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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn
Autoren: Linda Howard
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an. Plötzlich atmete er tief ein, legte die Hände an ihre Taille und zog sie an seinen Körper. »Sie nehmen die Gesundheit Ihrer Freundin nicht so ernst, wie Sie sollten.«

    »Ich habe alles getan, was Sie verlangt haben!« Auch wenn es ihr missfiel - sie hatte mitgespielt. Ihre Stimme zitterte leise. Sollte das heißen, dass sie Syd schon etwas angetan hatten?
    »Küssen Sie mich, als würden Sie es wirklich wollen«, befahl er und senkte langsam den Kopf.
    Diesmal kam sie seinem Befehl nicht nach. Sie konnte es einfach nicht. Auch wenn sein Atem angenehm sauber und sein Mund warm und seine Lippen fest waren, konnte sie nicht vergessen, wer und was er war und was seine Komplizen mit Syd angestellt hatten. Steif und mit angehaltenem Atem stand sie vor ihm, die Arme an die Seiten gepresst, und ließ sich küssen. Falls er auch nur einen Funken Mitgefühl besaß, musste er merken, dass sie Todesängste ausstand, aber vermutlich war für Cael jeder Funke Mitgefühl ein Funke zu viel.
    »Ihre Freundin«, knurrte er über ihrem Mund und vertiefte den Kuss noch, indem er den Kopf zur Seite neigte und mit seiner Zunge ihren Mund zu erforschen begann. Jenner stand wie gelähmt da, weil ihr das Herz vor Angst aus der Brust zu springen drohte, aber dann dachte sie an Syd und hob gehorsam die Arme, um sie um seinen Hals zu schlingen.
    Gleichzeitig versuchte sie immer noch, etwas Abstand zwischen ihren Körpern zu halten und ihn weder mit den Brüsten noch mit ihren Hüften zu berühren. Sie wollte ihm nicht näher kommen als unbedingt nötig. Aus einiger Entfernung musste jeder glauben, dass sie den Kuss genoss, und das hätte ihm eigentlich genügen müssen. Trotzdem brach er ihren Widerstand, indem er sie noch fester an sich zog, ihren Leib wie den einer Geliebten an seinen schmiegte und sie so festhielt. Unter seinem Seidenhemd spürte sie die festen Muskeln an seinen Schultern, und sie
merkte, wie etwas Dickes, Festes gegen ihren Unterleib drückte.
    O Gott. Jetzt geriet sie wirklich in Panik. Er bekam eine Erektion. Das hier war kein normales Date; sie konnte sich nicht darauf verlassen, dass er ihren Willen respektierte, dass er sich von einem »Nein« aufhalten lassen würde. Sie versuchte zurückzuweichen und wieder etwas Abstand zwischen ihren Körpern herzustellen, aber er hielt sie eisern umklammert. Sie war ganz und gar seiner Gnade ausgeliefert, wenn es denn für ihn überhaupt so etwas gab … Und musste sie nicht das Schlechteste von ihm denken? Was hatte er mit ihr vor? Ihr schwante Übles, aber sie hatte keine Ahnung, wie sie ihn hätte aufhalten sollen.
    Machte Syd in diesem Moment vielleicht das Gleiche durch? Bis jetzt hatte sie sich ausschließlich darauf konzentriert, dass Syd überlebte, doch jetzt wurde ihr klar, dass ihr auch etwas anderes zustoßen konnte, dass sie womöglich beide nicht unbeschadet aus dieser Affäre hervorgehen würden. Inzwischen erschienen ihr die Rachefantasien, die sie vorhin gesponnen hatte, trivial. Sie wollte überleben; sie wollte nicht leiden. Und für Syd wollte sie das Gleiche. Was später passieren würde, interessierte nicht mehr, geblieben war nur die nackte Angst vor dem Tod oder dem Leid.
    »Nicht«, hörte sie sich wimmern. Wie konnte sie ihn anbetteln, wo sie ihm doch eigentlich nur ins Gesicht spucken wollte? Wie konnte sie ihm verraten, wie verängstigt sie war?
    »Dann tun Sie so, als würden Sie es wirklich wollen«, ermahnte er sie zum zweiten Mal und küsste sie gleich wieder.
    Zornig und hilflos erwiderte sie seinen Kuss.

Erster Teil
    Losglück

1
    Sieben Jahre vorher …
     
    Gerade als Jenner Redwine über den Parkplatz zu ihrem Wagen ging, begann ihr Handy zu läuten. Bestimmt war es Dylan. Sie merkte, wie Ärger in ihr aufflackerte, während sie den Apparat aus den Tiefen ihrer Jeans-Handtasche fischte; sie hatte das Ding erst seit fünf Wochen, und schon hatte Dylan ein festes Ritual entwickelt. Ohne aufs Display zu blicken, drückte sie auf den Annahmeknopf, sagte »Hallo« und wartete ab, ob sie ihre Wette gegen sich selbst gewann.
    »Hey, Babe«, sagte er wie üblich.
    »Hey.« Falls er auch nur etwas Einfühlungsvermögen besaß, würde er merken, dass sie ganz und gar nicht erfreut klang, aber »Einfühlungsvermögen« und »Dylan« waren direkte Gegensätze.
    »Schon fertig mit der Arbeit?«
    Als hättest du nicht genau diesen Zeitpunkt abgepasst, dachte sie, sprach es aber nicht aus. »Ja.«
    »Kannst du vielleicht beim Supermarkt Halt machen
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