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Mythor - 065 - Treibjagd der Amazonen

Mythor - 065 - Treibjagd der Amazonen

Titel: Mythor - 065 - Treibjagd der Amazonen
Autoren: Giesa Werner K.
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ihre Freundschaft und brannten darauf, mit ihr zu kämpfen.
    Aber da… da vernahm Acyntha eine Antwort, die aus keiner Hundekehle zu kommen schien. Wolfsgeheul aus dem Innern der Höhle?
    Ein Mensch? Ein Orchtopfer, das die Wilde Sprache beherrschte?
    »Aya garr ya’ arrgnurr!« schrie sie und hatte damit den Befehl zum Angriff gegeben. »Ayaaouuhh…«
    Die Erregung hatte sie gepackt, und gemeinsam mit dem jetzt total entfesselten Rudel drang sie in die Höhle ein.

12.
    Die Zeit raste auf schwarzen, dräuenden Schwingen dahin. Wild und ungestüm griff das Orcht an. Mythor verteidigte sich nach Leibeskräften und wurde doch immer weiter zur Wand gedrängt. Wenn die Wolfshunde nicht bald kamen, war er verloren… wie Gerrek, Scida und Lankohr!
    Ein Arm gegen vierzehn…!
    Da sah er etwas fast Unglaubliches.
    Schemenhafte Gestalten tauchten in der Höhle auf, huschten geschäftig einher. Rasend schnell sammelten sie die reglosen Gestalten seiner Gefährten ein, um mit ihnen in irgendwelchen Höhlen im Hintergrund wieder zu verschwinden!
    Was bedeutete das? Wer waren die Fremden, von denen Mythor kaum mehr als Schatten hatte wahrnehmen können? Machten sie sich des Orchts Methode der Einbalsamierung zunutze und stahlen dessen ihnen brauchbar erscheinende Mumien?
    Welchen Zweck verfolgten sie damit?
    Alles in Mythor drängte danach, die Verfolgung aufzunehmen, zu erfahren, was mit den Gestalten seiner Gefährten geschah. Doch das Orcht ließ es nicht zu.
    Es drängte ihn in die entgegengesetzte Richtung ab! Es schien nicht einmal bemerkt zu haben, was in seinem Rücken geschah, obgleich die Köpfe doch in der Lage waren, nach allen Seiten zugleich zu sehen!
    Vielleicht kam dergleichen öfters vor… Die Schnelligkeit der Fremden bewies doch, daß sie dies nicht zum ersten Mal machten…
    Abermals ließ er den Wolfsruf ertönen.
    Und dann…
    … waren sie da!
*
    Es war, als gingen sie nach einem Plan vor. Von mehreren Seiten zugleich sprangen sie das Orcht an, verbissen sich in den Armen. Ein gutes Dutzend wilder Hunde griffen an. Wie Schatten tauchten sie in der Höhle auf, jetzt stumm, aber wütend.
    Das Orcht schrie.
    Plötzlich war Mythor frei. Das Orcht kümmerte sich nicht mehr um ihn, war nur noch mit den Hunden beschäftigt, die es in Atem hielten. Keine Wölfe… Hunde!
    Die Mumienräuber! Er mußte ihnen nach, ehe sich ihre Spur in den Tiefen irgendwelcher Höhlen verlor. Wenn diese Höhle dem Aasenschlupf ähnelte, dann konnte er lange suchen…
    Er wollte schon losstürmen, als aus den Schatten des Zwielichts eine Hand nach ihm griff, ihn herumwirbelte. Von einem Moment zum anderen starrte er in die ungläubig aufgerissenen Augen einer Frau.
    Unter ihrem Helm, der einem Wolfskopf ähnelte, funkelten ihre Augen ihn an.
    »Du?« stieß sie hervor. »Du bist der, der die Wilde Sprache spricht? Du stinkender Mann!«
    Und wie verächtlich sie es hervorstieß!
    »Du hast mich getäuscht! Ich dachte einem Freund zu helfen… da!«
    Ihr Schwert sirrte heran, wollte seinen Hals treffen. Alton kam hoch, wie er es bei Scida gelernt hatte. Das Singende Schwert traf Acynthas Klinge und wirbelte sie durch die Luft.
    Mit einem Wutschrei zog die Wilde Hündin das zweite Schwert. Aber Mythor ließ ihr keine Chance.
    Nicht umsonst war er bei Scida in eine harte Schule gegangen, die ihn die letzten Feinheiten des Schwertkampfs gelehrt hatte. Auch wenn er sie noch nicht mit der vollendeten Grazie und Schnelligkeit der langjährig geschulten Amazonen beherrschte – für die haßerfüllte und überraschte Acyntha reichte es allemal.
    Das Schwert des Lichtboten flog mit der breiten Seite heran, dröhnte gegen Acynthas Helm und warf sie zu Boden. Der Helm, nicht richtig festgezurrt, rollte davon. Abermals holte Mythor aus. Alton durchschnitt die zur Abwehr hochgerissene Klinge der Amazone wie einen dünnen Ast. Eine rasche Handdrehung… die flache Seite betäubte die Amazone. Schlaff sank sie zusammen.
    Die Mumienräuber!
    Mythor stürmte los, ihnen nach. Was aus dem Orcht wurde, das immer noch heftig von den Wildhunden angegriffen wurde, sah er nicht mehr. Es war auch unwichtig. Er mußte den Schemenhaften nach, die wie Schatten aufgetaucht und wie Schatten wieder verschwunden waren. Die Dunkelheit nahm ihn auf.
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