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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr
Autoren: Lee Goldberg
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Kopiergerät.«
    »Ich habe einmal einen Mordfall gelöst, bei dem es der Mörder nur auf einen Stein in einem Goldfischaquarium abgesehen hatte.«
    »Wir haben keine Goldfische.«
    Monk sah mich an. »Das wird schwierig werden.«
    »Wenn ich darüber nachdenke …«, sagte der Captain auf einmal. »Uns fehlen zwei Handtücher.«
    »Was für Handtücher?«
    »Die, mit denen wir die Wagen sauber machen und polieren«, erwiderte Mantooth. »Am Tag zuvor hatten wir vierunddreißig, danach waren es zweiunddreißig. Ich weiß, das klingt jetzt albern, aber ich bin sozusagen besessen davon, die Handtücher im Auge zu behalten.«
    »Das hört sich für mich völlig normal an«, sagte Monk. Offenbar hatte er einen Seelenverwandten gefunden.
    »Glauben Sie wirklich, jemand kommt hierher, um zwei Handtücher zu stehlen?«, wunderte sich der Captain.
    »Wo bewahren Sie sie auf?«, wollte Monk wissen.
    »Im Keller, gleich neben der Waschmaschine und dem Trockner.«
    Das war doch albern. Niemand würde für zwei Handtücher einen Hund töten. Um diesem Irrsinn ein Ende zu setzen, steuerte ich auch eine Frage bei: »Captain Mantooth, können Sie sich irgendeinen Grund vorstellen, warum jemand Sparky etwas antun wollte?«
    »Da müssen Sie schon Joe fragen«, erwiderte er. »Er hatte eine engere Beziehung zu dem Hund als zu jedem von uns. Wenn er dienstfrei hatte, nahm er Sparky mit nach Hause.«
    »Wo können wir Joe finden?«
    »Er hat noch Dienst, aber er wollte heute nicht hier sein. Nicht ohne Sparky«, sagte Mantooth. »Also habe ich ihn zu dem abgebrannten Haus geschickt, damit er die Aufräumungsarbeiten überwacht und den Leuten von der Spurensicherung hilft. Er sollte eigentlich noch dort sein.«
    »Danke, Captain«, sagte Monk. »Sie haben mir sehr geholfen.«
    »Sie sind hier jederzeit willkommen, Mr Monk.«
    Monk wollte gerade aufbrechen, als Mantooth ihn zurückrief: »Warten Sie. Oder wollen Sie ohne das hier gehen?«
    Der Captain befestigte einen Anstecker an Monks Revers. Er hatte die Form eines roten Feuerwehrhelms über einem Emblem aus einem Löschfahrzeug und einem goldenen Wasserschlauch, dazu den Text Junior Firefighter in Blockschrift. Am unteren Rand stand San Francisco Fire Department geschrieben.
    Monk betrachtete das Abzeichen und lächelte. »Wow.«

4. Mr Monk und das ruinierte Wochenende
     
    Da die ausgebrannte Wohnung nur vier Blocks entfernt lag, und es ein so schöner Tag war, hielt ich es für eine gute Idee, den Weg zu Fuß zu bewältigen, auch wenn das bedeutete, dass wir später den steilen Hügel vor uns hatten, um zu meinem Wagen zurückzugelangen. Es machte mir nicht einmal etwas aus, dass Monk unterwegs jede Parkuhr zählte und kurz antippte. Ich war zu sehr damit beschäftigt, einen Sinn in dem zu entdecken, was wir auf der Feuerwache erfahren hatten.
    Wenn der Typ vorgehabt hatte, Sparky zu töten, warum brachte er dann keine Waffe mit? Wenn er etwas hatte stehlen wollen und den Hund aus Notwehr erschlug, warum fehlte dann nichts?
    Ich stellte Monk die gleichen Fragen, und unterbrochen von seinem Zählen der Parkuhren, das ich Ihnen ersparen möchte, antwortete er mir.
    »Womöglich hat er die Wache tagelang beobachtet und auf einen Einsatz gewartet, damit er den Hund umbringen konnte«, gab Monk zu bedenken.
    »Warum sollte er das überhaupt wollen?«
    »Vielleicht hat der Hund auf seine Rosen uriniert.«
    Mir war klar, wieso Monk das für ein überzeugendes Mordmotiv hielt.
    »Angenommen, dieser gestörte Rosenzüchter hatte Sparky wirklich töten wollen«, sagte ich, »warum hat er dann gewartet, bis der Hund ihn anfiel? Warum ist er nicht direkt zu ihm gegangen, um ihn zu erschlagen? Zum Beispiel mit einem Baseballschläger?«
    »Er hätte den Schläger mitbringen und ihn anschließend verschwinden lassen müssen«, hielt Monk dagegen. »Das birgt das Risiko, dass der Schläger gefunden wird und man vielleicht die Verbindung zu ihm herstellt.«
    »Und wenn er ihn behält, könnte er später mit dem Verbrechen in Zusammenhang gebracht werden«, fügte ich an.
    Monk nickte.
    Das ergab einen Sinn. Dieser Fall war gar nicht so verwirrend.
    »Andererseits«, fuhr Monk fort, »hat er vielleicht überhaupt nicht erwartet, dass Sparky dort war.«
    »Der Hund war doch immer da«, wandte ich ein.
    »Nur wenn Joe Dienst hatte. Sonst hat er ihn mit nach Hause genommen.«
    Es war erst ein paar Minuten her, dass Captain Mantooth uns das erzählt hatte, und ich hatte es bereits wieder vergessen.
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