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Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren

Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren

Titel: Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren
Autoren: Terrid Peter
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wir gehen hinüber und bekommen unsere alte Gestalt…«
    Mythor brach ab und sah den Mandaler an.
    Auf Halbmond würde er wieder als Beuteldrache herauskommen, wenn nicht ein kleineres Wunder geschehen würde. Mythor versuchte sich vorzustellen, wie hart das für den Mandaler war – er schauderte.
    »Ich denke nicht an mich«, sagte Gerrek leise. »Ihr werdet eure normale Gestalt bekommen, ich werde wieder zum Beuteldrachen. Was aus den Pferden würde, wollen wir besser nicht untersuchen. Joby hat das Amulett, das ihn schützt – aber was ist mit Fronja!«
    Mythor holte tief Luft. Daran hatte er nicht gedacht. Fronja wurde sehr bleich.
    »Mich hat damals Orphals Zauberkraft geschützt«, sagte sie sehr leise.
    »Du kannst mein Amulett haben«, sagte Joby hastig.
    »Das kann ich nicht annehmen«, antwortete Fronja.
    »Du kannst nicht nur, du mußt«, gab der Bursche zurück; seine Stimme klang in diesem Augenblick außerordentlich erwachsen. »Ich verlange es.«
    »Und was wird dann aus dir?« fragte Gerrek.
    Joby zuckte mit den Schultern.
    »Ich komme schon durch«, sagte er leichthin. »Ich werde erst einmal ausprobieren, in was ich mich verwandle. Vielleicht gefällt es mir.«
    »Die Wahrscheinlichkeit dafür ist nicht sehr groß«, sagte Sadagar spontan.
    »Wenn das so ist, dann gehe ich einfach zurück«, sagte Joby. »Ich werde mich bei Orphal herumtreiben, und bei allen Geistern der Schattenzone, einem so geschickten Dieb wie mir wird es wohl noch gelingen, ein weiteres zauberkräftiges Amulett aufzutreiben. Ihr könnt euch da ganz auf mich verlassen.«
    Eine Weile lag bedrückendes Schweigen über der Gruppe.
    »Ich habe einen anderen Gedanken«, stieß Sadagar plötzlich hervor. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß Orphal darauf verzichten wird, uns nötigenfalls auch nach Halbmond nachzusetzen. Allein wird er nicht kommen, dazu ist er zu feige. Er wird Truppen mitbringen – und diese Männer brauchen ebenfalls Amulette, oder Orphal müßte seinen Verwandlungszauber aufheben. So oder so – einer von uns hat dann eine gute Chance. Ich werde zurückbleiben und diese Chance nutzen.«
    »Pah«, machte Joby. »Du bist gar nicht geschickt genug zum Stehlen.«
    »Woher willst du das wissen?« gab Sadagar zurück.
    »Wer versteht mehr davon – du oder ich? Also, ich bleibe zurück. Und ihr braucht auch nicht lange auf mich zu warten, ich kann mir allein weiterhelfen.«
    »Das werden wir entscheiden, wenn die Gelegenheit da ist«, sagte Mythor schließlich. »Weiter, wir dürfen nicht zuviel Zeit verlieren. Außerdem wartet Scida wahrscheinlich schon auf uns.«
    »Wenn sie es nicht vorgezogen hat, eigene Wege zu gehen«, warf Sadagar ein.
    »Scida ist alt genug, selbst zu entscheiden, was sie tun will«, sagte Mythor. »Weiter, Freunde. Orphal sitzt uns im Nacken.«

9.
    »Rösten werde ich sie, auf ganz kleiner Flamme. Oder langsam ertränken. Vielleicht lasse ich sie auch schinden. In jedem Fall wird ihr Schmerzgeheul durch meinen Palast schallen.«
    Bastraph runzelte die Brauen. Orphal erging sich in Racheträumen und vergaß darüber, daß sein Palast lichterloh loderte – der Feuerschein war im Hintergrund zu sehen und füllte ihn gänzlich aus. Und von den Flüchtigen fehlte ebenfalls jede Spur. Es würde noch etliches passieren müssen, bis Orphal die Möglichkeit bekam, seinen Racheschwur in die Tat umzusetzen.
    »Vielleicht haben sie einen anderen Weg genommen«, sagte Bastraph. »Erinnere dich daran, daß einer von ihnen nicht verwandelt worden ist!«
    »Das wird sich herausfinden lassen«, knirschte Orphal. Er hatte große Schwierigkeiten, die Fülle seines Leibes im Sattel zu halten. Zudem war sein Pferd kein sonderlich guter Renner.
    »Möglicherweise sind sie aus der Tabuzone gekommen«, sagte Bastraph. Hiide hielt sich dicht hinter ihm.
    »Genau dahin reiten wir«, knurrte Orphal. »Es gibt nur einen Zugang zu den verfluchten Hermexen, und ich werde feststellen, ob sie diesen Weg genommen haben.«
    Er trieb sein Pferd voran. Voraus waren bereits die seltsamen, bedrohlichen Nebelschwaden zu erkennen, die jenen Teil von Orphals Reich bedeckten, den ihm die Zaubermütter von Vanga abgejagt hatten.
    Bastraph hatte es noch weislich vermieden, sich dort herumzutreiben. Der Ort war nicht geheuer, es hieß, Dämonen trieben dort ihr gräßliches Unwesen.
    »Hahaha!« lachte Orphal. »Was habe ich gesagt – da ist ja schon einer von den Halunken.«
    In der Tat war in den nächsten Ausläufern des
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