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Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)
Autoren: Christina Dodd
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Glück für uns, dass keiner den Job haben wollte.« Jasha
schlang seiner früheren Lehrerin einen Arm um die Schultern und drückte sie kurz.
    »Bloß wegen euch. Die Wilder-Teufel. Die schlimmsten Kinder in Washington, D. C.« In Miss Joyces Stimme schwang leiser Stolz mit. Sie war in dem kleinen Ort Blythe dreißig Jahre lang Lehrerin für die Klassen sieben bis zwölf gewesen. Als Konstantines ältester Sohn in ihre Klasse gekommen war, hatte ihr Vorgänger drei Kreuze gemacht. Sie dagegen hatte sich auf einen harten Kampf eingestellt.
    Zum Glück war sie eine erfahrene Pädagogin - zuvor hatte sie elf Jahre lang an einer Highschool in Houston unterrichtet. Nachdem einer ihrer Schüler sie mit einem Messer angegriffen und sie sechs Monate im Krankenhaus gelegen hatte, war sie nach Blythe gewechselt. Da sich kein Lehrer darum riss, vierzig Kinder unterschiedlichen Alters in einem einzigen Klassenzimmer zu unterrichten, hatte Miss Joyce weit über ihr Pensionsalter hinaus gearbeitet. Sie beteuerte, das Unterrichten hielte sie jung, und vielleicht war da was Wahres dran. Nachdem Firebird die Schule abgeschlossen hatte, ging Miss Joyce in den wohlverdienten Ruhestand. Inzwischen hatte sie einen Altersbuckel und konnte sich nur noch mithilfe eines Gehstocks fortbewegen.
    Ihre Augen funkelten jedoch so lebhaft wie eh und je. »Möchten Sie, dass ich Sie nach Hause fahre?«, erbot Rurik sich. »Ich mach das gern.«
    »Du bleibst hier und räumst mit auf«, versetzte Firebird. » Ich fahr sie.«
    Die jungen Leute begannen zu streiten, woraufhin Miss Joyce mahnend eine Hand hochhielt und unversehens auf wundersame Weise Ruhe einkehrte. »Ich bin mit den Szarvas gekommen. Die nehmen mich auch mit zurück.«
    »Den Trick mit dem Handhochhalten muss ich auch noch lernen«, grummelte Konstantine.

    »Zu spät, Liebster.« Zorana tätschelte seine Wange. »Komm, wir helfen River und Sharon Szarvas beim Einladen der Gäste. Manche haben ganz schön einen gebechert.«
    Die Mitglieder der Familie Szarvas waren Künstler: Sharon malte stimmungsvolle Landschaftsbilder; River und ihre Tochter Meadow fertigten auffallend schöne Glasobjekte. Nachts boten ihr altes Bauernhaus und die Scheune, in der sie ihr Atelier hatten, Schlafgästen Quartier - aufstrebende Künstler, junge wie alte, die bei ihnen hospitierten. Die Künstlerfamilie spendierte großzügig Kost und Logis und ließ die Studenten an ihrem Wissen teilhaben. Es waren gute, gefällige Menschen.
    Heute Abend hatten sie fünf Studenten mitgebracht. Fünf junge Menschen, deren Augen aufleuchteten, als sie die vielen gut gefüllten Schüsseln auf den Tischen gesehen hatten. Drei Männer und zwei Frauen, die nur ein Thema hatten: die Kunst. Die sich an Blinis satt gegessen und viel zu viel getrunken hatten.
    Eben klemmte Konstantine sich einen der schlaksigen, ungesund blassen, sturzbetrunkenen jungen Männer auf die Schulter und trug ihn zu der Rostlaube von VW-Bus, den River Szarvas fuhr.
    Sharon und Zorana folgten ihm angeregt plaudernd, beide beladen mit prall gefüllten Körben und warmen Decken.
    River schlenderte neben Konstantine. »Manchmal haben die jungen Leute gar kein besonderes Talent, aber das stört sie nicht weiter. Sie kommen zu uns und bleiben, in der Hoffnung, dass es noch werden wird. Das ist auch völlig okay - nicht unmöglich, dass sie den Dreh irgendwann rauskriegen.«
    Konstantine nickte. Der Junge auf seinen Schultern wog höchstens sechzig Kilo, trotzdem war er im betrunkenen Zustand schwer wie Blei. Der Russe ächzte leise. Vermutlich wurde er allmählich alt.
    »Dieser junge Typ« - River nickte zu dem Mann auf Konstantines
Schulter - »ist seit einer Woche bei uns. Hat die ganze Zeit nichts gemacht, außer herumzulungern und allen anderen bei der Arbeit zuzusehen. Sharon und ich dachten schon, er ist einer von denen, die nichts gebacken kriegen. Aber von wegen. Unglaublich, was er heute Abend gemacht hat. Ich muss es Ihnen unbedingt zeigen.«
    »Mir zeigen?«, presste Konstantine kurzatmig hervor.
    »Mmmh. Kurz bevor er ohnmächtig wurde, erklärte er mir, es sei ein Geschenk für Zorana.« River schüttelte den Kopf. »Es ist schön. Außergewöhnlich schön.«
    Konstantines Hände, mit denen er den jungen Mann festhielt, zuckten mit einem Mal unkontrolliert.
    Seltsam. Bestürzend.
    » Laden Sie ihn da ab.« River öffnete die Hecktür des Vans. »Ich müsste mich schon schwer irren, aber der Junge ist in Firebird verknallt.«
    Konstantine schob
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