterin und Schriftstellerin




    V ielleicht hat Shari recht, und ich muss es mit Luke et was langsamer angehen. Es gibt ja auch wirklich keinen Grund, schon jetzt die Hochzeit zu planen – nachdem ich eben erst mein Studium beendet habe... Nein, nicht einmal das – ich habe nur die Diplomarbeit eingereicht. Und mein Studienberater meint, es würde bis Januar dauern, bis alles abgeschlossen ist. Nicht, dass ich das Datum in meinem Lebenslauf ändern werde – ich meine, wer achtet schon darauf?
    Nur Mom und Dad würden DURCHDREHEN, wenn sie rausfänden, dass ich nach Europa gedüst

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