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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft
Autoren: Linsay Sands
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Mylady, lasst Euch Zeit«, sagte er gütig.
    Emma nickte und schaute auf ihre Hände, die sie ineinander verschlungen hatte. Dann seufzte sie, holte tief Luft, setzte zum Sprechen an - und schüttelte hilflos den Kopf. »Es ist höchst schwierig.«
    Der König nickte, zog aber fragend die Augenbraue hoch, als Emma erneut tief seufzte. Sich sagend, dass ihr nichts anderes übrig blieb, begann sie hastig zu sprechen. »Mylord, Ihr wisst, dass ich mit Lord Fulk verheiratet bin, dem Herzog von Eberhart? «
    Richard II. nickte bestätigend. »Ja, Mylady. Das weiß ich. Hat Eure Bitte um eine Audienz etwas mit Eurem Gatten zu tun?«
    Emma nickte hilflos und schalt sich im Stillen einmal mehr für ihren kindischen Einfall. »Ja ... und ich ... Seht Ihr, die Hochzeit hat stattgefunden, aber seine Lordschaft schien es bisher nicht für ... angebracht zu halten, mit mir ... ähm ... nun ja ...« Sie runzelte die Stirn. Ihr war bewusst, dass ihr Gesicht jetzt knallrot war. Es fühlte sich an, als würde es brennen.
    Der König zog gespannt die Augenbrauen hoch, während die des Erzbischofs in argwöhnischem Unbehagen nach unten sanken.
    »Er schien es bisher nicht für angebracht gehalten zu haben ...?«, murmelte der König und ließ den Satz unvollendet. Ein Ausdruck von Betroffenheit zeigte sich auf seinem Gesicht, als er sich auf seinem Stuhl ein kleines Stück vorbeugte. Trotz des Missfallens, das sich unübersehbar auf seinem Gesicht spiegelte, neigte sich auch der Erzbischof vor, ebenso wie der andere Geistliche.
    Langsam ließ Emma den Blick über die drei Männer gleiten, während sie verzweifelt um die richtigen Worte rang. »Er hat mir seit unserer Hochzeit nicht beigewohnt, Eure Majestät!«
    Offenen Mundes starrten die drei Männer Emma bei diesen Worten an. Der Erzbischof war der Erste, der sich wieder fasste und die Lippen zu einer strengen Linie entschiedener Missbilligung zusammenpresste. Dies veranlasste den König, sich ebenfalls wieder aufzurichten - wenn auch ein wenig langsamer. Um seinen Mund lag ein Ausdruck des Unbehagens. Der Geistliche jedoch hörte nicht auf, Emma anzustarren, als habe sie gerade ihre Kleider abgelegt und ihm vorgeschlagen, eine Partie Schach mit ihr zu spielen.
    Emma bemühte sich, das rüde Benehmen des Geistlichen zu übersehen, und griff nach dem Taschentuch, das ihr aus dem Ärmel gerutscht war. Unglücklich begann sie, es zu zerknüllen, während sie auf eine Äußerung des Königs wartete. Es dauerte lange, bis diese kam.
    Endlich räusperte Richard sich, kratzte sich den Kopf und sah dann auf einen Punkt irgendwo über Emmas Schulter, als er fragte: »Ich nehme an, diese ... äh ... Situation ... missfällt Euch?«
    Seine Worte klangen nicht so, als sei er davon überzeugt, dass es so sein müsse, und Emma runzelte die Stirn. Vermutlich rührte seine Verwirrung von dem Umstand her, dass man von einer Edelfrau im Allgemeinen nicht annahm, dass sie den ehelichen Akt mit Freude vollzog. Zumindest hatte Father Gumpert ihr das gesagt, als sie ihn danach gefragt hatte. Was ihre Person betraf, so verstand Emma nicht, warum all dieses Aufheben darum gemacht wurde. Sie selbst mochte es oder mochte es nicht. Aber ob man es nun mit Freude tat oder nicht, sie wusste um die Tatsachen des Lebens und es gab nun einmal keinen anderen Weg, ein Kind zu empfangen.
    »Ich möchte sehr gern Kinder haben, Eure Majestät«, sagte sie ernst und fügte dann hinzu: »Das ist es doch, was die Kirche sagt ... dass das die Pflicht eines Eheweibes ist, oder nicht? Ich wünsche meine Pflicht zu erfüllen und einen Erben zu gebären, der den Namen meines Gatten fortleben lässt.« Emma schaute zum Erzbischof, während sie sprach und sah, dass das Stirnrunzeln, mit dem er sie bis jetzt betrachtet hatte, zu schwinden begann und seine Miene ein Anzeichen von Billigung erkennen ließ, als er zustimmend nickte.
    »Ah ja.« Der König neigte würdevoll den Kopf, legte die Hand an sein schmales Kinn und nickte mehrere Male verständnisvoll -und schweigend. Emma begann zu befürchten, er könnte den ganzen Tag so sitzen bleiben und nicken, als Richard sich unerwartet aufrichtete. Ein nachdenklicher Ausdruck flog über sein Gesicht, als er vorschlug: »Vielleicht ist Seine Lordschaft zu sehr anderweitig beschäftigt gewesen.« Er verstummte abrupt, um missbilligend den Geistlichen anzusehen, weil dieser bei der etwas zweideutigen
    Wortwahl des Königs zu kichern begonnen hatte. Sofort ernüchtert verstummte der
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