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Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Titel: Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz
Autoren: Theo Lawrence
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erkenne ich ein riesiges, verschmutztes Schild, das wahrscheinlich einmal weiß war. Jetzt ist in großen roten Buchstaben darauf zu lesen: TKTS .
    »Dort?«
    Turk nickt. »Los. Aber vorsichtig.« Er geht vor, wir folgen, dicht an eine Hauswand gedrängt. Unter einer windschiefen Markise finden wir Deckung im Schatten: Auf dem Times Square ist es hell, viel heller, als ich erwartet habe. Wir halten uns am äußersten Rand.
    Turk lauscht angestrengt und gibt uns ein Zeichen weiterzugehen. Ich passe auf, damit ich nicht auf etwas trete, was ein verräterisches Geräusch verursachen könnte. Je näher wir dem TKTS -Schild kommen, desto deutlicher höre ich Stimmen. Ich spähe zur Mitte des Platzes.
    Und dann sehe ich sie. Einen Block entfernt.
    »Komm schon, Junge«, sagt jemand. Hunter hält den Kopf gesenkt, seine Arme sind hinter dem Rücken gefesselt. Er lässt die Schultern hängen und wankt, als würde ihm jeder Schritt Qualen bereiten. Zu beiden Seiten wird er von einem Wächter eskortiert. Stiggson und Klartino gehen direkt hinter ihm. Mein Vater und George Foster gehen zusammen mit Thomas, Garland, Kyle und Benedict ein Stück voraus. Bodyguards geben ihnen Deckung. Frauen sehe ich keine.
    Ich halte mir die Hand vor den Mund, damit ich auch ja keinen Laut von mir gebe.
    Als ich Turk auf den Rücken tippe, bleibt er abrupt stehen. Elissa ebenfalls. »Was ist los?«
    »Pst«, zischt Turk.
    Wir drängen uns so dicht an die Hauswand, dass ich jeden einzelnen Ziegelstein in meinem Rücken spüre. Vor hier aus können wir Hunter und die Truppe meines Vaters sehen, aber solange sie nicht direkt auf uns zulaufen, werden sie uns nicht bemerken.
    Die Leibwächter zerren Hunter zu einem Gebäude mit einer goldenen Tür, deren Farbe abblättert. Die Fenster sind völlig verdreckt. »Das hier?«
    Hunter sieht sich die Tür kurz an. Ich erkenne ihn kaum wieder, so schlimm ist sein Gesicht angeschwollen. Auf seiner Stirn klafft eine Wunde, in seinem Haar klebt Blut. Mir dreht sich der Magen um.
    »Ich weiß es nicht mehr«, murmelt Hunter.
    Mein Vater geht zu ihm und hebt sein Kinn mit dem Zeigefinger an. Er hat die Ärmel hochgekrempelt, sodass man seine muskulösen Unterarme sieht. Hunter will den Blick abwenden, doch Dad hält sein Kinn fest. »Sieh mich an«, verlangt er.
    Einen Moment lang fixieren sie einander – dann spuckt Hunter ihm ins Gesicht.
    Da schlägt Dad auch schon zu. Er trifft Hunter in den Bauch und schlägt ihn dann ins Gesicht. Hunter klappt zusammen und übergibt sich.
    »Mir geht langsam die Geduld aus. Sag uns, wo der Eingang ist«, verlangt mein Vater.
    Hunter antwortet nicht. Aus seinem Blick ist alles Leben gewichen.
    »Ich sehe nichts«, flüstert Elissa von hinten. Sie schiebt sich vor und stößt mit dem Fuß gegen etwas, vielleicht eine leere Glas-flasche. Auf jeden Fall haben unsere Gegner etwas gehört.
    Ich erstarre augenblicklich und halte die Luft an. Turk reißt nervös die Augen auf.
    Die Leibwächter spähen in alle Richtungen wie Wachhunde, und mein Vater fährt herum. Kyle, der ein paar Schritte entfernt eine Pistole auf Hunter gerichtet hält, dreht sich um. »Wer ist da?«, schreit er.
    Elissa fasst meine Hand fester und ich halte Turks Hand. Ich habe solche Angst. Wenn wir jetzt mucksmäuschenstill sind, kommen wir vielleicht davon.
    In diesem Moment taumelt eine Gestalt über eine Brücke, die zur gegenüberliegenden Seite des Platzes führt. Der Mann hält eine Flasche Schnaps in der Hand. Er sieht meinen Vater und seine Truppe und erstarrt.
    Kyle schießt. Die Kugel trifft den Mann mitten in die Stirn. Die Flasche landet auf dem Boden und zerspringt in tausend Stücke, der Mann sackt auf dem Pflaster zusammen wie eine Marionette, der man die Fäden durchschnitten hat.
    »Nur ein Betrunkener«, gibt Kyle Entwarnung.
    Dad und seine Leute sind sichtlich erleichtert und ziehen Hunter zur nächsten Ladenruine. Sein Blick schweift kurz in unsere Richtung – ein Funke des Erkennens und schon sind seine Augen wieder voller Leben. Er hat uns bemerkt. Hoffentlich führt er meinen Vater in die Irre.
    Und dann, als hätte er mein Gebet gehört, stöhnt er: »Okay. Ich zeig’s Ihnen. Da drüben in der Straße.«
    Er deutet in die entgegengesetzte Richtung; offensichtlich will er uns Zeit verschaffen. Einer der Männer meines Vaters bohrt ihm die Waffe in den Rücken und treibt ihn an. Der Abstand zu uns wird größer.
    Turk schiebt uns von der Ecke zurück. Schließlich lässt er meine
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