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Mr. Fire und ich (Band 8)

Mr. Fire und ich (Band 8)

Titel: Mr. Fire und ich (Band 8)
Autoren: Lucy Jones
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nicht aus den Augen zu verlieren. Auf seinem Mund formt sich ein überraschtes „Oh“.
    „Julia … Natürlich, Julia! Sandy hat mir Bescheid gegeben, dass Sie wahrscheinlich zurückkommen würden, aber sie wusste nicht wann. Kommen Sie doch herein! Warten Sie, ich helfe Ihnen“, sagt er und schnappt sich meinen Koffer, während er mit der anderen Hand das Handtuch festhält. Sandy ist die Eigentümerin der Wohnung. Sie ist auch die Cousine von Ray, dem Chauffeur der Familie Wietermann. Er hatte mir erklärt, dass sie ins Ausland musste und vor ihrer Abreise die Wohnung vermieten wollte. Sarah und ich hatten diese günstige Gelegenheit beim Schopf gepackt: eine schöne Wohnung mitten im Herzen von Paris für eine erschwingliche Miete!
    Woher kennt er Sandy?
    Ich verstehe nur Bahnhof. Ich habe das Gefühl, in einer anderen Dimension gelandet zu sein. Das ist zu viel für mich. Erst sehe ich Daniel mit einer anderen Frau und nun treffe ich in meiner Wohnung auf einen halb nackten Unbekannten!
    Er stellt meinen Koffer im Wohnzimmer ab. Instinktiv stelle ich mich davor. Der Mann lächelt mir zu und streckt mir die Hand hin.
    „Guten Tag, Julia. Ich heiße Hugo. Ich bin vor zwei Wochen hier eingezogen.“
    Ich sehe ihn mit großen Augen an und suche nach Worten.
    „Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“
    „Warten Sie … Ich verstehe nicht. Ich habe meine Miete im Voraus bezahlt …“
    „Natürlich, machen Sie sich keine Sorgen, Sie sind hier zu Hause!“
    Na, das ist ja eine gute Nachricht! Aber was macht er dann hier?
    Hugo scheint meine Gedanken zu erraten.
    „Als sich Ihre Freundin verabschiedet hat, hat Sandy einen Ersatzmieter gesucht. Sie glaubte nicht, dass sie das Glück haben würde, vor ihrer Abreise ins Ausland noch jemanden zu finden. Sie wussten, dass sie fortgehen würde, nicht wahr?“
    „Ja, sie hatte uns davon erzählt.“
    „Sie kann von Glück sagen, dass sie mich gefunden hat …“
    Und bescheiden auch noch …
    „Ich habe auch Glück gehabt. Wie gesagt habe ich erst vor Kurzem meine Kartons hier abgestellt. Im Übrigen habe ich auch noch nicht alles ausgepackt“, erklärt er und blickt sich suchend um. „Ich suche saubere Kleidung“, fährt er fort, peinlich berührt. Diesmal lache ich los. Hugo grinst.
    „Wir werden also zusammenwohnen. Ich hoffe, Sie haben kein Problem damit?“
    „Ich bin … überrascht, aber warum nicht? Außerdem vermute ich, dass ich sowieso keine Wahl habe.“
    Ich beobachte, wie Hugo den Raum verlässt. Er hat eine ziemlich attraktive Figur. Nicht so attraktiv wie Daniel, nicht so muskulös, nicht so braun gebrannt … Seine Augen haben keinerlei Anziehungskraft, verglichen mit denen von Daniel. Außerdem ist er zu groß. Wirklich ganz anders. Aber seit meiner Ankunft bin ich zu überrascht, um über meine Trennung von dem Mann, den ich liebe, nachzudenken. Und das ist gar nicht so schlecht.

2. Mysterium
    „Ach ja, übrigens hast du in deiner Abwesenheit Post bekommen.“
    Hugo steckt seinen Kopf in mein Zimmer, als ich gerade meine Sachen aufräume. Er überreicht mir einen Umschlag, dessen Logo mich hellhörig macht: die Sorbonne! Vor fast einem Jahr habe ich mehrere Auswahlprüfungen für den renommierten Studiengang in Kunstgeschichte absolviert. Darauf habe ich nie eine Antwort bekommen. Also bin ich davon ausgegangen, dass ich nicht genommen wurde, und habe die Idee, mich sofort einzuschreiben, aufgegeben, um lieber auf Reisen zu gehen.
    Was kann die Universität von mir wollen?
    Als ich den Brief lese, falle ich fast in Ohnmacht.
    „
Betreff: Einladung zur Immatrikulation
    Mademoiselle,
    wir freuen uns, Ihre Voreinschreibung für das erste Jahr des Bachelor-Studiengangs in Kunstgeschichte und Archäologie bestätigen zu können.
    Damit Sie Ihre definitive Immatrikulation vornehmen können, bitten wir Sie, am Mittwoch, den 26. September 2012, um 11 Uhr im Hörsaal 3, Gebäude C, zu erscheinen.
    Aufgrund der begrenzten Anzahl an Plätzen führt eine unbegründete Abwesenheit bei dieser Einladung zu einer Annullierung Ihrer Voreinschreibung.
    Wir bitten Sie, alle anbei aufgelisteten Unterlagen mitzubringen.

    Ich überspringe die Schlussfloskel und sehe sofort in der Liste nach, welche Dokumente vorzulegen sind.
    Wie soll ich das alles in der kurzen Zeit beschaffen? Meine Unterlagen sind noch bei meinen Eltern!
    Ich bin noch dabei, mich zu fragen, wo die meisten meiner Dokumente gelagert sein könnten, als mein Blick auf den Kalender an
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