Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachthaus

Nachthaus

Titel: Nachthaus
Autoren: D Koontz
Vom Netzwerk:
Sie sich nicht so blöd, Bailey. Ich weiß, dass Sie kein Dummkopf sind. Reden Sie nicht über Blödsinn wie das Schicksal mit mir. Ich bin nicht zu dieser Zukunft verdammt, die wir gesehen haben. Es steht in meiner Macht, eine bessere Welt zu gestalten, eine freiere Welt, eine Welt, die so sicher und so rein ist wie der Garten Eden, eine Welt, in der der menschliche Drang zu verderben und zu zerstören für alle Zeiten wieder in die Flasche gesperrt sein wird.«
    Bailey feuerte mit Mickey Dimes Pistole aus nächster Nähe drei Schüsse auf Ignis’ Brust ab und rettete damit vielleicht die Welt, wenn er schon nicht in der Lage gewesen war, seine Mutter vor einem trunksüchtigen und gewalttätigen Vater zu retten.
    * * *
    Für Sparkle Sykes hatten sich Umarmungen noch nie so gut angefühlt. Nach vielleicht einer Minute versteifte sich Iris in den Armen ihrer Mutter, doch das Mädchen ließ die Zärtlichkeit weiter zu. Nicht weniger erstaunlich war, dass sie diese Zärtlichkeit in dem Maß, in dem es ihr möglich war, sogar erwiderte.
    Anschließend machten sich alle acht einmütig an die Arbeit, nicht als ein einziges Bewusstsein, sondern als eine Gemeinschaft mit einem gemeinsamen Vorhaben.
    Tom löschte die Aufnahmen der vergangenen vierundzwanzig Stunden aus dem Archiv der Überwachungskameras.
    Mit einem Schweißgerät, das Tom zur Verfügung stellte, und unterstützt von Twyla reparierte Bailey die Scharniere des eisernen Gullydeckels, die von der blauen Flut gesprengt worden waren, als sie aus dem Eruptionskanals geströmt war.
    Da sie Romanautorin war und eine lebhafte Fantasie hatte, setzte sich Sparkle mit Mickey Dime im Versorgungsraum auf den Fußboden und erklärte ihm, in welcher Reihenfolge und aus welchen psychopathischen Gründen er Senator Blandon, Logan Spangler, Sally Hollander und die Cupp-Schwestern getötet hatte. Für einen kaltblütigen professionellen Killer war er erstaunlich reizend, fast wie ein Kind, und es faszinierte ihn, daran erinnert zu werden, wie er all diese Leute erschossen und dann ihre eingewickelten Leichen in den Eruptionskanal geworfen hatte. Obwohl er so reizend wirkte, hielt sie die ganze Zeit über eine Waffe auf ihn gerichtet. Natürlich hatte er Jerry Dime und Vernon Klick tatsächlich getötet, aber sie erinnerte ihn auch an die beiden und daran, wie er Dr. Kirby Ignis erschossen hatte.
    »Meine Mutter mochte Dr. Ignis«, sagte Mickey Dime.
    »Sie erwähnen sie so oft. Sie müssen sie wirklich geliebt haben.«
    »Oh ja, ich habe sie geliebt. Ich liebe sie immer noch. Ich liebe sie so sehr, dass ich Ignis schon vor langer Zeit töten wollte.«
    »Ach ja?«
    »Weil sie ihn mochte. Es gefiel mir nicht, wenn sie andere Männer mochte.«
    »Ja, sicher, natürlich nicht.«
    »Senator Blandon mochte sie auch.«
    »Tatsächlich?«
    »Ich wollte ihn von dem Moment an töten, als ich die beiden dabei erwischt habe, wie sie sich küssten.«
    »Ich denke, das sollten Sie der Polizei gegenüber erwähnen.«
    »Ich wollte immer wissen, wer mein Vater war.«
    »Es ist traurig, keinen Vater zu haben«, sagte Sparkle.
    »Er ist mein Vater, wer auch immer er ist, also muss er mindestens einmal Sex mit meiner Mutter gehabt haben, und schon allein dafür brächte ich ihn liebend gern um.«
    »Das ist verständlich«, sagte Sparkle.
    »Glauben Sie, die lassen mich ihre Unterwäsche mit ins Sanatorium nehmen?«
    »Das kann durchaus sein. Wem sollte das schon schaden?«
    Der Schaden an dem zerstörten Chesterfield-Sofa in der Wohnung der Cupp-Schwestern ließ sich nicht beheben. Wer konnte wissen, was damit passiert war? Vielleicht hatte Mickey Dime das Polstermöbel in seiner rasenden Mordlust aufgeschlitzt. Aber selbst im Blutrausch hätte er nicht die Kraft gehabt, das schwere verschnörkelte Kamingitter derart zu verbie gen; daher stemmten Silas und Padmini es aus dem Kamineinsatz und transportierten es in den Abstellraum im Keller.
    Während alledem leistete Winny Iris, die für den Rest des Abends nichts mehr zu ihm sagte, stumm Gesellschaft.
    Die Leichen von Jerry Dime und Vernon Klick waren verschnürt und lagen noch dort, wo Mickey sie am Nachmittag zurückgelassen hatte, vor dem Übergang in die Zukunft. Mit ihnen und der Leiche von Kirby Ignis, mit Dimes Geständnis und seinem Plädoyer auf Unzurechnungsfähigkeit würden die Behörden alles haben, was sie brauchten, und es wäre unwahrscheinlich, dass sie eine kostspielige und gefährliche Untersuchung des möglicherweise
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher