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Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Titel: Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz
Autoren: Theo Lawrence
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…«
    »Pst«, sagt Turk, »eins nach dem anderen, Lady. Alles zu seiner Zeit.« Er schaut sich um. »Bist du gefesselt?«
    »Warum hüpfe ich wohl so dämlich auf einem Stuhl herum?« Ich verdrehe die Augen. »Kannst du mir mal helfen?«
    Turk grinst. »Wenn du das Zauberwort sagst.«
    »Komm schon, für solche Späße haben wir keine Zeit. Sie werden ihn umbringen.«
    »Du hast ihn doch sowieso für tot gehalten.« Turk lacht nervös. »Also gut.« Er geht um mich herum. »Schön still halten! Ich möchte dir nicht versehentlich einen deiner hübschen Finger abschneiden.«
    »Lass den Unsinn.«
    »Halt einfach still.«
    Ich starre auf sein Bike. Ich kann Turks mystische Energie nicht sehen, aber hören – die Maschine brummt, als würden Hornissen in meinem Ohr ein Nest bauen. Ein Stoß trifft den Stuhl. Ich werde nach vorn geschleudert. Ich versuche meine Arme zu bewegen und es funktioniert! Nur noch Drahtreste hängen an meinen Handgelenken wie Billigarmbänder. Ich stehe auf.
    »Danke.«
    »Gern geschehen.«
    »Lass uns verschwinden«, sage ich.
    »Wohin?« Turk reibt sich die Stirn. »Hast du einen Plan?«
    »Sie werden Hunter benutzen, um in die U-Bahn-Tunnel zu gelangen. Wir müssen die Leute im Untergrund warnen.«
    »Also«, entgegnet mir Turk niedergeschlagen, »deine Familie, die Fosters und ihre Verstärkung dürften längst in der Tiefe angekommen sein. Wir holen sie nicht mehr ein. Außerdem haben wir keine Ahnung, welchen Eingang sie benutzt haben. Es gibt Dutzende. Wenn wir nur wild von einem zum anderen rennen, können wir weder Hunter noch sonst jemanden retten.« Turk haut an die Wand. »Verflucht!« Seine Hand bohrt sich in den Gipsputz und eine Staubwolke steigt auf.
    »Das war dumm«, sage ich.
    Er reibt sich die blutenden Fingerknöchel. »Nein, war es nicht.«
    »Warte – Times Square. Hunter hat die 42. Straße erwähnt. Times Square. Gibt es dort einen Eingang?«
    Turk denkt kurz nach. »Ja.« Er lächelt. »Komm. Ich weiß, wo wir hinmüssen.« Er kramt in seiner Hosentasche und holt einen Silberring heraus. »Hier.«
    »Ein Geschenk? Wie nett.«
    »Kein gewöhnliches Geschenk. Ein Schlüssel.«
    »Ein Schlüssel?« Trotz meiner Skepsis lege ich den Verlobungsring ab und streife Turks Ring über. In meinem Finger spüre ich ein leichtes Pochen.
    »Die mystische Versiegelung kann man nur mit mystischer Energie überwinden. So gelangen wir Rebellen in den Untergrund«, erklärt Turk. »Aber da du keine Mystikerin bist, brauchst du einen Schlüssel. Der Ring enthält ein wenig von meiner Energie. Falls wir getrennt werden, kannst du dich auch allein dort unten verstecken.«
    »Danke«, sage ich. Sehr praktisch. Der Ring erinnert mich an mein Medaillon. Ich muss es mitnehmen. »Warte.« Ich taste den Boden unter der Kommode ab und hole es hervor. Es ist rissig und schmutzig, dennoch hänge ich es mir um, denn es wird mich immer an die Schandtat meiner Eltern erinnern und daran, dass ich mich von ihnen nicht kleinkriegen lasse. Ich halte meine Vergangenheit fest und baue meine Zukunft darauf auf – zusammen mit Hunter.
    Ich folge Turk auf den Balkon und er setzt mir den Helm auf. Dann lüpfe ich den Rock und steige auf.
    »Fertig?«, fragt Turk.
    »Eins noch. Hast du deinen TouchMe dabei?«
    Er nickt und zieht ihn hervor. »Warum?«
    Ich schnappe ihn mir mit einer Hand und tippe eine Nummer ein. »Meine Mutter hat mir meinen weggenommen und ich muss noch dringend jemanden anrufen.«

30
    Als wir in die Tiefe fliegen, ist die Sonne schon untergegangen, und der Himmel schwelt in Purpur- und Blautönen.
    »Ich verstehe nicht, warum sie dabei sein muss«, sagt Turk über das Dröhnen des Bikes hinweg. Turks Motorrad donnert über eine Reihe von Brücken hinweg, den Broadway-Kanal entlang. Es ist spät, die meisten Geschäfte sind schon geschlossen, aber auf den Straßen und Gehsteigen sind noch Leute unterwegs, die hektisch nach allen Seiten davonspringen, sobald wir uns nähern. Leider haben wir keine Zeit, uns an die Verkehrsregeln zu halten. Wir wissen nicht, was meine Eltern Hunter antun werden und wie lange sie ihn noch am Leben lassen. Wir müssen ihn retten.
    Elissa Genevieve hält sich an meiner Taille fest.
    Als wir sie abgeholt haben, hat sich Turk geweigert, mit ihr zu sprechen. »Sie arbeitet für den Feind.«
    »Nein, das stimmt nicht«, widersprach ich. »Sie versucht, euch aus der Höhle des Löwen herauszuhelfen, genauso wie Benedict.«
    Elissa nickte. »Es ist wahr, ich arbeite
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