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Mystery Thriller Band 224

Mystery Thriller Band 224

Titel: Mystery Thriller Band 224
Autoren: Dana Kilborne
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die gefährlichen Riffe an der Küste von Dedmon’s Landing liefen, wo sie daraufhin kenterten. Außerdem waren diese Lichter auch von Schmugglern genutzt worden, die ihren Komplizen draußen auf See damit ein Zeichen gaben, wann die Luft rein war. Von diesem Punkt aus ging es steil in die Tiefe, wo das Meer sich schäumend gegen die Felsen warf.
    Melissa kannte diesen Ort. Jeder in Deadman’s Landing und Umgebung kannte ihn. Kinder und Jugendliche kamen gemeinhin aus Abenteuerlust hierher. Auch Melissa war früher des Öfteren hier gewesen, und so hatte sie auch keine Probleme gehabt, den Weg hierher zu finden.
    Schon damals hatte sie Angst gehabt. Der Smugglers Point hatte schon bei Tageslicht etwas Unheimliches an sich, doch jetzt, in der Dunkelheit, war es nahezu gruselig.
    Zum Glück hatte die Wolkendecke sich verzogen. Zwar stürmte es, aber immerhin konnte der Mond ungehindert seinen fahlen Schein auf das Areal werfen und es so zumindest ein bisschen erhellen.
    Melissa hatte den Wagen des Sheriffs direkt unten an dem schmalen Fußweg abgestellt, der hinauf zum Smugglers Point führte. Mit jedem Schritt, den sie anschließend zurückgelegt hatte, war zu ihrer eigenen Überraschung ihre Unsicherheit immer weiter verschwunden – und dafür ihre Entschlossenheit gewachsen. Sie wusste nicht, was sie gleich erwarten würde, aber eines stand fest: Was auch immer passieren mochte, sie würde alles dafür tun, den Mörder von Harry und Amy zu stellen, damit er seine gerechte Strafe erhielt.
    Unwillkürlich tastete sie nach Brads Waffe, die hinten in ihrem Hosenbund steckte, und beschleunigte ihre Schritte. Der Weg war uneben und steil, und sie musste aufpassen, nicht zu stolpern. Ihr Atem ging schnell, und ihr Herz raste.
    Endlich erreichte sie den Smugglers Point. Im Schein des Mondes wirkte er beinahe unwirklich hell, während alles um ihn herum in absoluter Schwärze versank. Doch für all das hatte Melissa ohnehin nichts übrig gehabt. Ihr Blick war einzig und allein auf die Person gerichtet, die ganz vorne auf dem Plateau, direkt am Rande der Abbruchkante, stand.
    Es war der Schwarze Magier!
    Einen winzigen Augenblick lang gaukelten Melissas Sinne ihr vor, tatsächlich den Schwarzen Magier vor sich zu haben – die Schreckensgestalt, die sich in ihrer Kindheit so oft in ihre Träume geschlichen und vor der sie so große Angst gehabt hatte.
    Doch dann gewann ihr Verstand wieder die Oberhand, und ihr wurde klar, dass vor ihr nur irgendeine Person stand, die sich entsprechend verkleidet hatte. So wie damals, als sie geglaubt hatte, den Schwarzen Magier von ihrem Fenster aus im heimischen Garten zu sehen.
    Die Person war nicht allzu groß und ziemlich schlank, war ganz in Schwarz gekleidet und trug auch eine schwarze Mütze, sodass die Haare nicht zu erkennen waren. Übers Gesicht hatte die Gestalt die weiße Maske gezogen, die im Schein des Mondes regelrecht zu leuchten schien.
    Melissa stutzte. Beim vergangenen Mal, als sie diese Gestalt im Garten ihres Vaters gesehen hatte, war es ihr nicht aufgefallen, weil sie aufgrund der Sichtverhältnisse nur Schemen gesehen hatte. Jetzt aber wurde ihr eines in aller Deutlichkeit bewusst: Die Gestalt, die ihr nun in einiger Entfernung gegenüberstand, konnte nicht Brad sein, auf keinen Fall. Brad war größer, stärker und breitschultriger, diese Person hier wies eher die Statue eines Mädchens oder einer jungen Frau auf.
    Unwillkürlich musste sie an jemanden denken, den sie die ganze Zeit über verdächtigt hatte.
    Nämlich an Amy.
    Aber Amy war doch tot – oder? Sie hatte Amys Leiche doch selbst gesehen.
    Denk nach, Melissa, denk nach! Was hast du gesehen? Amy, ja. Sie saß hinter dem Steuer ihres Wagens, Augen und Mund weit aufgerissen. Jeder kann sich so hinsetzen und tun, als sei er tot!
    Irritiert zog sie die Brauen zusammen.
    Aber sie hatte ein gottverdammtes Messer in der Brust!
    Doch nun wurde Melissa klar, dass auch das nur so ausgesehen haben könnte als ob. Hatte Amy also am Ende ihren Tod nur vorgetäuscht und war in Wirklichkeit gar nicht Opfer, sondern Täterin?
    „Na, kommst du darauf, kleine Melissa?“ Die Worte der maskierten Person, die sich mit der linken Hand ein kleines Gerät, vermutlich einen einfachen Stimmenverzerrer vor den Mund hielt, hallten durch die Nacht. „Dämmert dir jetzt endlich, wer ich bin?“
    Melissa atmete tief durch. Eines stand fest: Sie durfte sich jetzt keinesfalls auf irgendwelche Spielchen einlassen und durfte auch
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