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Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Titel: Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz
Autoren: Theo Lawrence
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Hand los. »Während Hunter Arias Vater und dessen Männer ablenkt, müssen wir in den Untergrund und Verstärkung holen. Wir haben mehr Leute als sie.« Turk zeigt auf das schäbige TKTS -Schild. »Seht ihr das graue Gebäude bei dem Schild?« Wir nicken. »Dort ist der Eingang. Wir retten Hunter und verschwinden in der Tiefe, wo wir uns dann den nächsten Schachzug überlegen können.«
    »Klingt nach einem guten Plan«, sage ich und bin erleichtert, dass wir überhaupt einen haben.
    »Den Eingang habe ich noch nie benutzt«, sagt Elissa. Sie entschuldigt sich nicht mal für ihre Unachtsamkeit, die uns beinahe das Leben gekostet hätte. Auf ihr Gesicht fallen Licht und Schatten zugleich. Sie wirkt plötzlich älter. »Wie komme ich hinein?«
    Turk verdreht die Augen. Bestimmt wünscht er sich, sie wäre nicht dabei. Er streicht sich durchs Haar. Im Regen ist sein Irokesenkamm zusammengefallen und hängt platt zur Seite. »Aria hat einen Schlüssel.« Ich hebe die Hand und bewege den Finger mit dem Ring. Elissas Augen leuchten.
    »Sie nehmen Aria an die Hand, wenn es so weit ist«, erklärt Turk. »Ich bleibe hier oben und sorge dafür, dass diese Kerle Hunter nicht zu hart anpacken.«
    »Aber ich habe keine Ahnung, wie ich mich unten zurechtfinden soll«, wende ich ein. »Ich bin nicht einmal sicher, ob ich zu Hunters Waggon finde. Ich könnte mich verirren. Und wer sagt dir, dass da unten irgendjemand meinen Worten traut? Am besten geht ihr beide. Ich bleibe und passe auf Hunter auf.«
    Turk schüttelt den Kopf. »Nein. Ich lasse dich hier oben nicht allein.« Er seufzt. »Dann müssen wir zu dritt nach unten und hoffen, dass Hunter in der Zwischenzeit nichts zustößt.«
    »Also los«, sagt Elissa zuversichtlich und richtet sich auf.
    Wir warten einen geeigneten Moment ab. Sobald die anderen außer Sicht sind, winkt Turk und flüstert: »Jetzt!«
    Wir rennen aus dem Schatten, springen über einen Haufen loser Pflastersteine und überqueren eine breite, hohe Brücke über den Kanal. Vor uns liegt der Eingang. Wie die anderen ist er mit Stahl und Beton versiegelt.
    Mir fällt ein dünner Pfosten auf, der halb hinter einer Betonwand verborgen ist. Er ist aus Metall und trägt an seiner Spitze eine grüne Kugel, ursprünglich wohl eine Verzierung.
    »Die Kugel«, sage ich. »Eine kleinere Version der Kugel in Seaport.«
    Als ich danach greifen will, höre ich einen Schuss.
    Ich blicke über die Schulter. Turk liegt auf dem Boden und greift sich an die Brust. Blut breitet sich auf seinem T-Shirt aus und quillt zwischen den Fingern hervor. Sein Gesicht ist starr vor Schreck.
    »Elissa, in Deckung!«, rufe ich. Doch als ich in ihr Gesicht blicke, bemerke ich ein böses Grinsen. In der Hand hält sie eine Pistole. Sie hat auf Turk geschossen.
    Ehe ich reagieren kann, packt Elissa meine Hand und reißt mir Turks Ring vom Finger – den Schlüssel.
    »Elissa, was soll das? Ich dachte …«
    »Da haben Sie sich wohl geirrt«, feixt sie. »Ich arbeite für Ihre Eltern und jage Rebellen. Das ist mein Job. Niemand, nicht einmal Patrick, kennt die Wahrheit.« Sie holt tief Luft.
    »Wie lange machen Sie das schon?«, frage ich, nur um sie abzulenken. Vielleicht bietet sich irgendeine Chance zur Flucht.
    »Das Große Feuer«, sagt Elissa. »Die Bombe war mein Lieblingsprojekt, sie ist mit meiner Energie gebaut worden.«
    Auf einmal ergibt alles einen Sinn: Elissa hat sich gegen ihre eigenen Leute gewandt, um sich persönlich zu bereichern. Sie hat eine Stellung in den Horsten bekommen und wurde von meinen Eltern angeheuert, um die Mystiker zu bekämpfen. Damals war sie vermutlich um die zwanzig.
    Sie läuft zurück zum Platz. »Ich habe den Schlüssel!« Sie hält den Ring hoch wie eine Trophäe. »Und den Eingang habe ich auch gefunden!«
    Für mich bricht eine Welt zusammen. Man hat mich verraten. Auf Turk wurde geschossen. Und jetzt muss ich wohl sterben.

31
    Plötzlich bricht auf dem Times Square die Hölle los. Aus allen Gebäuden stürmen Bewaffnete. In Reihenformation rücken sie über die Brücken vor. Ich erkenne einige Männer aus dem Foster- und dem Rose-Lager. Die anderen sind wahrscheinlich gedungene Polizisten.
    Für langes Nachdenken bleibt mir keine Zeit. Also handle ich. Ich packe Turk unter den Achseln und schleife ihn unter Aufbietung all meiner Kräfte zu dem schräg hängenden Schild, das uns zumindest Sichtschutz gibt. Meine Hände sind feucht vor lauter Anstrengung, ich habe Turks Gewicht unterschätzt. Er
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