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Mythor - 065 - Treibjagd der Amazonen

Mythor - 065 - Treibjagd der Amazonen

Titel: Mythor - 065 - Treibjagd der Amazonen
Autoren: Giesa Werner K.
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verformt und zu Monstern gemacht durch Hexenkraft! Gaidels Bestiarium, und wider Willen mußte Mythor den Einfallsreichtum der Hexe bewundern, denn keines der Wesen ähnelte auch nur entfernt dem anderen.
    Ordentlich aufgereiht lehnten sie an der Wand, vom harmlosesten bis hin zum gefährlichsten, aber das Gefährlichste war zweifellos, das, welches diesen Ordnungssinn bewiesen hatte: das Orcht! Es hatte die verdorrten, trockenen Körper der anderen gesammelt und aufgereiht.
    Sie alle waren tot! Eines hatte das andere besiegt, wie es der Zweck seiner Erschaffung gewesen war, und das letzte Glied der Kette war noch hier in Aktion.
    Ein paar Schritte tiefer im Innern der geräumigen Grotte begann der zweite Teil der makabren Sammlung.
    Menschen! Männer und Amazonen… ein Aase… wilde Tiere… Offenbar war das Orcht nur von dem Trieb besessen, seine Opfer hier als Mumien auszustellen.
    Plötzlich maß er dem pausenlosen Gebrabbel des Orcht größere Bedeutung bei. Er hörte genauer hin, und sein Verdacht bestätigte sich.
    Kaltes Entsetzen stieg in ihm auf, als er das Orcht mit seinen sieben Köpfen kaltblütig von dem sprechen hörte, was ihm und seinen Gefährten bevorstand.
    Sie sollten mit einem Gift behandelt werden, das sie zu trockenen Mumien machte wie die anderen Orcht-Opfer!
    Nein! schrie alles in ihm, und weit riß er die Augen auf, als er sah, wie das Orcht mit einem seiner Arme nach einem seltsamen Krug griff, wie ihn Mythor in dieser Form noch nie gesehen hatte. Und aus der Trichteröffnung des Kruges tropfte eine grüne Flüssigkeit in Gerreks Drachenmaul, das ein weiterer Orcht-Arm aufgesperrt hielt.
    Gerrek, der bewußtlos war wie Scida und Lankohr, war erstes Opfer. Mythor schrie auf und wand sich im Griff des Ungeheuers.
    Alton, das Gläserne Schwert, hielt er noch immer umklammert und schlug jetzt damit zu, aber Gerrek konnte er dadurch nicht mehr vor seinem Schicksal bewahren. Das Orcht ließ ihn einfach fallen, um sich als nächsten Lankohr vorzunehmen.
    Gewaltsam wurde sein Mund geöffnet, um die grüne Flüssigkeit hineintropfen zu lassen!
    Alton kreiselte und traf. Laut schrie das Orcht aus ein paar Mündern zugleich und schleuderte Mythor zur Seite. Er flog quer durch die Grotte und kam federnd auf.
    Lankohr fiel achtlos zu Boden. Jetzt Scida…
    »Aufhören!« schrie Mythor und stürmte wieder heran, konnte das Gräßliche aber nicht mehr verhindern.
    Dann war er der letzte, dem sich das Ungeheuer zuwandte. Aber er war nicht besinnungslos!
    Er konnte noch kämpfen!
    Er hob das Schwert, um sich bis zum letzten Atemzug zu wehren, als das Orcht jäh erstarrte. Sieben Münder redeten nicht mehr, sondern schwiegen, und vierzehn Ohren lauschten.
    Auch Mythor lauschte.
    Wolfsgeheul!
    Wolfsgeheul drang in die Höhle, das von draußen kam…
    Das Orcht erzitterte. Fürchtete es diese Tiere?
    Hark! zuckte der Gedanke in Mythor auf. Hark, der Bitterwolf.
    Ihn konnte es in Vanga nicht geben, aber zu Hark hatte Mythor immer ein gutes Verhältnis gehabt. Vielleicht übertrug es sich auch auf andere Wölfe?
    Er mußte es versuchen!
    Er heulte wie ein Wolf und hoffte, daß die anderen ihm zu Hilfe kommen würden!
    Er rief sie… rief sie so, wie er das Rufen von Hark, dem Bitterwolf, gehört hatte.
    Und da griff ihn das Orcht wieder an, heftiger als zuvor!

11.
    Draußen vor der Höhle unter dem Wasserfall kauerte Acyntha, die Wilde Hündin. Sie war hinabgestiegen und versuchte, ihren Plan in die Tat umzusetzen.
    Sie heulte und rief damit ihre Freunde…
    Und aus der Wildnis antworteten sie ihr. Sie mußten überall sein, und von überall kam ihre Antwort. Näher kamen sie, immer näher, die wilden Hunde! Ein ganzes Rudel näherte sich und folgte dem Ruf der zweibeinigen Freundin.
    Da tauchten sie auf, kamen über die Felsen, kamen zwischen Sträuchern hervor und aus dem hohen Gras.
    Für Acyntha bedeuteten sie keine Gefahr.
    Schon immer waren sie Freunde gewesen – sie und die Tiere. Immer wieder hatte es Acyntha in die Wildnis gezogen, und dort hatte sie mit den Wildhundrudeln zusammengelebt. Die Tiere nahmen sie als eine der ihren an.
    Gefährliche, mörderische Bestien waren unter ihnen, starke, große Tiere, die es im Rudel auch mit dem Orcht aufnehmen konnten. Undgenau das war Acynthas Absicht!
    Die Hexe Gaidel wäre all ihrer Probleme enthoben worden, hätte sie sich diese Tiere Untertan gemacht. Aber Gaidel war eben keine Wilde Hündin…
    Die aber sprach mit dem Rudel.
    Und die Hunde bewiesen ihr
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