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Nacht des Ketzers

Nacht des Ketzers

Titel: Nacht des Ketzers
Autoren: Andreas Weinek
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mittelalterlichen Gebäuden in Frankreich wie die Templerkirche in Trouan le Grand, die schon im Volksmund die „Kirche der hundert Schädel oder Gesichter“ heißt. Plötzlich begann mich dieser seltsame Schädelkult zu interessieren. Gab es da ein Geheimnis zu lüften, das ganz tief in die geistig-spirituelle Welt der Tempelritter hineinführte, oder war dieser Schädelkult einfach nur ein Relikt aus der keltischen Glaubenswelt? Ich besuchte noch einmal alle in Frage kommenden exponierten Orte in Frankreich und nahm dabei die Spur der Schädel und in diesem Zusammenhang die Frage nach Baphomet und Heiligem Gral wieder neu auf … dabei musste ich lernen, dass das Geheimnis um Baphomet doch kein rein geistiges ist.
     
    Aber zuvor geht es um Gold, sehr viel Gold …
     
    1. Zwei exponierte Schatzorte: Gisors und Arginy
     
    Im September 1998 stießen Mitglieder der Gesellschaft „Hugo de Payns“ – dem ersten Großmeister des Ordens –  zusammen mit Archäologen bei Grabungen in der Kapelle der Heiligen Maria Magdalena im französischen Payns bei Troyes unverhofft auf einen mittelalterlichen Münzschatz. Insgesamt gab der sandige Boden 650 Gold- und Silbermünzen frei, die allesamt aus der Zeit der letzten Tage des Templerordens stammten, dem die heute bis auf das Fundament zerstörten Kapelle der Heiligen Maria Magdalena auf dem Gebiet der einstigen Kommanderie von Payns gehört hatte.
    Von der Menge her war der Münzschatz nicht gerade umwerfend, aber dennoch hatte so viel Schatzsucherglück – bezogen auf seine Erwartungen – nicht einmal Philipp der Schöne, König von Frankreich, seinerzeit gehabt, als er den Orden der Mönchssoldaten nur aus dem einen Grunde aus der Welt schaffen ließ, um sich seines gewaltigen materiellen Reichtums zu bemächtigen. Er wurde in den Wochen nach der Arrestierung der Templer nicht müde, dem Papst zu klagen, es habe sich leider Erwarten nur wenig Gold und Geld im Pariser Temple, dem Hauptsitz des Ordens, auffinden lassen. Selbst von seinen eigenen Bareinlagen würden 120.000 Pfund fehlen. Armer König! Da will er den fast 200 Jahre alten Orden ausplündern und wird um seinen Erfolg gebracht, weil bereits Tage oder Wochen zuvor die Tempelritter wichtige und geheime Dokumente, aber auch ihre Goldschätze vor dem Zugriff des Königs in Sicherheit gebracht haben. So wird später von Augenzeugen berichtet, dass am Vorabend des 12. Oktober 1307 zwölf Templer den Temple von Paris mit drei, mit großen Koffern vollbeladenen Wagen verlassen hätten – Ziel unbekannt. Die großen und eisenbeschlagenen Koffer hatte man Tage später irgendwo am Straßenrand unweit von Paris entdeckt; selbstverständlich leer. Was mochten sie enthalten haben: Dokumente? Schätze? Oder beides?
    Was die Größe dieser Koffer angeht, so wissen wir von Funden, dass diese durchaus zweimeterfünfzig lang, einmeterachtzig hoch und einmetersechzig breit gewesen sein können – alles andere also als Handgepäck! In solchen abschließbaren, schweren Koffern verwahrten und transportierten die Templer ihr Gold- und Silbermünzen.
     
    Bis auf den heutigen Tag hält sich hartnäckig das Gerücht von einem ungeheuer wertvollen Schatz, der an einem geheimen und sicheren Ort verborgen liegt. Gibt es einen solchen materiellen Templerschatz, der alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt und seit Jahrhunderten Schatzsucher in Atem hält? Oder haben die Templer Edelsteine und alles Gold und Silber mit ihren 13 Schiffen im Hafen von La Rochelle an der Atlantikküste im Oktober 1307 aus Frankreich weggeschafft? Auch ihre Schiffe sind seit jenem Tag niemals mehr gesichtet worden. Vermutungen darüber, dass die Schätze nach Schottland verbracht wurden, gibt es zuhauf. Einige Autoren vermuten sie gar in der Kapelle von Rosslyn, irgendwo eingemauert oder verborgen in einer geheimen Krypta. Andere, wie der Autor Henry Lincoln, suchen den Templerschatz auf Bornholm – jene wunderschöne Insel in der Ostsee, die er als „ letzte, geheime Zuflucht“ der Templer ausgemacht haben will. Wurde der Schatz also über den Seeweg von Frankreich weggebracht? Nach Schottland? Nach Bornholm? Nach … ?
    Doch nach wie vor gilt das Mutterland des Ordens als das bevorzugte Land, in dem bis auf den heutigen Tag nach dem verlorenen Templerschatz gesucht wird. Was wiederum auch typisch französisch ist! Nirgendwo anders liegt er verborgen – nur bei uns!
    Und tatsächlich schien sich in Frankreich Mitte des letzten Jahrhunderts eine
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