Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu

Titel: My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu
Autoren: Lara Anders
Vom Netzwerk:
ich.
    Â»Minuspunkt«, schrieb Moritz. »Sieht nicht gut aus für Pahbloh«, stellte er fest. »Aber ich hab ja noch mehr, hier, Hendrik!«
    Â»Hendrik?«
    Â»Klar, der aus deiner Klasse, Mann! Den wir neulich beim Australier getroffen haben! Also, Pluspunkte: Er geht gerne in den Zoo. Minuspunkte: Er hat keine Ahnung. Er steht nämlich auf Flamingos! Und wer auf Flamingos steht, hat keine Ahnung, ist doch klar...«
    Â»Völlig klar, das sehe ich genauso. Hast du sonst noch jemanden?«
    Â»Boris!«, kam es wie aus der Pistole geschossen. »Pluspunkte: Er sieht aus wie ein Gangster, voll cool. Zweitens: Er kann total gut weit spucken. So weit kommt sonst echt keiner.«
    Â»Und Minuspunkte?«
    Â»Er redet irgendwie so komisch und so. Ich glaube, er ist ein bisschen doof. Stimmt doch, oder?«
    Â»Stimmt.«
    Â»Aber macht ja nichts, er ist ja auch nicht der Vauwaudingsda, sondern nur einer unter vielen. Ich habe da nämlich zum Beispiel auch noch Lasse! Pluspunkte...«
    Â»Lasse? Dein Lasse?«
    Â»Klar, welcher denn sonst? Also, Pluspunkte...«
    Â»Entschuldige mal, aber... der ist nicht älter als du!«
    Â»Ist er doch! Er hat im April Geburtstag und ich erst im November. Also ist er älter. Und außerdem hat er gesagt, er würde sich trauen!«
    Â»Was würde er sich trauen?«
    Â»Na, mit dir zu gehen natürlich. Als dein Macker! Händchen halten und so.«
    Â»Hat er gesagt, ja?«
    Â»Hat er.«
    Â»Pluspunkte?«, stöhnte ich.
    Â»Er hat einen eigenen Fernseher! Und er darf alles gucken, ohne dass seine Eltern nerven. Er guckt auch alles!«
    Â»Klingt ja echt gut«, gab ich zu. »Noch mehr Pluspunkte?«
    Â»Er hat gesagt, wenn er mit dir zusammen ist, kann ich ruhig immer mitkommen. Das stört ihn überhaupt nicht. Ist doch voll okay, oder?«
    Â»Klasse! Und du meinst, dann gucken wir schön Fernsehen zusammen und so?«
    Â»Genau. Das wird bestimmt gut! Deshalb finde ich auch, dass er gleich nach Alex kommt. Also eigentlich sogar noch vor Alex...«
    Â»Keine Minuspunkte?«
    Â»Einen ganz kleinen vielleicht...«
    Â»Nämlich?«
    Â»Er macht manchmal noch ins Bett! Aber du darfst ihm nicht sagen, dass du das von mir weißt, versprochen?«
    Ich nickte und hielt die Hand zum Schwur hoch.
    Â»Großes Ehrenwort.«
    Â»Und das ist eigentlich auch gar nicht so schlimm«, beruhigte mich Moritz. »Beim Fernsehgucken hat er jedenfalls noch nie aufs Sofa gemacht. Das hätte ich gemerkt, weil ich ja immer ganz dicht neben ihm sitze. Aber da war immer alles trocken. Er macht echt nur ins Bett, glaube ich.«
    Â»Dann ist es ja halb so schlimm...«
    Â»Genau. Und später verliert sich das ja vielleicht auch, wenn er erst mal noch älter ist und so.« Moritz guckte wieder auf seinen Zettel. »Das war’s. Mehr habe ich nicht. Aber reicht ja eigentlich auch. Oder hast du noch jemanden?«
    Â»Höchstens noch einen Schlachtergesellen, aber ich glaube, den musst du nicht extra aufschreiben. Da fallen mir sowieso nur Minuspunkte ein...«
    Â»Dann lassen wir ihn einfach weg, ist doch klar«, entschied Moritz. »Ein Schlachtergeselle wäre vielleicht auch nicht so gut.«
    Â»Und warum nicht?«, fragte ich neugierig.
    Â»Schlachtergesellen hacken den ganzen Tag nur Knochen durch und so, deshalb. Voll eklig. Oder macht er auch Würstchen? Ich meine, wenn er nämlich Würstchen macht, also du weißt ja, wie gerne ich Würstchen mag...«
    Â»Wir lassen ihn weg.«
    Â»Aber du könntest ihn ja vielleicht trotzdem mal fragen! Wenn er nämlich doch Würstchen macht, wäre das echt ein Pluspunkt, finde ich!«
    Es klopfte an der Tür. Meine Mutter steckte den Kopf rein.
    Â»Kommt ihr? Das Essen ist fertig.«
    Â»Wir rechnen die Punkte nachher zusammen, okay?«, sagte ich zu Moritz.
    Â»Ich weiß sowieso, wer gewinnt!«, strahlte Moritz. »Ich hab’s nämlich schon ausgerechnet! Soll ich es dir sagen?«
    Â»Nachher, lass uns erst was essen...«
    Moritz zog eindeutig beleidigt hinter mir her. Er brummte irgendwas vor sich hin wie: »Echt, da macht man sich nun die ganze Mühe und rechnet den Scheiß sogar noch extra aus und dann interessiert es sie noch nicht mal! Aber das eine kann ich dir sagen, das war das letzte Mal, dass ich irgendwas für dich gemacht habe! Du wirst schon sehen, was du davon hast, doofe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher