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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms
Autoren: Roberts Nora
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Anheimelndes.«
    »Soll ich dir sagen, was ich denke?«, fragte Shawn, und Aidan nickte. »Ich finde, es ist eine fantastische Idee. Ob es funktioniert, ist eine andere Sache, aber die Idee ist gut.«
    »Trotzdem muss ich erst darüber nachdenken«, murmelte Aidan. »Höchstwahrscheinlich überlegt der Typ es sich sowieso noch einmal anders und sucht sich dann doch eine Gegend, in der einfach mehr los ist.«
    »Falls nicht, werde ich ihn dazu überreden, das Theater direkt hinter dem Pub zu bauen.« Mechanisch verteilte Shawn die Aschenbecher auf den Tischen. »Wir haben dort noch ein Stück Land, und wenn sein Theater sozusagen an den Pub angeschlossen wäre, würden wir noch davon profitieren.«
    Aidan nahm den letzten Stuhl herunter und verzog den Mund zu einem Lächeln. »Das ist eine hervorragende Idee. Du überraschst mich. Einen solchen Geschäftssinn hätte ich dir gar nicht zugetraut.«
    »Oh, hin und wieder benutze sogar ich den Kopf zum Denken.«

     
    Trotzdem dachte er nicht weiter über das Theater nach, als der Pub geöffnet wurde, und die Gäste hereinströmten. Allerdings blieb ihm genügend Zeit für ein kurzes, unterhaltsames Gefecht mit Darcy, worauf sie zu seiner großen Freude aus der Küche stapfte, und wutschnaubend erklärte, sie würde frühestens wieder mit ihm sprechen, wenn er sechs Jahre in seinem Grab gelegen hätte.
    Nur hegte er gewisse Zweifel, dass ihm ein solches Glück tatsächlich zuteil würde.
    Er rührte nochmals in dem Eintopf, grillte Fisch und Pommes frites und machte dicke, mit Schinken und Käse belegte Sandwichs. Das beständige Summen der Stimmen hinter der Tür musste ihm als Gesellschaft genügen, denn während der ersten Stunde der gemeinsamen Mittagsschicht hielt Darcy wirklich Wort und bedachte ihn statt mit Worten nur mit bösen Blicken, wenn sie wegen irgendwelcher Bestellungen zu ihm in die Küche kommen musste.
    Ihr Verhalten amüsierte ihn so, dass er sie, als sie hereinkam, um leer gegessene Teller abzustellen, einfach packte und schmatzend auf den Mund küsste. »Sprich mit mir, Darling. Dein Schweigen bricht mir noch das Herz.«
    Erst versuchte sie ihn fortzuschieben und schlug ihm auf die Hände, dann jedoch gab sie lachend auf. »In Ordnung, ich rede wieder mit dir, du elendiger Sturschädel. Aber jetzt lass mich endlich los.«
    »Erst, wenn du mir versprichst, dass du mir nicht wieder irgendwelche Teller an den Kopf wirfst.«
    »Ich spare gerade für ein neues Kleid. Also kann ich es mir gar nicht leisten, dass Aidan mir das kaputte Porzellan von meinem Gehalt abzieht.« Sie warf ihr dichtes, seidig schwarzes Haar nach hinten und rümpfte gespielt verächtlich die Nase.

    »Dann bin ich ja halbwegs sicher.« Er wandte sich wieder zum Ofen und drehte ein brutzelndes Fischfilet herum.
    »Draußen sitzen ein paar deutsche Touristen, die unbedingt deinen Eintopf mit Brot und Krautsalat probieren wollen. Sie haben in einer Pension übernachtet«, fuhr sie fort, als Shawn bereits die dicken Schalen holte. »Morgen wollen sie weiter nach Kerry und dann Richtung Clare. Ich an ihrer Stelle würde, wenn ich im Januar Urlaub hätte, ins sonnige Spanien oder auf irgendeine tropische Insel fliegen, wo ich nichts bräuchte außer einem Bikini und einer großen Flasche Sonnenmilch.«
    Während sie erzählte, lief sie durch die Küche. Eine Frau mit einem prachtvollen Gesicht, klarer, cremig weißer Haut und leuchtend blauen Augen. Ihr voller Mund war, egal, ob sie schmollte oder lachte, unverzeihlich sinnlich, und um trotz des kalten, trüben Tages gute Laune zu behalten, hatte sie ihn leuchtend rot bemalt.
    Ihre unübersehbar weibliche Figur hüllte sie in leuchtende Farben und samtig weiche Stoffe.
    Sie hatte die Gallagher’sche Reiselust geerbt und war seit langem fest entschlossen, dieses Verlangen eines Tages in möglichst elegantem Stil zu stillen.
    Da heute jedoch noch nicht der Tag zum Reisen war, griff sie schicksalsergeben nach den Tellern und wollte gerade die Küche verlassen, als Brenna durch die Tür kam. »Was hast du denn jetzt schon wieder angestellt?«, wollte sie von der Freundin wissen. »Du bist ja ganz schwarz im Gesicht.«
    »Ruß.« Brenna schniefte und fuhr sich mit dem Handrücken über die Nase. »Dad und ich haben einen Schornstein sauber gemacht. Das war vielleicht ein Dreck. Aber den Großteil habe ich schon abgewaschen.«

    »Falls du das tatsächlich glaubst, hast du ganz offensichtlich noch nicht in den Spiegel gesehen.« Darcy machte
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