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Mr. Fire und ich (Band 2)

Mr. Fire und ich (Band 2)

Titel: Mr. Fire und ich (Band 2)
Autoren: Lucy Jones
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starre auf das Flugticket und Daniels Nachricht und bin zugleich zufrieden (er ist nicht abgereist, ohne eine Nachricht zu hinterlassen) und traurig (über die Art der Nachricht). Werde ich wirklich in dieses Flugzeug steigen? Mir bleiben noch drei Tage, um darüber nachzudenken …
    Ich lege mich hin und während ich die einzigen beiden Stücke Papier, die mich mit Daniel verbinden, immer noch fest in Händen halte, schlafe ich vollkommen angezogen ein.
    Doch auch am nächsten Tag sieht die Welt nicht im Geringsten anders aus. An diesem Montagmorgen schleppe ich meinen ermüdeten Körper, der die ganze Nacht lang in seiner Kleidung gesteckt hat, mühevoll zur Rezeption.
    Ich frage die Gäste zweimal das Gleiche, bitte sie, ihre Fragen zu wiederholen, vertausche die Schlüssel und bin überhaupt nicht bei der Sache. Daniel Wietermann beherrscht mein gesamtes Denken. Was weiß ich eigentlich über ihn? Was empfinde ich für ihn? Was soll ich tun, was soll ich sagen? Ich fühle mich hilflos, ich weiß so wenig über die Liebe, über Sex und die Beziehung zwischen Mann und Frau … Mir scheint, als würde ich die Regeln nicht kennen, als würde ich nicht im Besitz der notwendigen Waffen sein, als würde mir die Kriegslist verborgen bleiben.
    Ich nutze meine Pause im Laufe des Vormittags, um mich auf mein Zimmer zurückzuziehen und meine E-Mails zu checken. Ich weiß, dass Sarah mir helfen wird, wieder einen klaren Gedanken zu fassen, und dass sie mir einen guten Rat geben wird, wenn ich ihr von meinen Sorgen erzähle.
    ----
    Von: Sarah [email protected]
    Gesendet: Montag, 23. Juli 2012 09:32
    An: Julia [email protected]
    Betreff: Paradies auf Erden
     
    Meine liebe Julia,
    ich habe mich bereits seit einer Woche nicht mehr bei dir gemeldet und es tut mir leid. Aber wenn ich dir sage, dass meine Begegnungen mit Luca der Grund dafür sind, dann bin ich mir sicher, dass du mir nicht böse bist, auch weil du so empfänglich für die körperliche Lust geworden bist …
    Seitdem Luca und ich uns wiedergefunden haben, verbringen wir beinahe jede freie Minute miteinander. Abgeschiedene Felsen in einsamen Buchten, kleine Boote in Meeresgrotten … Unsere Körper spielen miteinander, suchen sich, finden sich und erfreuen sich aneinander. Jeden Tag haben wir nichts Besseres zu tun, als unsere Körper ins Wasser gleiten zu lassen, einander zu betrachten, unsere von der Sonne aufgewärmte Haut zu streicheln und uns unserer Lust hinzugeben. Wir sind halb nackt, frei, schwerelos. Es ist das Paradies auf Erden und Luca ist ein großartiger Liebhaber.
    Lass mich dir erzählen, was wir gestern Nachmittag gemacht haben, damit du einen Eindruck von unseren sinnlichen Liebesspielen bekommst.
    Wie fast jeden Tag haben wir beschlossen, mit Lucas weißem Boot hinauszufahren, entlang der Küste, auf der Suche nach einem ruhigen Ort, an dem wir noch nie gewesen sind. Wir trieben langsam dahin, das Meer war ruhig und klar. Luca saß und steuerte das Boot. Ich lag in der Sonne und entspannte mich. Ich ließ eine Hand lässig ins Wasser baumeln und schirmte mit der anderen Hand meine Augen ab, um Luca besser beobachten zu können. Die Sonne blendete mich und seine Silhouette erschien mir wie eine majestätische Galionsfigur mit unscharfen Konturen und blassen Farben, wie auf einem alten Farbfoto. Sein von gelocktem Haar umrandetes Gesicht eines griechischen Gottes wurde durch die Sonnenstrahlen erleuchtet. Seine jugendliche Schönheit schien unvergänglich, beinahe unwirklich. Ich fühlte mich von Luca und seinen hellblonden Haaren geblendet.
    So sehr, dass mir schwindelig wurde. Ich setzte mich auf, zog mir meinen Bikini aus und sprang, ohne ein Wort zu sagen, ins Wasser. Als ich wieder auftauchte, brach ich in schallendes Gelächter aus und Luca sah mich überrascht an. Schon bald hallte auch sein Lachen in der kleinen Bucht wieder, er band das Boot hastig an einem Felsen fest und gesellte sich zu mir ins Wasser. Wir schwammen gemeinsam nackt und ungezwungen nebeneinander her. Ich hatte meinen Spaß dabei, ihn zu umkreisen, unter ihm durchzuschwimmen, über ihn hinwegzugleiten und ihn dabei zärtlich zu berühren. Er versuchte, mich an meinem Knöchel oder meiner Taille zu packen, ich entkam ihm und schwamm wieder zu ihm zurück. Durch das glasklare Wasser konnten wir die Konturen unserer Körper perfekt erkennen. Ich wich immer seltener aus, ließ mich von ihm fangen, ließ ihn näherkommen.
    Das Wasser, das uns zärtlich
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