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Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins

Titel: Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins
Autoren: Elton Alexander Duszat
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Friseur an. Gern auch mal von der KFZ-Werkstatt, dem Blumenladen, Kiosk, der Eisdiele, Pizzeria, Dorfkneipe, Dönerbude. Und das ist manchmal schon ein bisschen merkwürdig. Es ist nämlich keineswegs so, dass meine Mutter aussieht wie eine exakte Kopie von mir mit Dauerwelle, sodass die Leute gar nicht anders können als zu sagen: »Sie sehen ja aus wie der Elton aus’m Fernsehen. Nur mit Dauerwelle. Sind Sie vielleicht die Mutter? Dann hätte ich gerne ein Autogramm!« Nein, irgendwie muss sie unser Verwandtschaftsverhältnis ja schon verkünden. Aber sie meint es ja alles lieb und nett. Und ich freue mich ja, dass sie stolz auf mich ist. Besser, als wenn sie ihren Namen geändert hätte und unbekannt verzogen wäre. Mein Vater ist natürlich nicht weniger stolz auf seinen Spross. Aber mehr nach innen. Man könnte auch sagen, Vater ist stolz, dass ich wo untergekommen bin und nicht auf der Straße stehe. Ihm ist es relativ wurst, was ich beruflich mache, glaube ich. Wenn ich ihn mal mitnehme zu »TV total«, dann freut er sich, die Jungs zu sehen, mit denen ich arbeite. Der Glamour-Fernsehen-Coolness-Faktor ist ihm egal. Er hat ja auch jahrelang im gleichen Business gearbeitet. So ganz neu und unbekannt ist ihm das also alles nicht. Vater war selbst beim NDR als Ü-Wagen-Techniker angestellt. Deswegen kennt er das alles. Also fast. Manchmal habe ich den Eindruck, dass sich die privaten Fernsehmacher doch noch ein bisschen von den öffentlich-rechtlichen Kollegen unterscheiden.
    Jedenfalls – mein Vater. Er war auch irgendwie beim Fernsehen und glaubte, die Gefahren und Verlockungen dieser teuflischen Branche zu kennen, und warnte mich eindringlich: »Nimm bloß keine Drogen oder irgendwelche Tabletten! Die lauern im Medienbusiness ja überall.«
    Was meinte er? Schlaftabletten? Das einzige Zeug, das ich mir reinpfeife wie Smarties, sind Alka Selzer und Pantozol. Da komme ich bei meinen fragwü rdigen Ernährungsgewohnheiten in Verbindung mit ständigen Aftershowpartys nicht drum herum. Sollte Vater also die morgendliche Katerkopfschmerztablette gemeint haben, tut’s mir leid. Auf die kann ich nicht verzichten. Ansonsten habe ich mich bis heute an seine weisen Worte gehalten.
    Als ich 14 Jahre alt war, habe ich mal eine Woche lang geraucht. Aber das fand ich irgendwie eher bescheuert als cool, und geschmeckt hat es auch überhaupt nicht. Also hab ich mir damals lieber einen Kasten Bier gekauft. Das hat geschmeckt und hatte wenigstens eine Wirkung. Ich find Bier trinken bis heute super. Darf ich das überhaupt sagen? Ich finde Bier trinken ab 18 Jahren super. Ich finde Bier trinken ab 18 Jahren in Maßen ohne anschließendes Bedienen von Maschinen oder Kraftfahrzeugen zu gewissen gesellschaftlichen Anlässen oder aus Durst super. (Ich hab keinen Bock, dass ich mir hier die Finger wund tippe und mein Werk nachher als alkoholverherrlichende Schrift auf dem Index landet!) Ich glaube aber, so geht es. Bier trinken hat etwas absolut Geselliges für mich. Es ist wie grillen oder Fußball spielen. Menschen, mit denen man Bier trinken kann, das sind Kumpels, die sind erdig, mit denen kann ich Spaß ha ben. Und man ist nicht so schnell jenseits von Gut und Böse, wie wenn man sich dem Schnaps hingibt. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass ich das nicht auch lustig finde. So einmal im Jahr.
    Es gibt ja Menschen, die sagen, ich als Widder müsse immer im Mittelpunkt stehen. Dabei finde ich, dass ich eigentlich eher schüchtern bin. Ich muss nicht unbedingt immer alle Aufmerksamkeit auf mich vereinen. Aber wenn es dann so ist, dann finde ich es super. Das stimmt schon. Aber ich bin nicht derjenige, der sich überall reindrängt und sagt: »So, jetzt will ich aber mal hier was machen.« Bei vielen vertreibt der Alkohol ja das Gefühl der Schüchternheit. Das ist bei mir nicht so. Ich bleibe schüchtern, werde aber betrunken – und tollpatschig. Mir ist dann vieles wurst, aber ich bleibe dabei schüchtern. Wenn ich viel trinke, schlafe ich auch oft ein, egal wo. Ich kann dann einfach immer und überall schlafen. Garagen find ich super, aber von einem Regenschutz eingehüllte Hollywoodschaukeln sind auch romantisch, und man ist ungestört und hat seine Ruhe. Es kam auch schon vor, dass ich auf einer Hollywoodschaukel so verdeckt war, dass man mich bei Party-Ende nicht gefunden hat. Ich war einfach nicht zu sehen und habe anscheinend auch nicht geschnarcht, sodass man mich hätte hören können.
    Eine andere ziemlich prägende
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