Nächte im Zirkus

riesigen Witz, der in ihre Träume eindrang, von dem sie am Morgen nichts wissen würden außer der Erinnerung an das Lachen, das ihm gefolgt war. Sie lachte, sie lachte, sie lachte.
    Es schien, als stiege das Lachen der glücklichen jungen Frau in einer Spirale aus der Wildnis auf, und es fing an, sich über Sibirien schaudernd zu drehen und überallhin zu strömen. Es kitzelte die schlafenden Flanken der Bewohner von R. um den Bahnhof; es drang in den Kontrapunkt der Musik im Hause des Maestro; die Mitglieder der Republik freier Frauen erfuhren es als erfrischenden Luftzug. Der Colonel und der Flüchtling, behaglich in einem Raucherabteil auf der Strecke nach Khabarowsk hockend, vernahmen das Echo und spürten, wie ein verlegenes Lächeln über ihre Gesichter ging.
    Die Spirale des Wirbelsturms von Fevvers’ Gelächter drehte sich und schauerte über den ganzen Erdball, als wäre sie die spontane Antwort auf die gigantische Komödie, die sich unter ihr endlos entfaltete - bis alles, was lebte und atmete, überall, in Lachen ausgebrochen war. Oder so schien es doch dem betrogenen Gatten, der sich selbst auch lachen hörte, obwohl ihm nicht ganz klar war, ob nicht er die Pointe des Witzes abgab. Fevvers, die endlich prustend innehielt, kauerte über ihm und bedeckte sein Gesicht mit Küssen. Ach, wie gut er ihr gefiel!
    »Daß du’s mir wirklich geglaubt hast!« sagte sie staunend. »Da sieht man doch, daß der schönste Schwindel vom Vertrauen kommt.«