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Nachschubbasis Godapol

Nachschubbasis Godapol

Titel: Nachschubbasis Godapol
Autoren: K. H. Scheer
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für das Ge­rät lau­te­te »Ko­da tor«. So war es je­den­falls von dem Groß­ro­bo­ter über­setzt wor­den.
    Die In­nen­sei­te des auf­schnap­pen­den De­ckels wur­de von ei­nem recht­e­cki­gen Bild­schirm aus­ge­füllt. Er ver­mit­tel­te far­bi­ge und drei­di­men­sio­na­le Bil­der von be­ste­chen­der Qua­li­tät.
    Das Ge­rät war 6,3 Zen­ti­me­ter lang, 4,1 Zen­ti­me­ter breit und nur 8,3 Mil­li­me­ter hoch. Dar­in hat­ten die al­ten Mar­sia­ner nicht nur zwei völ­lig ver­schie­den­ar­ti­ge Sen­der-Emp­fän­ger un­ter­ge­bracht, son­dern über­dies ei­ne Raf­fer- und Ko­de­ein­heit.
    »Kon­nat ruft NEW­TON«, sprach ich ge­gen den Bild­schirm.
    Das Zen­tral­ge­hirn mel­de­te sich au­gen­blick­lich mit sei­nem Sym­bol­mus­ter. Auf dem Schirm er­schi­en ei­ne auf­fäl­lig grü­ne Son­ne mit lo­hen­den Pro­tu­be­ran­zen von glei­cher Far­be.
    »NEW­TON an Ge­ne­ral Kon­nat. Ih­re Wün­sche?«
    »Ich bit­te um die Über­ga­be der bei­den Bom­ben, die mein Un­ter­ge­be­ner im DO­RON-Sek­tor zu­rück­ließ. Fra­ge: Wo­her stam­men die bei­den Waf­fen? Ein ter­ra­ni­sches Er­zeug­nis war dem Sa­bo­teur nicht zu­gän­gig. Bit­te fest­stel­len, ob die Waf­fen un­ter Um­stän­den aus Hin­ter­las­sen­schaft dei­ner Er­bau­er stam­men. Es könn­te sein, daß sich die Mit­glie­der mei­nes Such­kom­man­dos von der äu­ße­ren Form­ge­bung täu­schen lie­ßen. Zu­fäl­li­ge Ähn­lich­kei­ten soll­ten er­wo­gen wer­den.«
    »Ich wer­de nach­for­schen. Zu­satz­be­mer­kung: Klein­waf­fen die­ser Art und Form­ge­bung ge­hör­ten zur Aus­rüs­tung mar­sia­ni­scher Ein­satz­trup­pen. Ich be­nö­ti­ge wei­te­re Grund­da­ten.«
    »Sie wer­den in et­wa ei­ner Stun­de ge­ge­ben. En­de, NEW­TON.«
    Als ich ab­schal­te­te und den Ko­da­tor ein­steck­te, schau­te ich in Re­lings ver­wun­der­tes Ge­sicht. Sa­my Ku­lot grins­te of­fen. Han­ni­bal pfiff laut und falsch. Das Ver­hal­ten zeug­te von sei­ner Ner­vo­si­tät.
    Wir gin­gen. Ich ließ mich auf kei­ne Dis­kus­sio­nen mehr ein. Wenn die Fra­ge, die der Al­te be­reits an­ge­schnit­ten hat­te, un­ter so vie­len Men­schen mit al­len Wenn und Aber er­ör­tert wur­de, konn­te Un­ru­he ent­ste­hen.
    Wer die Hin­ter­grün­de be­reits er­faßt hat­te, ge­hör­te oh­ne­hin zum en­ge­ren Pla­nungs­stab. Ich hoff­te nur, daß an­de­re Per­so­nen auf falscher Spur wa­ren.
     
    Das Kom­man­do­ge­hirn von Top­thar hat­te so prompt ge­ar­bei­tet, wie ich es er­war­tet hat­te.
    Die bei­den Bom­ben wur­den von ei­nem Kampfro­bo­ter über­bracht. Da­bei er­wies sich mei­ne Ver­mu­tung als falsch! Sie stamm­ten nicht aus ur­al­ten Mars­be­stän­den, son­dern aus den mi­kro­me­cha­ni­schen Ge­heim­werk­stät­ten der GWA.
    Mein obers­ter Chef, Vier-Ster­ne-Ge­ne­ral Re­ling, hat­te sich aber eben­falls ge­irrt! Die Spreng­kör­per wa­ren kei­nes­wegs »mo­dern«, son­dern schon vor sechs Jah­ren kon­stru­iert und noch in rei­ner Hand­ar­beit zu­sam­men­ge­baut wor­den. Sie gal­ten als ver­al­tet!
    Wir hat­ten die Bom­ben von GWA-Wis­sen­schaft­lern ent­schär­fen und zer­le­gen las­sen. Die Ko­de­num­mern wa­ren be­kannt. Ein Funk­spruch aus dem Wa­shing­to­ner GWA-Haupt­quar­tier be­wies, daß die­se bei­den Fu­si­onss­preng­kör­per vom Typ »Lep­pengrot« im Herbst des Jah­res 2005 ei­nem GWA-Schat­ten na­mens Cap­tain Ronk Tur­gu­la aus­ge­hän­digt wor­den wa­ren. Man hat­te ihn zum Mar­sein­satz ab­kom­man­diert. Dort war er mit den letz­ten De­ne­bern zu­sam­men­ge­trof­fen und ver­schol­len. Er galt als ge­fal­len.
    En­de 2005 hat­te De­neb mit ei­ner bak­te­rio­lo­gi­schen Waf­fe an­ge­grif­fen. Han­ni­bal und ich hat­ten die La­ge be­rei­ni­gen kön­nen, doch von Cap­tain Tur­gu­la hat­ten wir nie­mals et­was ge­hört.
    Nun war er plötz­lich wie­der ak­tu­ell ge­wor­den.
    Sei­ne in der luft­lee­ren Zo­ne von Top­thar ent­deck­te Lei­che war wie kon­ser­viert. Er be­saß noch sei­ne kom­plet­te Aus­rüs­tung bis auf die bei­den Mi­kro­bom­ben, mit de­nen er sei­ner­zeit an­schei­nend ge­gen die De­ne­ber hat­te vor­ge­hen
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