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Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)
Autoren: Christina Dodd
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Umkreis von zwanzig Meilen gleich dazuerworben. Er beteuerte, dass er gern allein war, aber ihr drückte die Einsamkeit allmählich aufs Gemüt. Was, wenn ihr Wagen plötzlich schlappmachte?
    Sie hatte ein voll aufgeladenes Handy dabei, beschwichtigte sie sich, und außerdem blieb ihr Auto nicht stehen. Der Miata war flammneu, ein richtiger Sportflitzer, passend zu ihrem neuen Image. Wie die abgefahrenen Klamotten, die stylische Frisur, das neue Make-up, die Laser-Augenkorrektur, die straffen Titten - okay, Jasha bezahlte sie gut, aber eine
Brustkorrektur war trotzdem nicht drin. Stattdessen hatte sie sich einen Wonderbra gekauft, der ihr Wundermöpse machte. Sie war eine völlig neue Ann!
    Sie kurbelte das Seitenfenster runter, ließ sich den Wind durch ihre schulterlangen Haare wehen und drückte aufs Gas, fest entschlossen, die Kurven wie die Profirennfahrer aus der Werbung zu nehmen.
    Du bist wohl lebensmüde oder was?
    Der Wind pfiff durch das Fenster, blies ihr ein topmodisch blondiertes Strähnchen in den Mund. Sie prustete und spuckte. Eine weitere Strähne peitschte ihr in die Augen. Sie musste blinzeln. Als sie ein Lid aufklappte, gerade noch rechtzeitig genug, um eine Kurve wahrzunehmen, die rasend schnell näher kam, brach ihr der kalte Schweiß aus sämtlichen Poren. Sie versuchte gegenzulenken. Mit einem dumpfen Quietschen kamen die Reifen von der Straße ab und schabten an der steilen Böschung entlang. Hektisch nahm sie den Fuß vom Gas. Der Wagen brach aus. Zweige schlugen gegen den Seitenspiegel.
    Ann schaffte es, den Miata wieder auf die Straße zu lenken, und kroch dann fast im Schneckentempo weiter. Sie zitterte am ganzen Körper und war froh, dass niemand ihr idiotisches Fahrmanöver beobachtet hatte. Nachdem sie mehrmals tief durchgeatmet hatte, hielt sie sich genau an die vorgeschriebene Geschwindigkeit und ging entschieden vorsichtiger in die Kurven.
    Sie inspizierte den Kilometerzähler. Noch ungefähr fünf Meilen bis zum Ziel. Dann würde sie mit Jasha sprechen, ihm das mit dem Anruf und den Dokumenten schildern. Irgendwann war es dunkel und eine nächtliche Rückfahrt würde er ihr bestimmt nicht zumuten wollen. Stattdessen würde er ihr anbieten, in seinem Ferienhaus zu übernachten, überlegte sie. Sie trug eine lässige naturweiße Leinenhose und darüber ein
hautenges orangefarbenes Top mit Spagettiträgern. Das coole Teil entblößte ihre vom Bodybuilding gut definierten Arme und betonte ihre schmale Taille.
    Sei vernünftig, seufzte sie, und bleib ein braves Mädchen. Probier deine Verführungskünste erst an ihm aus, wenn du wieder in Napa bist, vielleicht irgendwo in den lauschigen Weinbergen oder so. Außerdem gibt es da erstklassige Hotels und das pralle Leben. Nicht hier in seinem Ferienhaus, an dieser wild zerklüfteten Küste, dem sturmgepeitschten Ozean und unter bleigrauen Wolkenbergen, die unter einem verwaschen blauen Himmel dahinjagten.
    Wenn sie den Kilometerzähler nicht im Blick gehabt hätte, wäre sie glatt an der Zufahrt zu Jashas Anwesen vorbeigerauscht.
    Hohe Rhododendronbüsche versperrten ihr die Sicht. Sie bremste scharf, bog um die Ecke und befand sich auf einer Schotterpiste, die so eng war, dass sie einem entgegenkommenden Fahrzeug unmöglich hätte ausweichen können. Ihr schickes neues Auto holperte durch Dutzende Schlaglöcher, und sie dachte verärgert an die unverschämt hohe Rechnung, die seinerzeit von dem Straßenbauunternehmen gekommen war.
    Jasha hatte die Überweisung anstandslos mit einem müden Lächeln unterzeichnet.
    Nach fünfhundert Metern passierte sie zwei Pfeiler mit kauernden, in den Stein geschnittenen Löwen. Danach war die Straße wieder asphaltiert. Links und rechts dunkler, undurchdringlicher, kühler Wald mit uraltem Baumbestand.
    Die Straße verlief in einer lang gestreckten Kurve nach Westen, bis sie glaubte, sie würde gleich im Ozean landen.
    Die Vorstellung war gar nicht so abwegig.
    Der Wald lichtete sich, und tief unter ihr lag der Atlantik, endlos weit, wild und aufgewühlt. Ann bremste und stellte
den Motor aus. Sie stieg kurz aus dem Wagen, vertrat sich die Beine und inhalierte die salzige Luft in tiefen Zügen. Als sie aus Napa weggefahren war, hatte der Wetterbericht zwar keine Sturmwarnung gebracht, trotzdem braute sich da etwas zusammen. Das hatte sie irgendwie im Gefühl. Sie genoss den auffrischenden Wind, der an ihren Haaren zerrte, und beobachtete die Wellen, die sich mit aufpeitschender Heftigkeit an den Klippen
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