Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)
Autoren: A.J. Hartley
Vom Netzwerk:
war niemand hier, nein.« Seine Augen funkelten. »Komm und sieh dich um.«
    Er trat beiseite, und Rich führte die anderen die Treppe hinab. In der Werkstatt war niemand zu sehen, weder Mensch noch Ungeheuer. Rich ging geradewegs auf den Ofen zu und schob die metallene Schiebetür nach oben. Flackerndes, blauweißes Licht erfüllte den Raum.
    »Ja, da brat mir doch einer einen Storch!«, rief der Hausmeister aus. »Was ist denn das, ein elektrisches Feuer?«
    »Es ist ein Tor«, sagte Darwen.
    »Ein Tor?«, wiederholte Mr. Jasinski. »Wohin?«
    »Spielt keine Rolle«, sagte Rich. »Wir kamen zu spät. Sie sind geflohen.«
    »Na, es tut mir leid, dass ihr nicht gefunden habt, was ihr suchtet. Dieses Feuer werde ich sofort mal überprüfen. Und ihr amüsiert euch derweil bei der Halloween-Party, würde ich sagen.«
    Sie nickten, während sich gleichermaßen Erleichterung und Enttäuschung in ihnen ausbreiteten.
    »Tja«, sagte Alexandra. »Das war’s dann wohl.«
    »Nicht ganz«, sagte eine Stimme aus den Schatten vor ihnen. Jemand versperrte die Treppe.
    Alexandra packte Darwens Hand und stand ganz still. Ganz langsam trat die Gestalt vor ihnen in den Schein der Kellerlampe.
    Es war Mr. Peregrine, und er machte ein grimmiges Gesicht.
    Darwen hatte sich noch nie so sehr gefreut, jemanden unerwartet wiederzusehen. Mit einem Satz sprang er auf Mr. Peregrine zu und wollte den alten Mann umarmen, aber der gebot ihm mit einer Handbewegung Einhalt.
    »Einen Augenblick bitte, Darwen«, sagte er. »Ich muss mit eurem Freund hier noch eine Kleinigkeit klären.«
    Darwen folgte seinem Blick zum Hausmeister. Mr. Jasinski hielt immer noch die Lampe hoch.
    »Kann ich Ihnen helfen, Sir?«, fragte er.
    »Du kannst dein wahres Gesicht zeigen«, sagte Mr. Peregrine.
    »Ich verstehe nicht«, erwiderte der Hausmeister.
    »Wie jetzt, Mr. Peregrine?«, fragte Rich. »Das ist Mr. Jasinski. Er ist der Hausmeister an dieser Schule.«
    »Nein, das ist er nicht«, sagte Mr. Peregrine, dessen Augen noch immer fest auf den Mann mit der Lampe gerichtet waren. »Nicht wahr, Greyling?«
    »Greyling?«, wiederholte Rich.
    »Greyling war das zwölfte Mitglied des Rats der Wächter«, sagte Mr. Peregrine. »Ein äußerst talentierter junger Mann, der schneller in den Rat berufen wurde als jeder andere in der Geschichte Silbricas. Der schließlich dafür sorgte, dass man mich ins Exil schickte, und der dann – irgendwie – den Rat verließ, um seine eigenen Pläne zu verfolgen.«
    »Sie sind ja verrückt«, sagte Mr. Jasinski, der die Lampe auf eine Kommode stellte. »Ich bin der Hausmeister. Sag’s ihm, Rich.«
    »Das bist du nicht.« Mr. Peregrines Stimme war ebenso ruhig und entschlossen wie sein Blick. »Wie lange hast du all dies geplant, deine Heere gezüchtet, deine Maschinen gebaut und den Einmarsch in diese Welt vorangetrieben? Wie lange hast du an der Zerstörung deiner eigenen Welt und deines eigenen Volkes gearbeitet?«
    Und plötzlich war der Hausmeister nicht mehr da. An seiner Stelle stand eine hohe, nebelumwölkte Gestalt in einem Umhang mit Kapuze. Er war nicht aus Mr. Jasinski herausgekrochen, wie das Ungeheuer, das aus Miss Murrays Körper gestiegen war. Er änderte einfach seine Gestalt – mit einem schimmernden, grauen Licht – und hing dann plötzlich in der Luft. Auch seine Stimme war nun anders geworden und hallte aus dem Kapuzenumhang, als käme sie von ganz weit weg.
    »Lange genug«, sagte er.
    Rich und Alexandra wichen zurück, aber Darwen hielt den Blick starr auf die Gestalt gerichtet.
    »Sie!«, rief er. »Die ganze Zeit über haben wir geglaubt, Sie würden uns helfen, aber Sie waren es, der mit diesem Ding zusammengearbeitet hat, das sich Miss Murray nannte. Sie waren es, der den Generator auf der anderen Seite entwickelt hat. Sie waren es, der das Schrubblerskelett von unserer Ausgrabungsstelle entfernte.«
    »Ich konnte es ja schlecht darauf ankommen lassen, dass man Fragen nach meinen Untergebenen stellen würde, nicht wahr?«, sagte die verhüllte Gestalt und wandte sich nun in nachdenklichem, kaltem Ton an Mr. Peregrine. »Du sprichst von der Zerstörung meiner Welt und meines Volkes. Mein Volk? Meinem Volk fehlt jeglicher Ehrgeiz. Die Leute sind viel zu zufrieden mit alten Ideen und alten Kräften. Ich blicke weiter in die Zukunft.«
    »Ich denke nicht, dass Mord und Sklaverei besonders viel Weitblick erkennen lassen«, erklärte Mr. Peregrine. »Anderen, die das Leben mehr schätzen als du, ist es zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher