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Nachschubbasis Godapol

Nachschubbasis Godapol

Titel: Nachschubbasis Godapol
Autoren: K. H. Scheer
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be­saß noch al­le sei­ne Waf­fen, da­für aber kei­ner­lei Le­gi­ti­ma­tio­nen. Das hat­te der Pla­nungs­stab für zu ge­fähr­lich ge­hal­ten. Wir hat­ten je­den Hin­weis auf un­se­ren Hei­mat­pla­ne­ten Er­de ver­hin­dern wol­len, denn of­fi­zi­ell war ich als Geg­ner der Er­de und der von ihr be­herrsch­ten »Ga­lak­ti­schen Uni­on« auf­ge­tre­ten. Re­lings Fra­ge war al­so be­rech­tigt.
    Ich trat nä­her. Das Ge­sicht des noch jun­gen Man­nes war ver­zerrt. Er muß­te große Qua­len durch­ge­stan­den ha­ben.
    Dr. Sa­my Ku­lot, ei­ner der GWA-Me­di­zi­ner, deu­te­te auf ei­ne Ein­schuß­öff­nung un­ter­halb des Her­zens.
    »Ther­mo-Hoch­ener­gie­strahl aus ei­ner ir­di­schen La­ser­pis­to­le«, er­klär­te er. »Der Tod trat so­fort ein. Sir, die­ser Sol­dat hat sich selbst ge­rich­tet! Ei­ne zwei­te Per­son war dar­an nicht be­tei­ligt. Die Fo­kus-Ab­strahl­ver­stel­lung sei­ner Dienst­waf­fe ent­spricht ge­nau den Schmelz- und Ein­schuß­spu­ren. Er hält den La­ser noch in der Rech­ten. Es wur­de nur ein­mal da­mit ge­feu­ert. Au­ßer der töd­li­chen Ver­let­zung weist der Kör­per zahl­rei­che schwe­re Prel­lun­gen und Ab­schür­fun­gen auf. Die Brand­spu­ren an sei­nem Uni­form- Raum­an­zug sind eben­falls un­über­seh­bar. Er muß vor sei­nem To de mit ei­ner Hit­ze­waf­fe an­ge­grif­fen wor­den sein.«
    »Irr­tum, Sa­my«, be­rich­tig­te ich er­schüt­tert. »Er ge­riet in das Dü­sen­feu­er ei­nes Hyp­no­schif­fes! Wir ha­ben nur drei Mann be­stat­tet. Das ist der vier­te. Bot­cher, stel­len Sie sei­nen Na­men fest.«
    »Ich er­war­te die Aus­kunft der Ro­bot­kar­tei, Sir«, lau­te­te die Ant­wort des Cap­tains.
    Re­ling mus­ter­te mich ein­ge­hend. Er at­me­te stoß­wei­se.
    »Sie schei­nen sich schon al­ler­lei Ge­dan­ken ge­macht zu ha­ben. Ich ver­mis­se je­doch ei­ne wich­ti­ge Fra­ge, mein Lie­ber.«
    Ich wuß­te, wor­auf er hin­aus­woll­te – auch oh­ne te­le­pa­thi­sche Son­die­rung.
    Ne­ben dem Kör­per lag der ent­schei­den­de Ge­gen­stand, der An­ti­tron-Helm des Sol­da­ten. Ich un­ter­such­te ihn ein­ge­hend.
    Die Kopf­be­de­ckung, ei­gent­lich mehr ein kap­pen­ähn­li­ches Ab­wehr- und Ab­sor­ber­ge­rät mit Ab­schir­mungs­ein­rich­tun­gen für die emp­find­li­chen Ner­ven­lei­ter ei­nes mensch­li­chen Ge­hirns, war stark be­schä­digt. Die Kon­takt-Elek­tro­den­paa­re wa­ren ver­bo­gen. Si­cher­lich hat­ten sie nach dem Sturz die Ner­venk­no­ten­punk­te nicht mehr so fest be­rührt, wie es er­for­der­lich ge­we­sen wä­re.
    Dr. Ku­lot nick­te mir ver­stört zu.
    »Sie schei­nen mei­ner Auf­fas­sung zu sein, Sir. Der Un­be­kann­te trug den Im­mun­schutz zwar bis zu sei­nem To­de, aber die Elek­tro­den hat­ten sich aus dem Ge­we­be ge­löst. Da­durch ist er hyp­no­sug­ge­s­tiv be­ein­fluß­bar ge­wor­den. Wir ha­ben die Lei­che vor ei­nem schwe­ren mar­sia­ni­schen Atom­re­ak­tor ge­fun­den. Der To­te muß mit der Ab­schir­mungs­hau­be im ent­schei­den­den Au­gen­blick Im­mun­kon­takt be­kom­men ha­ben. Wie­so, muß noch fest­ge­stellt wer­den. Der Er­ken­nungs­dienst hat In­fra-Spät­auf­nah­men an­ge­fer­tigt. Es ist zu hof­fen, daß wir die letz­ten Ak­tio­nen des Sol­da­ten se­hen kön­nen.«
    »Vor ei­nem Atom­re­ak­tor?« wie­der­hol­te ich sto­ckend.
    »So ist es, Sir. Ein Rie­sen­ge­rät mit ei­ner Leis­tung von min­des­tens hun­dert Mil­lio­nen Me­ga­watt. An dem Re­ak­tor kle­ben jetzt noch zwei Mi­kro-Fu­si­ons­bom­ben, wie sie von den GWA-Schat­ten bei Son­der­e­in­sät­zen ver­wen­det wer­den. Wenn die de­to­niert wä­ren – nicht aus­denk­bar! Top­thar wä­re in Schutt und Asche ge­sun­ken. Es ist an­zu­neh­men, daß vie­le der be­nach­bar­ten Atom­kraft­ma­schi­nen, zu­min­dest aber de­ren Be­reit­schafts-Kern­brenn­stof­fe, in den Fu­si­ons­pro­zeß ein­ge­tre­ten wä­ren.«
    We­ni­ge Mi­nu­ten spä­ter er­fuh­ren wir, wer der To­te war. Es han­del­te sich um Ober­feld­we­bel Bal­dun Tho­mas­son von der »18. Eu­ro­päi­schen Raum­lan­de­bri­ga­de«. Die­se Spe­zi­al­ein­heit war von uns zur
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