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Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Titel: Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz
Autoren: Theo Lawrence
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Monasty?«
    »Was macht die hier?«, zischt Bennie. »Die soll mal hübsch auf ihrer Seite bleiben.«
    Thea Monasty – ihre Familie ist sehr einflussreich und unterstützt die Fosters. Sie ist durchaus hübsch, hat glattes braunes Haar, Mandelaugen und eine spitze Himmelfahrtsnase. In den Society Blogs gibt es massenhaft Fotos von ihr, sie ist ziemlich prominent. Ihre Anwesenheit hier überrascht mich, aber vielleicht gilt nach der Bekanntmachung meiner anstehenden Heirat die alte Grenze zwischen dem Osten und dem Westen Manhattans nicht mehr.«
    »Immer mit der Ruhe«, sage ich. »Das ist doch kein Problem.« Oder vielleicht doch?
    Eine Glocke läutet. Alle verstummen und Kiki, Bennie und der Rest der Gäste starren hinaus. Doch ich kann meinen Blick nicht von Thea losreißen. Die Worte meiner Mutter von heute Morgen fallen mir wieder ein, und da weiß ich sofort, wie eine Rose aufzutreten hat.
    »Entschuldigung«, ich lehne mich an Kiki vorbei und strecke die Hand aus, »wir haben uns zwar noch nicht kennengelernt, aber ich würde mich gern vorstellen. Das sind meine Freundinnen, Bennie Badino und Kiki Shoby.« Ich lächele so freundlich, wie ich kann. »Ich bin Aria Rose.«
    Eins der Mädchen neben Thea – strähniges Haar und milchig trübe Augen – beugt sich vor. »Wir wissen, wer du bist«, sagt sie.
    Dann übernimmt Theas andere Begleiterin das Reden. »Und offen gesagt beeindruckt uns das wenig. Meinst du nicht, was getrennt war, sollte auch getrennt bleiben? Meine Eltern wissen genau, warum sie deine nicht leiden können.«
    Die Glocke läutet, und der obere Teil des Gebäudes klappt in sich zusammen, als wäre er aus nassem Papier. Selbst hier im Restaurant ist der Lärm beträchtlich – ein scharfes Kreischen und Donnern von Metall und Stein, während die Stockwerke aufeinanderkrachen wie schwere Felsen, die unter Wasser zusammenstoßen.
    Mein Lächeln erstirbt. »Wie bitte?«
    Wo gerade noch das Gebäude stand, wallt eine Wolke atomisierten Schutts auf. Als sich der Nebel verzogen hat, bleibt nur noch ein Loch in der Skyline, das aussieht wie eine Zahnlücke.
    Ich erwarte, dass Thea sich für das unerträgliche Benehmen ihrer Freundinnen entschuldigt. Stattdessen blickt sie mich angewidert an. »Thomas hatte Recht, was dich betrifft.«
    Treffsicher hat sie meinen wunden Punkt erwischt.
    Kiki mischt sich mit puterrotem Gesicht ein. »Ich … habe … noch … nie … in meinen siebzehn Jahren auf diesem Planeten eine derartige Unverschämtheit erlebt. Ihr habt echt Nerven.« Sie hält Thea den Zeigefinger vor die Nase und wiederholt: »Echt Nerven.« Dann wendet sie sich mir zu. »Gehen wir, Aria.«
    Bennie hat bisher geschwiegen und folgt Kiki, die sich durch die Menge drängt. Ich tue dasselbe und blicke dabei gebannt auf Theas Mund, der vor Staunen offen steht. Um mich herum tobt Applaus, alle sind begeistert, wie schnell so ein riesiges Haus verschwinden kann. Bin ich die Einzige, die wünscht, dass etwas zurückkommt, anstatt zu verschwinden?
    Später am Abend starre ich aus meinem Schlafzimmerfenster. Es ist dunkel und die Lichter der Stadt funkeln wie Juwelen. Über den mitternachtsblauen Himmel verteilen sich lang gestreckte Wolkenfetzen. Auf dem silbrigen Netz aus Brücken und Terminals spiegelt sich der Mondschein.
    Ich weiß, ich werde nicht schlafen können. Thea Monasty und ihre Worte gehen mir nicht aus dem Kopf. Thomas hatte Recht, was dich betrifft. Womit hatte er Recht? Hat sie die Überdosis gemeint oder etwas anderes?
    Das Medaillon. Die Nachricht. Vielleicht weiß Thomas etwas, was mir weiterhilft. Etwas, was er mir in Gegenwart meiner oder seiner Eltern nicht sagen konnte. Ich sollte ihn fragen.
    Kaum habe ich zum TouchMe gegriffen, um ihn anzurufen, als mir einfällt, dass ich seine Nummer gar nicht habe. Eigenartig. Es sei denn, ich wollte sie vor meinen Eltern geheim halten und habe sie deshalb nicht in mein Adressbuch aufgenommen. Dann dürfte auch keiner meiner Freunde seine Nummer haben. Und außerdem ist er – wie ich und meine Eltern – bestimmt nicht im öffentlichen Verzeichnis aufgelistet.
    Vor lauter Verzweiflung würde ich am liebsten schreien und mir das Haar raufen. Aber auch das würde meine Erinnerungen nicht zurückbringen.
    Oberflächlich betrachtet ist die Geschichte klar: Ich habe mich verliebt. Ich habe Drogen genommen. Die sind mir schlecht bekommen und deshalb habe ich einen teilweisen Gedächtnisverlust erlitten. Aber wenn ich genauer darüber nachdenke
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