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Mystery Thriller Band 224

Mystery Thriller Band 224

Titel: Mystery Thriller Band 224
Autoren: Dana Kilborne
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Gesicht, dann die schwarze Mütze vom Kopf. Beides landete vor ihr auf dem Boden. Sie jetzt so ansehen zu müssen, war für Melissa wie ein Stich mitten ins Herz. Mona, es war tatsächlich Mona, die vor ihr stand, jetzt war also auch der allerletzte Zweifel ausgeräumt. Und sie sah aus wie immer: Die störrischen rotblonden Locken, die funkelnden grünen Augen …. Aber nein, sie sah gar nicht aus wie immer. Etwas war anders. Monas Blick. Er war nicht so freundlich und fröhlich wie früher, sondern hatte etwas Irres an sich und war voller Hass.
    Hass auf mich?
    „Aber warum?“, fragte Melissa, und ihre Stimme war voller Verzweiflung. „Ich verstehe das alles nicht!“
    „Natürlich verstehst du das nicht“, antwortete Mona höhnisch. „Die kleine Melissa hat ja noch nie irgendetwas verstanden. Und weißt du auch, warum? Weil sich für dich alles immer nur um dich selbst drehte. Nie um andere. Weißt du, wie oft ich mir dein Gejammer über deine Mutter anhören musste, die ja ihre ach so liebe Familie einfach im Stich gelassen hat? Ich kann’s nicht mehr zählen! Und jedes Mal hätte ich kotzen können! Mann, was hast du dir leidgetan! Und dann dein Gewinsel wegen Michael … Aber gut, da war ich ja selbst schuld. Aber ich musste ihn umbringen, sonst …“
    „Michael?“ Entsetzt riss Melissa die Augen auf. „Du hast Michael umgebracht? Aber das kann nicht sein! Er ist bei einem Unfall gestorben!“
    „Tja, das dachten zumindest alle. Kein Wunder, ich habe es ja auch so aussehen lassen.“
    „Aber …“ Melissa hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Ihr wurde schwindelig, und sie musste würgen. Nein, dachte sie entsetzt. Das darf doch alles nicht wahr sein. Das muss ein Albtraum sein! Tief atmete sie durch und versuchte, sich zu beruhigen. Es würde absolut nichts bringen, wenn sie jetzt gleich umkippte! „Warum Michael? Was hat Michael dir getan?“
    „Michael? Mir getan?“ Mona lachte auf. „Nichts, überhaupt nichts! Der arme Knabe musste einzig und allein deinetwegen sterben. Wegen dir und deinem Vater, Melissa. Aber ich sehe schon, ich fang besser von vorn an, sonst kapierst du ja doch nichts. Weißt du, es ist noch gar nicht so lange her, da starb mein Vater. Das hat mich tief getroffen, denn ich hatte sonst niemanden. Meine Mutter war schon gestorben, als ich noch ganz klein war. Tragisch verunglückt bei einem Verkehrsunfall. Tja, das dachte ich zumindest immer, weil man mir das so erzählt hat. Aber als mein Vater schließlich im Sterben lag, erzählte er mir die Wahrheit. Ich war noch ein Baby, als ein Stalker namens Sam Nolan anfing, meine Mutter zu verfolgen. War wohl unglücklich in sie verliebt. So ein Schwachsinn! Na ja, jedenfalls ging das so weit, dass sich die Polizei mit der Angelegenheit befasste. Das Ganze schien sich dann zum Guten zu wenden, als Nolan bei einem Autounfall ums Leben kam. Scheinbar. Doch plötzlich tauchte Nolan wieder auf. Das jedenfalls behauptete meine Mutter, die angab, wieder von ihm tyrannisiert zu werden. Doch Nolan war ja tot, in seinem Wagen verbrannt, und deshalb wollte ihr niemand glauben. Das hat meine Mutter in tiefe Verzweiflung gestürzt. Immer wieder erhielt sie Anrufe und Drohbriefe von dem Stalker. Doch die Anrufe kamen immer nur, wenn sie allein war, und die Briefe waren verschwunden, sobald sie sie jemandem zeigen wollte. Auch tote Ratten und Katzen fand sie, aber immer rannte sie schreiend fort, um jemanden zu holen, und als sie zurückkam, war alles verschwunden.“
    Melissa schluckte. Langsam erkannte sie den Zusammenhang. Sie musste an den Drohanruf denken, an den Brief, der dann verschwunden war und auch an die tote Ratte. „Aber warum … warum hast du dann auch bei mir so was abgezogen? Warum wolltest du mich aus Deadman’s Landing vertreiben?“
    „Dich aus Deadman’s vertreiben?“ Mona lachte. „Du meine Güte, darum ging es doch gar nicht! Aber hör zu, dann wirst du schon verstehen: Also, für meine Mutter wurde es immer schlimmer. Oft glaubte sie, Nolan zu sehen, aber natürlich sah ihn niemand sonst. Und natürlich glaubte ihr niemand. Nicht mal mein Vater. Tja, der war dann auch reichlich überfordert mit der Situation. Der arme, bemitleidenswerte Mann glaubte, seine Frau habe den Verstand verloren. Tja, und da machte der Hausarzt unserer Familie den Vorschlag, meine Mutter in eine Psychiatrie einzuweisen. Der Arzt meinte, das sei das Beste für uns und auch für sie. Zu ihrem eigenen Schutz, also. Doch das war
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