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Mystery Thriller Band 224

Mystery Thriller Band 224

Titel: Mystery Thriller Band 224
Autoren: Dana Kilborne
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nach unten und fuhr mit quietschenden Reifen los.
    Melissa war noch nicht sehr weit gekommen, als der Klingelton ihres Handys erklang, das sie auf den Beifahrersitz geworfen hatte.
    Zuerst wollte sie es ignorieren, weil sie davon ausging, dass es Brad war, doch dann nahm sie es doch an sich, und ein Blick auf’s Display ließ sie erstarrten.
    Melissa trat auf die Bremse und blieb mitten auf der einsamen Straße stehen.
    Amy! Mein Gott, der Anruf kommt von Amy!
    Doch dann wurde ihr klar, dass der Anruf lediglich von Amys Handy stammte – das sich wiederum mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit derzeit im Besitz von Amys Mörder befand.
    Melissa wusste nicht, was all das zu bedeuten hatte, sie wusste nur, dass sie dieses Gespräch annehmen musste. Mit zittrigen Fingern drückte sie die Rufannahmetaste und hielt sich das Telefon ans Ohr.
    Die elektronisch verzerrte Stimme, die sogleich vom anderen Ende der Leitung erklang, jagte Melissa einen eisigen Schauer über den Rücken. „Hallo, kleine Melissa! Na, wie geht’s uns denn heute Abend so?“
    Melissa hielt den Atem an und schloss die Augen. Kein Zweifel, die Stimme klang genau wie jene, dir ihr schon einmal am Telefon gedroht hatte. Melissa schluckte. „Was …“
    „Red nicht so viel, Schlampe!“, fiel ihr die Stimme aggressiv ins Wort. Dann, wieder etwas ruhiger, ja beinahe sanft: „Hör zu, kleine Melissa: Du willst doch bestimmt wissen, wer ich bin, oder? Und was es mit all dem auf sich hat, nicht wahr? Willst du das?“
    „Ich …“ Melissa holte tief Luft. „Ja, das will ich.“
    „Dann tust du jetzt genau, was ich sage. Komm jetzt auf der Stelle zum Smugglers Point, und zwar allein. Jetzt auf der Stelle. Wenn du das tust, Melissa, wirst du auf all deine Fragen eine Antwort bekommen. Na, was ist? Du solltest dich besser beeilen, ich warte nicht ewig.“
    „Wohin soll ich kommen? Zum Smugglers Point?“, fragte Melissa hastig. In ihrem Kopf herrschte ein einziges Durcheinander. Das konnte doch nur eine Falle sein. Sie schüttelte den Kopf. „Nein, auf keinen Fall!“
    „Ach je, warum denn immer so widerspenstig, kleine Melissa? Ich will dir doch nur helfen, Antworten auf deine Fragen zu bekommen. Und so leid es mir tut, aber wenn du nicht kommst, wirst du nicht erfahren, von wem du seit deiner Ankunft terrorisiert wirst. Und du wirst auch nicht erfahren, wer die kleine süße Amy auf dem Gewissen hat.“
    Fieberhaft überlegte Melissa hin und her. Natürlich wollte sie endlich wissen, was hier los war. Sie musste diese Sache aufklären. Aber sie würde sich doch nicht in die Höhle des Löwen begeben!
    Und was willst du stattdessen tun? Der Sheriff liegt im Krankenhaus, er kann dir nicht helfen. Und Brad … Du weißt nicht, was mit ihm ist. Immerhin kann es möglich sein, dass du jetzt gerade, in diesem Augenblick, mit genau ihm sprichst!
    Sie nickte. Es bereitete ihr Schmerz, sich das einzugestehen, aber genau das war wohl am wahrscheinlichsten.
    Blieben noch die anderen Deputys, aber wie sollte sie denen erklären, was los war? Sollte sie sagen: „Hört zu, Amy ist erstochen worden, aber dann war ich kurz ohnmächtig, und in der Zeit ist die Leiche mit ihrem Wagen weggefahren.“?
    „Du bist unschlüssig, und ich verstehe das“, erklang da wieder die verzerrte Stimme aus dem Handy. „Aber du solltest auch bedenken, dass du, falls du nicht kommst, auch niemals erfahren wirst, wer den lieben alten Harry auf dem Gewissen hat.“
    Melissa schluckte. „Du Schwein!“, stieß sie aufgebracht hervor. „Was hat …“
    „Nun werde mal nicht gleich unfreundlich, kleine Melissa.“ Nun klang die Stimme wieder aggressiver. „Also, wenn du wissen willst, wer den Penner getötet hat, dann tu, was ich dir sage: Komm zum Smugglers Point, und zwar jetzt sofort!“
    „Aber …“ Melissa wollte noch etwas sagen, doch da erklang ein Tuten aus der Leitung. Aufgelegt! schoss es ihr durch den Kopf. Dieses Schwein hat einfach aufgelegt!
    Ihre Hand, in der sie das Handy hielt, sank auf ihren Schoss, und einen Augenblick starrte Melissa einfach nur ins Leere. Dann dachte sie an Harry und daran, wie freundlich er immer zu ihr und den anderen Kindern gewesen war. Jetzt war Harry tot, grausam ermordet. Und sie, Melissa, hatte soeben mit seinem Mörder gesprochen.
    Plötzlich wusste sie, was sie zu tun hatte.
    Der Smugglers Point war ein schmales Plateau, auf dem Plünderer vor vielen Jahren falsche Positionslichter gezündet hatten, damit Schiffe auf
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