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Morgens 15.30 in Deutschland

Morgens 15.30 in Deutschland

Titel: Morgens 15.30 in Deutschland
Autoren: David Werker
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sich im Endeffekt als ungefähr so spektakulär entpuppte wie ein Blick mit der Taucherbrille in ein verstopftes, überlaufendes WC ... aber hey, da sind wir uns alle einig: Insgesamt war’s einfach ’ne supergeile Zeit!

Nach 18 Semestern
100 Dinge, die du getan haben musst, bevor du dein Studium abschließt!
Der Endspurt im Studium – also die letzten zwei, drei, vier Semesterchen – kommt ähnlich überraschend und ist genauso merkwürdig wie der Beginn! Kindergarten, Grundschule, weiterführende Schule, Zivil- oder Bundeswehrdienst ... Nichts bleibt für die Ewigkeit, alles hat ein Ende! Sieht man mal von einigen Sozialpädagogen ab, die sich auf Lebenszeit im dritten Semester festgequatscht haben, trifft das auch aufs Studium zu. Und wie immer, wenn man eine Zeitspanne im Leben betrachtet, die plötzlich langsam, aber sicher zu Ende geht, kommen einem einerseits die vergangenen Jahre wie eine kleine Ewigkeit vor, andererseits ging alles ratzfatz! Wie jetzt: Und das war’s schon?! Ich wollte doch noch so viel erledigen! Ich war noch nie beim Unisport – das Beckenbodenyoga soll ja der Hammer sein –, ich bin noch nie aufs Unidach geklettert, um von dort den Sonnenaufgang zu beobachten, und es stehen noch etliche Revanchen am Bistro-Kickertisch aus!
Zur besseren Orientierung, ob du deine Studienzeit auch gründlich ausgekostet hast, hier die Liste mit den hundert Dingen, die du unbedingt getan haben musst, bevor du dein Studium abschließt:
     
      Ein Referat komplett unvorbereitet halten.
     
      Ein Referat vorbereitet halten.
     
      Rausfinden, wo das verdammte Prüfungsamt ist.
     
      Wenigstens einmal hingehen.
     
      Und dann noch mal, wenn es geöffnet hat!
     
      72 Stunden ohne „studiVZ“ aushalten.
     
      Okay, 72 Minuten, aber keine Sekunde weniger!
     
      An einem Freitag zur Uni gehen.
     
      An einem Donnerstag zur Uni gehen.
     
      91-mal dieselbe Person gruscheln – bis sie dir die Freundschaft kündigt!
     
Das große Finale: die Abschlussarbeit
Was bei den Gesellen Meisterstück heißt und bei den Waldorfabiturienten Schleife binden, nennt sich bei den Studenten Abschlussarbeit. Wie sich aus dem Namen unschwer ableiten lässt, wird die Abschlussarbeit am Ende des Studiums geschrieben, also in den meisten Fällen: nie! Wer sich tatsächlich für die letzte aller Arbeiten anmeldet, kann also schon ein bisschen stolz auf sich sein! Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle, du bist wirklich weit gekommen!
Allerdings ist heute Abschlussarbeit nicht mehr gleich Abschlussarbeit. Für den Antrag auf Abbruch des Studiums bedurfte es schon früher nicht besonders vieler Seiten, und so sind auch heute die Ansprüche an den Umfang einer Bachelorarbeit relativ gering. Die geforderten 40 Seiten wirken hier vergleichsweise überschaubar neben den 120 und mehr Seiten einer Diplom- oder Magisterarbeit.
Rechnet man die Seiten der Bachelor- und der daraufhin möglichen Masterarbeit allerdings zusammen, landet man bei einer durchaus beachtlichen Seitenzahl von 1/20 Harry Potter!
So oder so, im Kleinen wie im Großen: die Abschlussarbeit ist die Mutter aller Hausarbeiten! Ein großer Knobelspaß für dein Hirn, ein hartnäckiger Endgegner für jeden Drucker, eine Belastungsprobe für dich und eine Drucksituation für die Farbpatrone (Kalaueralarm!). Mensch und Maschine, Tastatur und Fingerkuppen werden bis an ihre Grenzen getrieben und nicht selten noch darüber hinaus. Im Abschlussstress fangen sogar Asthmatiker mit dem Rauchen an! Außerdem kommt’s zu Schweißausbrüchen, ausgerissenen Haaren, hysterischen Anfällen und zu verprügelten Mitmenschen. Im Angesicht der Abschlussarbeit kehrt sich unsere dunkelste Seite nach außen, man könnte auch sagen: die Naomi Campell in uns kommt durch.
Natürlich ist auch diese letzte Arbeit am Ende nichts anderes als ein Wettlauf gegen die Zeit. Unter den Marathons zur Deadline ist sie der Ironman. Und viele fühlen sich danach auch so! Doch sind bei der finalen Hausarbeit wieder ein paar Dinge neu. Zum einen ist da natürlich der große Umfang, was bedeutet, dass du dieses Mal mindestens doppelt so viele Bücher ausleihen solltest wie bisher (bei den meisten heißt das: zwei), außerdem musst du mindestens doppelt so viele Tage für die Vorbereitung einplanen wie bisher (wieder: zwei). Zum anderen muss die fertige Arbeit gebunden werden – einmal schnell getackert oben links wie sonst genügt da nicht –, und sie wird von einem Zweit- oder
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