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Mum@work: Roman

Mum@work: Roman

Titel: Mum@work: Roman
Autoren: Elke Ahlswede
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»Ihre Fliegenjagd hat sie zusammengeschweißt?« »Sozusagen.«
    »Na los, was ist mit Fred?«
    »Also, Fred war in der US-Armee und jahrelang irgendwo in Bayern stationiert. Er schwärmt für deutsches Bier, Würstchen und ...«
    »Frauen in Dirndln! Hihi, dann wird er ja von dir ungefähr genauso enttäuscht gewesen sein wie du von ihm.«
    »Sehr witzig. Er hat mich sogar schon mal in meinem orangefarbenen Jogginganzug gesehen.«
    »Nein, den gibt's immer noch?«
    »Ja, aber nicht Tanja sagen, okay?«
    Carola lacht nur.
    »Fred war sogar mal mit einer Deutschen verheiratet...« »Sicher Modell Marianne Sägebrecht.«
    »Wahrscheinlich. Wenn er jetzt in Deutschland ist, so wie im Moment, verbringt er die meiste Zeit damit, in irgendwelchen Archiven nach seinen Vorfahren zu graben.«
    »Oh, ein Hobbygenealoge, wie alle Amis. Sehr spannend.«
    »Und in den Staaten macht er dasselbe, nur im Internet. Davon hat er meinem Vater so ausführlich erzählt, dass selbst der irgendwann wirklich gelangweilt war.«
    »Fred war also eine Pleite auf ganzer Linie.«
    »So kann man es sehen.«
    »Aber du wirst es verkraften. Allerdings musst du nun auch noch den Verlust von Patrick beim Baby turnen hinnehmen.«
    »Waas? Ach, richtig, was weißt du denn da Genaueres? Hast ja letztes Mal nicht viel verraten.«
    »Ja, also Patrick: Er hat aufgegeben. Die Waffen getreckt. Die weiße Fahne gehisst.«
    »Hä? Wovon redest du?«
    »Die Elternzeit: aus, Schluss, vorbei.«
    »Was?«
    »Ja, ich glaube, das war ihm alles viel zu anstrengend. Sagt er natürlich nicht. Aber Karin hat neulich - ziemlich kleinlaut - im Rathaus verlauten lassen, dass sie wieder schwanger ist und dieses Mal auch Elternzeit nehmen wird.«
    »Nein!«
    »Doch. Für ihren Job ist das natürlich die absolute Katastrophe. Und überhaupt. Ich bin schon etwas enttäuscht, die war wirklich ein Vorbild. Findest du nicht?«
    »Ja, ja. Komisch, mir hat Patrick von alledem noch nichts erzählt.«
    »Hast du ihn denn nach der Schneemann-Performance bei euch im Vorgarten noch mal gesehen?«
    »Lass mal überlegen, nein, ich glaub nicht. Und an dem Tag hat er auch nicht viel gesagt.«
    »Das wundert mich nicht.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Ihr habt dem Armen bestimmt den letzten noch verbliebenen Mut genommen.«
    »Wie? Wir sollen schuld sein? Quatsch, das glaub ich nicht. Ich denke vielmehr, dass ihm das Hausmanndasein einfach irgendwann zu viel geworden ist.«
    »So ganz allein unter Müttern ...«
    »Mir kommen die Tränen.«
    »Nein, im Ernst, vielleicht hätte er mehr männliche Unterstützung gebraucht - beim Babyturnen, beim Kaffeeklatsch ...«
    »Weiß nicht. Wenn es denn nun mal nur so wenige Männer in Elternzeit gibt?!«
    »Ja, vielleicht muss man die einfach besser vernetzen. Ich werde damal drüber nachdenken. Das wäre bestimmt eine werbewirksame Initiative für die Stadt Hamburg. >Der Club der einsamen Hausmänner< oder so ähnlich. Damit würden wir sicher überregional in die Schlagzeilen kommen.«
    »Na, dann hast du ja schon ein Projekt für das nächste Jahr. Und meinst du, du kannst Konrad überreden, auch noch ein bisschen Elternzeit zu nehmen?«
    »Meinen Konrad? Nie im Leben. Aber das war mir schon immer klar. Der würde das nie schaffen. Der ist schon am Sonntagabend froh, dass er bald wieder seine Ruhe in seinem Büro hat. Geht mir ja ehrlich gesagt auch ein bisschen so. Aber Frauen haben einfach die besseren Nerven. Auf die Frauen!«, sagt Carola und hebt ihre Kaffeetasse.
    »Auf die Frauen!«
    »So, jetzt muss ich aber los. Konrad ist schon fast zwei Stunden mit unseren vier Mädels allein. Er steht sicher kurz davor, den Weihnachtsbaum zu zerhacken - und das vor dem Fest!«
    »Weihnachtsbaum?«
    »Ja, weißt du, das grüne, nadelige Ding, das man mit Glitzer, Kerzen und Kugeln vollhängt, damit die Kinder an Weihnachten glücklich sind. Übermorgen sozusagen.«
    »Mist.«
    »Jetzt sag nicht, dass du den vergessen hast.« »Kein Kommentar.« »Kathi!« Carola rollt mit den Augen. »Ich muss los. Wir sehen uns Silvester!« »Wenn du's nicht vergisst.«

45. Kapitel
    »Hi, Tobias, wir haben den Weihnachtsbaum vergessen] Wo bist du denn? Kannst du noch schnell einen besorgen? B itte, bitte! Das macht Meiki und Max bestimmt ganz viel Spaß. Ich muss jetzt ins Büro, wir sehen uns heute Abend.«
     
    »Herr Friedberg, ja, Ihre Idee mit den Mietdemonstranten war gut. Wir haben zirka zwanzig Anfragen für Interviews, R andolph DeLuxe ist zu vier
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