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Mr. Fire und ich (Band 2)

Mr. Fire und ich (Band 2)

Titel: Mr. Fire und ich (Band 2)
Autoren: Lucy Jones
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seine Fantasien durchaus erregt. Doch aus persönlicher Sicht, da ich selbst eine Rolle in seinem Traum spiele, berühren mich diese respektvolle Zärtlichkeit, die er für mich hegt, und dieser Kontrast zwischen seiner feurigen Hingabe und dem Schamgefühl, das er durch das Niederschreiben seiner Gefühle und die Tatsache, dass er nicht mit mir darüber spricht, unweigerlich offenbart. Natürlich fühle ich mich auch geschmeichelt, das Objekt der Lust und der Begierde eines Mannes zu sein. Ich habe nicht auch nur einen einzigen Moment daran gedacht, dass ich ihm gefallen könnte (wie oft war Sarah schon über meine Naivität und meinen fehlenden Scharfsinn erstaunt! Sie sagt immer, dass ich zu wenig Selbstbewusstsein habe und dass mir nie auffällt, wenn sich ein Junge für mich interessiert, und damit hat sie vollkommen recht, denn diese Fähigkeit besitze ich wirklich nicht).
    Ich bin Vincent überhaupt nicht böse und ich denke auch überhaupt nicht daran, mit ihm über meine Entdeckung zu sprechen und ihn zu blamieren.
Cogitationis poenam nemo patitur
! 1 – das versteht sich doch von selbst! Aber ich hoffe, dass er sich keine Hoffnungen macht, dass diese ersten Eindrücke schnell verschwinden und dass aus seinen Gefühlen für mich eine wunderbare Freundschaft wird. Ich mag Vincent wirklich und ich bin ihm sehr dankbar für seine Hilfe und seine Unterstützung. Aber das hier …
Daniel! Oh mein Gott, Daniel! Bestimmt hat ihm niemand Bescheid gesagt! Er hat den Flughafen sicherlich völlig wütend wieder verlassen, als ich nicht aus dem Flugzeug ausgestiegen bin. Sucht er mich? Ich muss ihn unbedingt anrufen.
    Ich stecke Vincents Heft wieder in die Jackentasche zurück und lasse meinen Blick auf der Suche nach meiner Handtasche durch das Zimmer schweifen. Sie steht auf dem Fensterbrett. Plötzlich werde ich so nervös, dass ich meine Bettdecke zurückschlage und aus dem Bett springe. Doch scheinbar war diese schlagartige Überstürztheit zu viel für meinen Körper und mir wird schwindelig. Ich kann mich gerade noch an der Wand abstützen. Ich halte einige Sekunden inne, bevor ich mein Gleichgewicht wiederfinde. Dann gehe ich langsam zum Fenster hinüber und greife nach meiner Tasche. In diesem Moment geht die Zimmertür auf und der Arzt, den ich gestern gesehen habe, kommt in Begleitung einer Krankenschwester herein.
    „Guten Morgen, Fräulein Belmont. Wie es scheint, geht es Ihnen schon besser?“
    „Guten Morgen, Herr Doktor. Ja, ich fühle mich heute Morgen schon etwas besser.“
    „Dennoch sollten Sie sich zur Sicherheit noch ein wenig ausruhen. Zumindest heute.“
    „Ich wollte nur meine Handtasche holen und mich dann wieder hinlegen.“
    „Sehr gut. Ich lasse Sie jetzt mit der Schwester alleine, sie wird Ihnen Blut abnehmen und einige Routineuntersuchungen mit Ihnen machen. Ich komme dann wieder zu Ihnen, wenn uns die Untersuchungsergebnisse vorliegen.“
    „Danke, Doktor.“
    Durch diese ungelegene Unterbrechung muss ich mein Vorhaben, Daniel anzurufen, verschieben und ich werde noch nervöser.
Zum Glück geht die Krankenschwester schnell und ohne große Worte ihrer Arbeit nach und ich bin schon bald wieder in meinem Zimmer alleine.
Ich wühle in meiner Tasche und finde endlich mein Handy. Da wird mir klar, dass es seit meinem Abflug aus New York ausgeschaltet ist, das heißt, seit ungefähr 17 Stunden.
    Als ich es endlich eingeschaltet habe, werden mir
„10 Anrufe in Abwesenheit“
und
„20 ungelesene SMS“
angezeigt. Alle von Daniel …
Telefontaste, Anrufe in Abwesenheit. Zehn – das macht in etwa einen Anruf pro Stunde zwischen meiner geplanten Ankunft gestern in Paris um 23 Uhr und heute Morgen 9 Uhr. Nachrichtentaste. Mein Herz rast, während ich eine Nachricht nach der anderen lese, begonnen mit der Ältesten.
    Mittwoch, 25. Juli 2012 22:55
[Wie Sie wissen, Julia, bin ich es nicht gewohnt zu warten. Und ich werde mich auch nicht daran gewöhnen. Aber heute Abend warte ich auf Sie.]
    Mittwoch, 25. Juli 2012 23:05
[Ich bin beim Terminal. Niemand. Julia, wo sind Sie?]
    Mittwoch, 25. Juli 2012 23:15
[Julia, was soll das? Ich weiß aus sicherer Quelle, dass Sie in diesem Flugzeug waren. Sie sind nicht unter den Passagieren und niemand steigt mehr aus. Ich bin gekommen, aber ich kann auch ohne Sie wieder fahren, wenn Sie sich nicht auf der Stelle zeigen.]
    Mittwoch, 25. Juli 2012 23:25
[Dieser alberne Scherz ist alles andere als lustig.]
    Mittwoch, 25. Juli 2012 23:30
[Sie gehen
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