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Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Titel: Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)
Autoren: Theo Lawrence
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einpflanzen lassen. Er wollte mich glauben machen, dass ich in Wahrheit Thomas liebte.
    Doch jetzt habe ich meine Erinnerungen und meinen geliebten Hunter zurück. Meine Familie aber habe ich verloren.
    »Er gibt den Kampf nicht auf. Ich versuche, Mystiker von außerhalb nach New York zu bringen, damit sie uns helfen, aber die meisten zögern. Sie halten es für zu gefährlich und glauben, Manhattan sei für die Rebellen verloren. Ihrer Meinung nach sollten wir die Stadt aufgeben und weiterziehen.«
    Hunter runzelt die Stirn, sein Mund wird schmal. Trotzdem ist er der attraktivste Mann, den ich je gesehen habe. Selbst wenn ich nur sein verpixeltes Abbild auf einem alten Monitor sehe, raubt er mir noch den Atem. Jetzt sind wir zusammen – und doch getrennt.
    »Wann kann ich wieder in die Stadt zurück?«, frage ich.
    »Ich weiß, dass du helfen möchtest. Und das freut mich. Doch nur auf der Farm bist du in Sicherheit. Die Stadt hat sich verändert. Sie ist gefährlich. Kyle hat jetzt die Führung des Rose-Clans übernommen – und wir beide wissen, wie er zu dir steht.«
    »Ja«, sage ich. »Er hasst mich.«
    »Das habe ich nicht gemeint. Er versteht dich nicht.«
    »Er will mich nicht verstehen. Deshalb macht er sich zum Handlanger meines Vaters. Aber wie könnte er mich von der Rückkehr abhalten?«
    Hunter scheint nachzudenken. Statt mir zu antworten, fragt er: »Willst du, dass die Rebellen diesen Krieg gewinnen?«
    Ich bin irrtiert. »Natürlich. Das weißt du doch.« Seit mir klar wurde, dass mir von klein auf eine Lüge eingetrichtert wurde, seit ich erkannt habe, dass Mystiker keine Monster sind, bekämpfe ich mit allen Mitteln die Politik meiner Eltern.
    Hunter löst die ineinander verschränkten Hände und beugt sich mit ernster Miene vor. »Sag es.«
    »Was?«
    »Dass du unseren Sieg willst. Bitte.« Er holt tief Luft. »Ich brauche absolute Gewissheit, dass du an mich und meine Sache glaubst.« Das Blau seiner Augen lässt mich dahinschmelzen. »Bitte!«
    »Ich will, dass die Rebellen den Krieg gewinnen.«
    Auf Hunters Gesicht erscheint sofort wieder das schiefe Lächeln, das ich so liebe. »Sag, dass du dich von deinen Eltern distanzierst.«
    »Warum soll ich das sagen?«
    »Bitte«, drängt Hunter, sein Kopf füllt jetzt beinahe den ganzen Bildrahmen.
    »Also gut: Ich distanziere mich von meinen Eltern. Hunter, das weißt du doch alles!«
    »Ich wollte es nur einmal hören. Es klingt vielleicht verrückt, aber du gibst mir das Gefühl, ich könnte alles schaffen.«
    Er hat mich nicht das erste Mal darum gebeten, diese Worte auszusprechen. Ich bin seine Freundin und er braucht meinen Rückhalt. Das ist kein Wunder, denn seine Mutter ist gerade gestorben, und die Rebellen erwarten, dass nun er an ihrer statt den Widerstand gegen die Bewohner der Horste anführt. Wenn ihm meine Bekenntnisse helfen, habe ich kein Problem damit. Außerdem spreche ich ohnehin nur aus, was ich denke.
    »Ich verabscheue , was meine Eltern den Mystikern und den Armen von Manhattan angetan haben«, sage ich. »Ich würde alles tun, um sie daran zu hindern.«
    Hunters Gesicht hellt sich auf, und vor mir sehe ich wieder den Mann, für den ich meine Familie aufgegeben habe. Ich erinnere mich an unsere erste Begegnung, unseren ersten Kuss, an die Berührung seiner Hand und wie er mich zum Lachen brachte. Jetzt genieße ich jede Sekunde mit ihm.
    Aber ein Gespräch auf Distanz genügt nicht. »Ich muss dich sehen, sonst drehe ich durch«, sage ich.
    Hunter lacht. »Ich weiß, wie du dich fühlst.« Er legt die Hand aufs Herz. »Mir geht es genauso. Aber jetzt, da du dein Gedächtnis wiederhast, ist alles wieder so wie früher. Wir haben alle Zeit der Welt.« Er hält inne und ich glaube, Tränen in seinen Augen zu sehen. »Wir haben deine Eltern besiegt. Jetzt müssen wir die nächste Schlacht schlagen.«
    »Ich bin vollkommen deiner Meinung!«, räume ich ein. »Genau deshalb will ich in die Stadt zurück.«
    Er schüttelt den Kopf. »Aria, das haben wir doch schon …«
    »Versteh doch: Hier will mich auch keiner. Shannon ist eine bösartige …«
    »Sei nett zu Shannon. Sie will nur dein Bestes. Ich weiß, manchmal ist sie ein bisschen …«
    »… ätzend?«, werfe ich ein. »Oberfies?«
    Hunter seufzt. »›Reizbar‹ wollte ich sagen. So ist sie nun mal. Sie meint es nicht persönlich.«
    »Es kommt aber sehr persönlich bei mir an.«
    »Sie will dir nur helfen, da bin ich sicher. Und wenn du gut trainiert bist und zur
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