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Nachricht von dir

Nachricht von dir

Titel: Nachricht von dir
Autoren: Guillaume Musso
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Operation war gut verlaufen, aber die Hundezähne waren so tief in ihr Fleisch eingedrungen, dass sie für immer Narben von dieser Konfrontation zurückbehalten würde.
    »Ist das für mich?«, fragte sie und griff nach einem der kleinen Törtchen.
    »Vanille, Schokolade, marshmallows . Die besten cupcakes von ganz New York«, versicherte er.
    »Machst du mir eines Tages auch mal welche? Weißt du, ich habe noch nie eines von deinen Gerichten probiert.«
    Er nickte und setzte sich neben sie auf die Bettkante.
    »Hast du Alice gesehen?«, fragte sie.
    »Gerade eben. Sie ist über den Berg.«
    »Und auf dem Revier – ist da alles gut gelaufen?«
    »Ich glaube schon. Es hieß, sie hätten deine Aussage hier im Krankenhaus aufgenommen?«
    »Ja, der Typ, den du gerade gesehen hast, hat mich verhört. Und du wirst es nicht glauben: Er hat mir einen Posten hier angeboten.«
    Jonathan dachte zunächst, das sollte ein Scherz sein, doch sie fuhr begeistert fort:
    » Consulting detective – beratender Ermittler beim New York Police Department!«
    »Wirst du annehmen?«
    »Wahrscheinlich. Weißt du, ich liebe Blumen, aber die Polizeiarbeit liegt mir im Blut.«
    Jonathan nickte und erhob sich, um die Vorhänge aufzuziehen. Als das Sonnenlicht den Raum durchflutete, kroch Madeline plötzlich ein eiskalter Schauer über den Rücken. Hatte ihre Beziehung überhaupt eine Zukunft? Die Prüfungen, die sie gemeinsam bestanden hatten, waren so intensiv gewesen, dass sie zwangsläufig unvergessen bleiben würden. Sie hatten einander vertraut und ergänzt, sie hatten einander geliebt.
    Und jetzt?
    Sie wickelte sich in ihre Decke und trat zu ihm ans Fenster. Sie wollte ihn darauf ansprechen, doch er kam ihr zuvor.
    »Was hältst du davon?«, fragte er und hielt ihr sein Smartphone hin.
    Auf dem Bildschirm erschienen mehrere Fotos von einem alten Haus mit Terracotta-Fassade in einer kleinen Straße von Greenwich Village.
    »Das ist hübsch. Warum?«
    »Es steht zum Verkauf. Man könnte ein kleines Restaurant daraus machen. Ich glaube, ich werde es versuchen.«
    »Wirklich? Das ist eine gute Idee«, rief sie, außerstande, ihre Freude zu verbergen.
    »Und wenn du in New York bleibst, kann ich dir bei deinen Ermittlungen helfen«, füge er lächelnd hinzu.
    »Bei meinen Ermittlungen helfen?«
    »Genau. Wie ich feststellen konnte, hast du oft meine Geistesblitze benötigt, um ein Problem lösen zu können.«
    »Stimmt«, gab sie zu. »Ich könnte dir im Gegenzug in der Küche zur Hand gehen.«
    »Hmm …«, meinte er zweifelnd.
    »Was ›hmm‹? Ich kenne ein paar Rezepte, stell dir vor! Habe ich dir schon gesagt, dass meine Großmutter schottischen Ursprungs ist? Sie hat mir das Geheimnis ihres berühmten gefüllten Schafpansens verraten.«
    »Pfui Teufel! Und warum nicht Pudding mit dem Fett von Kalbsnieren?«
    Jonathan schob die Tür der Fensterfront auf. Vereint in ihrer wiedergefundenen Vertrautheit, setzten sie ihr Wortgeplänkel auf dem winzigen Balkon mit Blick auf den East River und die Brooklyn Bridge fort.
    Die Luft war frisch, der Himmel kristallklar. Als sie den Schnee in der Sonne glitzern sahen, erinnerte sich Madeline an den Satz, den sie auf der ersten Seite von Alices Tagebuch gelesen hatte: Die schönsten Jahre eines Lebens sind die, die man noch nicht gelebt hat.
    An diesem Morgen hatte sie Lust, daran zu glauben …


     
    Danke
     
     
    An Laurent Tanguy:
    Das Blumengeschäft von Madeline existiert! Das heißt, fast … Inspiriert wurde ich durch den sehr hübschen Jardin Imaginaire von Laurent Tanguy, Rue de La Michodière in Paris. Danke, Laurent, für deine Unterstützung und deine ansteckende Liebe zur Floristik.
     
    An Pierre Hermé:
    Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mich über die »Mechanismen« der Kreation Ihrer Desserts aufzuklären. Unser Gespräch hat meine Phantasie für Jonathans Rezeptideen beflügelt.
     
    An Maxime Chattam und an Jessica:
    Danke, Max, für Deine Führung durch das »Brooklyn von Brolin«. Unser Spaziergang am 25. Dezember 2009 im surrealistischen und verschneiten Coney Island hat mir als Rahmen für die letzten Kapitel dieses Romans gedient.
     
    An meine lieben Leserinnen und Leser,
    die sich seit Jahren die Zeit nehmen, mir zu schreiben, um mir ihre Eindrücke mitzuteilen und einen Dialog mit mir zu pflegen.
     
    Und an die »Unbekannte vom Flughafen«,
    die an einem Augusttag im Jahr 2007 in Montreal versehentlich ihr Handy mit meinem vertauscht und mich damit auf
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