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Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Titel: Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz
Autoren: Theo Lawrence
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klickt. Die Truppe bereitet sich auf den Kampf vor.
    »Los, Jungs!«, ruft jemand. Riesenhafte Schemen nähern sich mit Waffen im Anschlag. »Haltet die Augen auf. Diese Rebellenteufel sind hinterhältig. Schießt auf alles, was sich bewegt.«
    Ich werfe einen Blick um die Ecke in den Tunnel. Wo bleiben nur die Mystiker? Haben sie den Alarm nicht bemerkt?
    »Moment«, sage ich und lasse Turk in der dunklen Nische zurück. Er will mich zurückhalten, aber ihm fehlt die Kraft.
    Ich krieche ein kleines Stück vor und spähe hinter der Säule hervor auf den Bahnsteig.
    Zu Dutzenden marschieren Männer in Uniform in die Tunnel, die Bernsteinlampen leuchten auf, wo sie sich nähern. Auch Leute in Zivil sind dabei, aber alle tragen Waffen.
    »Und lasst mir keinen einzigen Mystiker am Leben!«, schreit jemand heiser. Es könnte George Foster sein.
    Ich suche nach meinem Vater, nach Thomas, nach Hunter – nach irgendeinem bekannten Gesicht – vergebens.
    Ich versuche meinen Atem zu beruhigen und bereite mich innerlich auf das Kommende vor. Wenige Sekunden später lodert der erste grüne Blitz auf.
    Vom anderen Ende des Tunnels stürmen die Mystiker heran. Ihre Gestalten wirken schmaler als die der Angreifer, eine Folge schlechter Ernährung. Verzweiflung macht sich in mir breit: Die Rebellen sind in der Unterzahl und schlechter bewaffnet.
    Doch dann fangen ihre Körper an zu leuchten. Die Wirkung stellt alles in den Schatten, was ich an mystischer Energie bis jetzt bei meinen Freunden gesehen habe. Aus ihren Händen schießen Strahlen, die eine Art Flickenteppich weben, der sich über den Bahnsteig legt.
    Das grüne Licht ist grell, unerträglich grell. So muss es auf der Oberfläche der Sonne sein, wo jedes Wesen verbrennen und sofort vernichtet würde.
    Ich bin erleichtert. Die Rebellen haben den Alarm gehört.
    »Attacke!«
    Alles geschieht wie im Zeitraffer. Unaufhörlich rattern die Maschinenpistolen, Querschläger prallen pfeifend von den Tunnelwänden ab.
    Ich schirme meine Augen ab und blinzele: Die Mystiker sehen aus, als würden sie brennen. Ein Mann läuft an mir vorbei, sein ganzer Körper glüht, ihm folgen zwei Frauen und schwingen helle Lichtlassos, die aus ihren Fingerspitzen sprießen. Es dauert nicht lange, dann ist der Boden mit Verletzten und Toten übersät.
    Unter einem verblassten roten Kreis mit dem Buchstaben L steht eine junge Mystikerin mit wilden Locken und hält beide Hände hoch, als wollte sie sich ergeben. Doch die Luft um ihre Hände beginnt sich flirrend zu drehen, Staub verdichtet sich zu einem winzigen Tornado, der vom Boden aufsteigt.
    Zwei Polizisten werfen sich einen Blick zu. »Was zum …«
    Der Tornado verschluckt ihre Worte. Er wächst und wächst und dreht sich so wild, dass ich nicht mehr mitbekomme, was genau passiert. Als sich der Tumult gelegt hat, ist nichts mehr von den Polizisten übrig. Mir wird beinahe übel.
    Ein Mystiker mit zotteligem Haar und gestutztem Bart tötet einen der Männer meines Vaters mit seinem Lichtschwert. Hinter dem Mann hebt ein anderer das Gewehr und setzt zum Schuss an – ich will schreien, doch ich bekomme keinen Ton heraus. Der Mystiker dreht sich gerade rechtzeitig um und schlägt dem Angreifer mit dem Lichtschwert die Waffe aus der Hand. Der Mann brüllt vor Schmerz, doch nicht lange, denn der Mystiker tötet ihn mit einem einzigen Hieb.
    Weiter hinten im Tunnel stehen zwei Mystikerinnen ganz nah beieinander und haben jeweils einen Arm um die Schulter der anderen gelegt. Die freie Hand richten sie nach vorn und schießen von jedem Finger grüne Energiestrahlen ab, jeder so heiß und tödlich wie ein Blitz.
    »Feure doch!«, brüllt einer der Männer meines Vaters seinem Freund zu.
    Eine der Mystikerinnen wird ins Bein getroffen und sie knickt auf einer Seite ein. Sie nickt ihrer Kampfgefährtin zu und die beiden beginnen sich zu drehen. Ihre vereinten Strahlen bringen die Eindringlinge zu Fall.
    Nachdem sich die Frauen ein letztes Mal um die eigene Achse gedreht haben, halten sie inne. Die Strahlen werden in ihre Finger zurückgesogen. Die verletzte Mystikerin berührt ihr Bein und verschließt durch magische Kraft die Wunde. Nun sind die beiden wieder für den nächsten Feind bereit.
    Die Luft im Tunnel ist schwer von Schießpulvergeruch und dem Staub zerborstener Kacheln. Es riecht nach Blut.
    Eilig kehre ich zu Turk zurück, der noch immer an der Wand lehnt, seine Augen sind glasig, aber er atmet.
    Unvermittelt werde ich gegen die Mauer
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