Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu

Titel: My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu
Autoren: Lara Anders
Vom Netzwerk:
(leider ausgerechnet beim Mittagessen).
    Ich ging mit Tutnix spazieren.
    Ich traf Hendrik (nicht ganz zufällig).
    Ich redete ein bisschen länger mit Hendrik.
    Ich zerrte Tutnix gerade noch rechtzeitig aus dem Sandkasten vom Kinderspielplatz.
    Ich ließ Tutnix seinen Haufen woanders hinmachen.
    Ich arbeitete noch eine Weile an meinem Plan.
    Ich schlief tief und traumlos bis zum nächsten Morgen.

Zweiter Teil der Vorbereitung auf den dritten und endgültigen Höhepunkt
    D er Donnerstag sah eigentlich nicht viel anders aus als der Mittwoch. Mit der Einschränkung, dass Bitchie nach der Schule zu mir sagte: »Willst du nicht einfach aufgeben? Ich meine, du hast doch sowieso keine Chance. Dann erspar dir doch lieber die Peinlichkeit!«
    Und Angel sagte: »Echt, du, ich hätte nie gedacht, dass es mal so weit kommen würde mit uns. Dass eine von uns total ausflippt und nicht mehr weiß, wer ihre besten Freundinnen sind!«
    Birdie sagte: »Du kannst dich begraben lassen! Und glaub bloß nicht, wir buddeln dich wieder aus.«
    Ich sagte: »Tut mir ja leid, dass ich das Gespräch abkürzen muss. Aber mir bleiben nur 18 Stunden, um die Welt zu retten. Und die muss ich nutzen. Aber ihr solltet schon mal besser den Sekt kalt stellen!«
    Und dann fing ich an, meinen Plan vom Mittwoch in die Tat umzusetzen. Was nicht nur jede Menge Lauferei beinhaltete, sondern leider auch ein paar Unterhaltungen, auf die ich unter anderen Umständen lieber verzichtet hätte.
    Wobei das Gespräch mit dem Schlachtergesellen noch nicht mal das Schlimmste war. Im Gegenteil. Vielleicht hatte meine Mutter sogar recht. Er war wirklich ganz nett (zumindest wenn man mal von der langen Liste von Minuspunkten absah, die ihn umschwirrten wie blau schillernde Schmeißfliegen ein blutiges Kotelett - oder so ähnlich jedenfalls...). Und nachdem ich ihm alles drei- bis viermal erklärt hatte, war ich mir fast sicher, dass ich einen neuen Freund gewonnen hatte. So einen, auf den man sich hundertprozentig verlassen konnte. Wie auf einen großen Bruder oder so. Vielleicht nicht unbedingt, um Pferde mit ihm zu stehlen, aber für den Fall, dass ich mal heimlich ein Schwein schlachten wollte, konnte ich mir kaum einen besseren Kumpel vorstellen. Und vor allem keinen KOMPETENTEREN!
    Er hieß übrigens Justus, wie sich bei unserer Unterhaltung herausstellte. Und er hatte eigentlich mal Gärtner werden wollen! Was in meinen Augen eindeutig einen Pluspunkt darstellte, weil Gärtner einem nach getaner Arbeit rote Rosen anstelle von klein gehackten Rippchen mit nach Hause bringen können. Aber darum ging es ja auch gar nicht. Er sollte mir weder Rosen noch Rippchen mitbringen, sondern einfach nur machen, was ich ihm erklärt hatte. Und genau das versprach er auch …
    Â»Bei meiner Fleischerehre«, versprach er und hackte das Beil haarscharf neben seinen Fingern in das fleckige Holzbrett, dass die Fettklumpen nur so wackelten. Die von der Schweinshaxe, nicht seine. Und ich machte mich einigermaßen gut gelaunt auf den Weg zum nächsten Gespräch …
    So ähnlich verlief dann auch der Rest des Nachmittags. Ich führte Gespräche, die schon eher an politische Verhandlungen erinnerten. Zwischen den Außenministern verschiedener verfeindeter Großmächte zum Beispiel. Einschließlich diverser kleinerer Erpressungsversuche meinerseits.
    Aber ich bekam, was ich wollte. Mehr oder weniger jedenfalls. Und als Belohnung spendierte ich mir zum krönenden Abschluss einen Kinobesuch. Diesmal allerdings in einem Film meiner Wahl!
    Wobei ich es jetzt gerade unpassend finde zu erzählen, in was für einem Film ich war. Oder mit wem. Ich möchte es dabei belassen, dass es einfach gut war. SEHR GUT! Ich könnte höchstens noch anmerken, dass das Kino so gut wie leer war. Und wir deshalb auch die letzte Reihe für uns ganz alleine hatten. Und dass ich eine Erfahrung machte, die ich auf keinen Fall missen möchte. Und von der nicht nur meine Kinder, sondern auch meine Enkelkinder noch profitieren werden. Ich meine, es ist doch so, wenn es dir keiner erzählt, kommst du doch nie auf die Idee, dass es tatsächlich Typen gibt, die auf ihrer Brust nur ein einziges zusammengerolltes Haar haben. Und wenn man an diesem Haar zieht, ist es plötzlich mindestens zehn Zentimeter lang. Und wenn man dann stärker zieht, schreit der Typ kurz auf und man kann das Haar wieder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher