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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn
Autoren: Linda Howard
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Küche geholt hatte - schließlich wollte er keine Sekunde länger als nötig auf den ersten Schluck warten müssen -,
den Kronkorken abhebelte und die Flasche an den Mund setzte. Er ließ den Kronkorken auf den Tisch fallen und sich selbst wieder auf die Couch.
    »Pack doch die anderen in den Kühlschrank, wenn du dich umziehen gehst«, schlug er hilfsbereit vor. Sie zog sich immer um, sobald sie nach Hause kam, weil sie das grässliche Polyesterhemd keine Sekunde länger als nötig auf ihrer Haut spüren wollte.
    »Klar doch.« Sie nahm den Karton vom Tisch. Dann teilte sie ihm mit, wie viel das Bier gekostet hatte.
    Er starrte sie mit offenem Mund an. »Hä?«
    »Das Bier.« Sie klang ganz gelassen. »Du hast gesagt, du gibst mir das Geld.«
    »Na klar. Ich hab’s nur nicht dabei. Ich gebe es dir morgen.«
    Ding. Sie hörte das Glöckchen, das die letzte Runde einläutete. Sie wartete auf ein Gefühl von Erlösung, doch stattdessen fühlte sie sich nur noch müde. »Spar dir die Mühe«, sagte sie. »Verschwinde einfach und lass dich hier nie wieder blicken.«
    »Hä?«, fragte er schon wieder. Offenbar war er nicht nur begriffsstutzig, sondern auch schwerhörig. Dylan sah gut aus - verflucht gut -, aber nicht so gut, dass es all seine Fehler wettgemacht hätte. Okay, sie hatte also vier Monate ihres Lebens mit ihm vergeudet; das würde ihr kein zweites Mal passieren. Sobald der nächste Typ anfing zu schnorren, war er Geschichte.
    »Raus. Das war’s. Du hast mich das letzte Mal angeschnorrt.« Sie öffnete die Tür und wartete darauf, dass er ging.
    Er wuchtete sich hoch und ordnete seine Miene zu jenem betörenden Lächeln, von dem sie sich so lange hatte blenden lassen. »Babe, du bist fix und fertig …«

    »Ganz recht. Und zwar mit dir. Und jetzt Tempo.« Sie schaufelte mit den Händen Luft ins Freie. »Raus hier.«
    »Komm schon, Jenn …«
    »Nein. Das war’s. Du hattest nicht vor, das Bier zu bezahlen, und ich habe nicht vor, dir noch eine Chance zu geben.«
    »Du hättest einen Ton sagen können, wenn es dir wirklich so viel bedeutet. Kein Grund, mich gleich ins kalte Wasser zu werfen«, beschwerte er sich. Das charmante Lächeln war wie weggefegt und einer finsteren Miene gewichen.
    »O doch. Kaltes Wasser tut jedem gut. Es erfrischt und weckt auf. Und jetzt raus.«
    »Wir können doch daran arbeiten …«
    »Nein, Dylan. Das war deine letzte Chance.« Sie sah ihn zornig an. »Entweder du ziehst jetzt Leine, oder ich rufe die Polizei.«
    »Schon gut, schon gut.« Er trat auf den Vorplatz und drehte sich dann zu ihr um. »Ich hab sowieso die Nase voll von dir, du blöde Schlampe.«
    Sie knallte die Tür zu und schreckte zusammen, als er mit der Faust gegen das Holz schlug. Offenbar sollte das sein Abschiedsgruß sein, denn etwa zehn Sekunden später hörte sie seinen Wagen anspringen, und dann beobachtete sie durch einen Spalt im Vorhang, wie er rückwärts aus der Einfahrt setzte und abrauschte.
    Gut. Endlich. Sie war wieder ohne festen Freund, und das war ein gutes Gefühl. Besser als gut. Endlich machten sich Erleichterung und Befreiung breit und ließen sie tief durchatmen, so als hätte sie eine schwere Last von den Schultern geschüttelt. Sie hätte schon viel früher aufbegehren sollen, dann hätte sie sich eine Menge Ärger erspart. Eine weitere Lektion fürs Leben.

    Jetzt eins nach dem anderen. Erst ging sie zu ihrem Auto und stellte es in die Einfahrt, wo es hingehörte. Dann kehrte sie in die Wohnung zurück, verriegelte die Türen und zog die Vorhänge dicht zu, bevor sie auf dem Weg ins Schlafzimmer, wo sie sich auszuziehen begann, Michelle anrief. Dass sie mit ihrem Freund Schluss gemacht hatte, gehörte zu den Dingen, die eine beste Freundin augenblicklich erfahren musste.
    »Dylan ist Geschichte«, sagte sie, sobald Michelle abgehoben hatte. »Ich habe ihn eben an die Luft gesetzt.«
    »Was ist passiert?« Michelle klang entsetzt. »Hat er dich betrogen?«
    »Nicht dass ich wüsste, aber das heißt nicht, dass er es nicht getan hat. Ich hatte es satt, dass er mich ständig angeschnorrt hat.«
    »Mist. Dabei ist er so ein hübscher Junge.« Das Entsetzen flaute zu einem Bedauern ab, und aus dem Hörer stieg ein leises Seufzen.
    Den Hörer zwischen Ohr und Schulter geklemmt, setzte sich Jenner aufs Bett, um sich die verschwitzten Jeans von den Beinen zu zerren. »Das ist er, aber er ist auch blöd. Definitiv zu blöd.«
    Michelle schwieg eine - knappe - Sekunde, dann hellte sich ihre
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