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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft
Autoren: Linsay Sands
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habt Euch heute Morgen erbrochen. Vielleicht haben Euch die vielen Aufregungen der letzten Wochen geschwächt.«
    »Ich bin nicht geschwächt«, protestierte sie aufgebracht. Einmal mehr setzte sie sich auf, nur um wieder zum Liegen genötigt zu werden, dieses Mal von Rolfe, der ihren Ehemann alarmiert ansah.
    »Sie hat sich erbrochen?«, fragte Rolfe.
    Amaury nickte grimmig. »Ja. Erbrochen und sich in Krämpfen gewunden. Ich dachte, sie würde sterben. Das war auch der Grund, weshalb ich hoch gegangen bin, als ich Maude zum Stallmeister sagen hörte, er solle Emmas Pferd satteln.« Er wandte sich jetzt an seine Frau. »Ihr werdet nicht ausreiten. Ihr seid krank.«
    »Ich bin nicht krank«, beharrte Emma und unternahm einen weiteren Versuch, sich aufzusetzen.
    »Du regst sie auf, Amaury«, mischte sich Blake jetzt ein. Auch er sah besorgt aus. »Das ist das Schlechteste, was du tun kannst, wenn es ihr nicht gut geht. Sie sollte sich ausruhen.«
    »Er hat Recht, Mylord«, grummelte Little George. »Ein bisschen Ruhe und sie wird bald wieder in Ordnung sein.«
    »Ihr seht doch wohl, dass ich versuche, sie dazu zu bringen, oder nicht?!«, brüllte Amaury die Männer an, dann drückte er seine Frau auf das Bett zurück und schnappte: »Ihr seid krank und Ihr werdet im Bett bleiben.«
    »Ich bin nicht krank«, schrie Emma ihn an.
    »Streitet nicht mit mir, Frau. Ihr seid krank und werdet das Bett hüten, bis es Euch besser geht.«
    »Das werde ich nicht«, rief sie empört, als sie sich vorstellte, für siebeneinhalb Monate ans Bett gefesselt zu sein. So lange würde es noch dauern, bis das Kind kam. Und das war alles, was mit ihr nicht stimmte. Ein wenig morgendliche Übelkeit, ein paar Schwindelanfälle, die rasch vorübergingen ... Sie würde nicht sieben Monate lang im Bett liegen.
    »Wenn ich sage, dass Ihr im Bett bleibt, dann werdet Ihr im Bett bleiben«, erklärte Amaury ihr entschlossen. Ein finsterer Blick verlieh seinen Worten die nötige Strenge. »Und wenn ich Euch unter Bewachung stellen lasse und ...«
    »Ich bin schwanger.«
    Die Menschen, die um das Bett herum standen, waren die Einzigen, die ihr Eingeständnis hatten hören können. Sie wurden plötzlich ganz still.
    »Was hat sie gesagt?«, fragte der Koch von der Tür her.
    Sebert wandte den Kopf und sah ihn über die Köpfe der anderen hinweg an. »Lady Emma hat gesagt, dass wir bald ein Kind haben werden.«
    »Was ist los?«, bellte einer von Amaurys Männern vom Gang her.
    Der Koch wandte sich um und strahlte den Mann an. »Wir sind schwanger!«, rief er.
    Die Reaktion der Menschen an der Tür und draußen auf dem Gang war eine Mischung aus Freude und Besorgnis.
    »Sagt ihr, dass sie jetzt nicht mehr herumrennen und von Burgmauern herunterspringen darf«, rief einer der Männer, und alle im Zimmer nickten zustimmend.
    »Sie muss viel ruhen«, schlug ein anderer vor.
    Emma wandte endlich den Blick von dem fassungslosen Amaury ah und sah Rolfe nach dieser letzten Bemerkung bittend an. Ihr Cousin sah ebenso überrascht aus wie ihr Mann, aber er fing ihren Blick auf und verstand ihn.
    »Vielleicht...« Er räusperte sich. »Wir sollten die beiden jetzt allein lassen«, verkündete er entschlossen.
    Der Koch folgte der Aufforderung als Erster. Er strahlte Emma von seinem Standort an der Tür her noch einmal an, dann klatschte er in die Hände und wandte sich zu den auf dem Gang Stehenden um. »Ich werde ein besonderes Essen zubereiten, um das zu feiern.«
    »Und ich werde Extrabier holen«, verkündete die Braufrau und folgte ihm auf den Fersen.
    »Ich brauche etwas zu trinken«, murmelte Blake und ging zur Tür.
    »Ja«, stimmten Rolfe, Little George und Sebert zu und schlossen sich ihm an.
    »Das könnte jetzt nicht schaden, denke ich«, murmelte der Bischof und ging den anderen eilig nach.
    Als die Tür sich hinter dem letzten Zaungast geschlossen hatte und Emma und ihr Mann allein waren, seufzte sie und schaute schüchtern auf die Bettdecke, auf der sie saß. Nervös begann sie daran herumzuzupfen. »Ihr seid nicht glücklich über das Kind?«
    »Doch.« Amaury ließ sich auf die Bettkante sinken und legte die Hand an den Kopf, als sei ihm schwindelig.
    Emma runzelte die Stirn. »Nein. Ihr seid es nicht.«
    »Doch. Es ist nur ... Ihr seid so schmal«, klagte er besorgt.
    »Oh, Mylord.« Sie nahm seine Hand, als sie begriff, dass er um ihre Gesundheit fürchtete. Viele Frauen starben im Kindbett. »Es stimmt, ich bin recht klein, aber es ist nicht
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