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Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Titel: Mythor - 088 - Kampf um die Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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der Amazonen einen bezeichnenden Blick zu. Der Antwortblick war ebenfalls eindeutig. Weder das Fleisch noch das Bier waren vergiftet.
    »Nimm mehr«, bestimmte Skasy. Sie blieb hartnäckig, bis Sago eine große Portion von dem Fleisch gegessen und sich einen leichten Rausch angetrunken hatte.
    »Nun geh«, sagte Skasy. »Beim nächsten Mal wird es weniger freundlich zugehen.«
    Sago machte eine verächtliche Gebärde, dann stieg sie auf ein Pferd, das man für sie hergeführt hatte. Hinter ihr polterte das Tor hinab. Die Horsik-Amazonen entfernten sich.
    Skasy lächelte freundlich. Sie betrachtete vergnügt die Katzen.
    »Wir warten«, sagte sie zufrieden. »Bis es ganz dunkel ist. Bis dahin laßt es euch schmecken.«

4.
    Phyter hielt sich nur mit Mühe auf den Beinen: Er wankte vor Müdigkeit. Nur der Wille, Zeuge von Skasys seltsamer Kriegslist zu werden, verhinderte, daß er einfach umkippte. Er stand auf dem Wehrgang über dem Südtor. Von dort aus konnte er alles überblicken.
    Vor sich sah er die Lagerstadt der Horsikerinnen. Die meisten der Amazonen und Kriegsmägde lagen jetzt wahrscheinlich in tiefem Schlaf, nur die Wachen schritten noch die Runde ab.
    Auf dem Platz vor dem Tor - aus der Sicht Nareins - wartete Skasy mit ihrem Stoßtrupp, zusätzlich hatte sie eine Hundertschaft Reiterinnen aufgeboten.
    Und im Torbogen selbst, unter dem breiten Wehrgang, stand der Wagen mit den Käfigen.
    Der Lärm, den die Katzen machten, war ungeheuerlich und zerrte an den Nerven. Viel Blut war in den letzten Stunden geflossen, als sich die Kriegsmägde daran gemacht hatten, Skasys nächsten absonderlichen Befehl auszuführen.
    Der Mond war hinter Wolken verborgen, kam nur ab und zu zum Vorschein und warf sein schwaches Licht über ein scheinbar friedliches Land.
    »Bereit?«
    Das war Skasys Stimme. Kalisse antwortete ihr.
    »Wir sind bereit.«
    »Steckt das Stroh in Brand!«
    Phyter verzog angewidert das Gesicht. Er wußte nicht, was sich Skasy von diesem gräßlichen Schauspiel erwartete - ihm gefiel das keinesfalls. Die Amazonen hatten jeder der Katzen eine Schnur an den Schwanz gebunden und am anderen Ende der Leinen je ein Bündel Stroh befestigt.
    Funken knisterten auf, als der Befehl befolgt wurde. Das Miauen der Katzen verstärkte sich.
    »Eine nach der anderen«, sagte Skasy ruhig. »Und öffnet das Tor!«
    Schwer rasselten die Ketten des Tores, als das Fallgitter hinaufgezogen wurde.
    »Laßt sie frei!«
    Phyter sah nach unten. Dort sprang in Riesensätzen eine Katze ins Freie, das funkensprühende Strohbündel hinter sich herschleifend.
    Und jetzt begriff Phyter die List. Er schüttelte den Kopf vor Bewunderung - so etwas konnte nur einem Genie wie Skasy einfallen.
    Die Katzen, froh wieder frei zu sein und gleichzeitig getrieben von der tierischen Furcht vor dem Feuer, rasten jetzt in ihre Verstecke - und dabei mußten sie kreuz und quer durch das Lager rennen. Phyter sah, wie ein Leuchtpunkt nach dem anderen über das Land zwischen Tor und Lager jagte und dann nach kurzer Zeit im Zeltlager der Horsik-Amazonen verschwand.
    Den Tieren konnte nicht viel geschehen - irgendwann war das Stroh abgebrannt, riß die dünne Leine oder sie schmorte durch. Die Tiere waren ihre knisternde Plage dann los - aber überall im Horsik-Lager fingen Zelte Feuer, wurden von schreienden Katzen Brände ins Lager gezerrt.
    »Da, seht! Es klappt!«
    In der Ferne loderte der erste Brand in die Höhe, wenig später folgte der zweite. Geschrei wurde laut.
    Fünfhundert Katzen, fünfhundert kleine, wieselflinke Brandstifter, dunkle Katzen auf nächtlichem Boden… die armen Horsik-Amazonen. Sie hatten nicht die geringsten Aussichten, sich dieser Plagegeister zu entledigen. Da halfen keine Speere, keine Pfeilhagel. Die Zahl der Brände erreichte das Dutzend, ein Ende war nicht abzusehen.
    In alle Richtungen rasten die Katzen - sie waren im ganzen Heerlager eingefangen worden, und nun steckten sie folgerichtig auch das ganze Heerlager in Brand.
    Es wurde hell rings um Burg Narein. Funken stoben hoch, fielen auf andere brennbare Stoffe hinab und setzten sie in Brand.
    »Das ist die letzte!«
    Phyter sah das Tier davonjagen. Obwohl es im Lager bereits lichterloh brannte, rannte das Tier auf seinen gewohnten Lebensbereich zu.
    »Schwingt euch auf die Pferde«, bestimmte Kalisse. »Und dann - vorwärts!«
    Die Brücke dröhnte unter dem Hufschlag der Pferde, als sich die Kavalkade in Bewegung setzte. Skasy ritt voran, hinter ihr Gudun und

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