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Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)
Autoren: Christina Dodd
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auf den Familienfeiern der Wilders seine obligatorische Rede hielt. Seine Ansprache gehörte genauso dazu wie die Picknicktische, die sich unter russischen Delikatessen wie kasha und tabaka bogen. Natürlich gab es auch Hot Dogs und gegrillte Maiskolben, russische Musik und Tanz, Pokerrunden, rundum alles, was für eine gute Stimmung unerlässlich war.
    Er mochte seine Gäste nicht enttäuschen.
    Er schritt zu dem Lagerfeuer, pflanzte sich vor den zuckenden Flammen auf. Seine Stimme erhob sich über dem Knacken der lodernden Scheite. »Meine Familie und ich flohen aus Mütterchen Russland, die Dämonen der Hölle dicht auf unseren Fersen. So kamen wir in dieses Land, wo Milch und Honig fließen.« Mit einer ausladenden Geste seiner großen Hände deutete er auf das Tal - sein Tal. »Und hier haben wir uns niedergelassen. Wir bauen Trauben an, die besten Trauben in ganz Washington. Wir haben unseren eigenen Garten. Eigenes Vieh. Geflügel. Und, noch wichtiger, wir haben unsere Kinder zu verantwortungsbewussten Erwachsenen erzogen.«
    Die Bewohner von Blythe rutschten auf ihren Stühlen nach vorn und grinsten zu den drei jungen Wilders, die unwillkürlich
die Köpfe einzogen, als ginge es ihnen im nächsten Augenblick an den Kragen.
    »Jasha ist groß und stark und ein attraktiver Mann. Er schlägt nach mir.« Damit hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen. Ein Wolf. »Er besitzt - er ist der Chef! - seine eigene Mostkelterei in Napa, Kalifornien, wo er die Trauben seines Papas zu gutem Wein verarbeitet.« Konstantine reichte eine Flasche herum und zeigte allen stolz das Etikett. »Er ist klug. Er ist reich. Er ist mein Ältester, mein erstgeborener Sohn, und trotzdem hat er mit vierunddreißig …«
    »Jetzt kommt’s«, stieß Jasha aus einem missmutig verzogenen Mundwinkel hervor.
    »… keinen Funken Respekt vor seinem Vater, dessen Gehör hervorragend funktioniert.«
    »’tschuldigung, Papa.« Jasha baute sich breitbeinig vor ihm auf und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Konstantine ließ sich weder von der gemuffelten Entschuldigung noch von dem Imponiergehabe seines Sohnes beeindrucken. Jedoch bemerkte er das ärgerliche Aufblitzen in Jashas goldgesprenkelten Augen. »Und trotzdem ist er mit vierunddreißig noch ein Single.«
    Rurik boxte Jasha mit dem Ellbogen so fest in die kurzen Rippen, dass dieser seitwärts taumelte.
    »Er bricht mir das Herz. Vielleicht möchte eine von den hier anwesenden jungen Damen ihn heiraten. Bei Interesse melden Sie sich bitte im Laufe der nächsten Woche bei mir. Dann bestelle ich das Aufgebot.« Konstantine nickte, erkennbar zufrieden, dass er einen Punkt von seiner mentalen Liste abhaken konnte: Mein ältester Sohn gehört endlich unter die Haube gebracht.
    Er wandte sich seinem nächsten Opfer zu. »Rurik ist ein Abenteurer.«
    »Ich bin Archäologe, Papa«, versetzte Rurik.

    »Ob Archäologe oder Abenteurer - das bleibt sich gleich. Immerhin habe ich alle Indiana-Jones-Filme gesehen. Und weiß Bescheid.« Konstantine wischte Ruriks Einwand mit einer wegwerfenden Handbewegung beiseite. »Rurik ist klug, sehr klug, er hat einen glänzenden Abschluss an der Universität hingelegt. Und er ist attraktiv, genau wie sein Papa.« Mit seinen topasfarbenen Augen, den weichen braunen Locken und einem gut geschnittenen Gesicht ließ Rurik so manches Frauenherz höher schlagen. Davon konnte sein Vater ein Lied singen. »Er ist zwar nicht so vermögend wie sein Bruder, aber nach meinem Tod wird er einen Teil meines Besitzes hier in den schönen Cascade Mountains erben, folglich bringt er Geld mit in die Ehe. Ich erwähne das ausdrücklich, weil er mit dreiunddreißig …«
    Jasha revanchierte sich, indem er Rurik empfindlich in den Solarplexus boxte.
    »… noch Single ist. Er bricht mir das Herz. Vielleicht möchte eine von den hier anwesenden jungen Damen ihn heiraten. Bei Interesse melden Sie sich bitte im Laufe der nächsten Woche bei mir. Dann bestelle ich das Aufgebot.«
    Die männlichen Gäste lachten aufgeräumt, während die anwesenden Frauen anerkennend seine Söhne taxierten. Gewiss, Blythe war ein kleiner Ort mit nur zweihundertfünfzig Einwohnern, einschließlich der umliegenden Farmen, und manche Frauen waren sehr jung, andere wiederum aus dem gebärfähigen Alter längst heraus, und etliche hatten Beine wie Baumstämme und eine Haut wie alte Baumrinde. Andererseits hatten seine Jungen sich über zehn Jahre in der Weltgeschichte herumgetrieben und keine Braut mit
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