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Morgens 15.30 in Deutschland

Morgens 15.30 in Deutschland

Titel: Morgens 15.30 in Deutschland
Autoren: David Werker
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von Montag bis Mittwoch. An der Traumuni wird Wikipedia als Quellenangabe akzeptiert. An der Traumuni dauert eine Semesterwochenstunde 20 Minuten. In der Bibliothek der Traumuni gibt es Regale, an denen steht, welche Bücher drinstehen. An der Traumuni geht den Kopierern niemals das Papier aus, wenn du grade extrem in Eile bist – und auch nicht der Toner! An der Traumuni entschuldigt sich der Prof bei dir, dass er schon angefangen hat, wenn du eine halbe Stunde zu spät zur Vorlesung kommst. An der Traumuni wird „Mensa“ mit einem großen, gelben, geschwungenen „M“ geschrieben. An der Traumuni muss der Prof einen Termin bei dir machen, um über die geplante Hausarbeit zu sprechen! Zu seinem Pech steht er immer genau dann bei dir auf der Matte, wenn deine Sprechzeit gerade rum ist. Die Traumuni ist über einen Shuttleservice zu erreichen, der immer fünf Minuten nach Fahrplanzeit losfährt – also erst dann, wenn du gerade mit nassen Haaren und offenem Hemd eingestiegen bist. An der Traumuni gruscheln dich die schönsten Frauen auf offener Straße. Und wenn du zurückgruschelst, gruscheln sie dich noch mal ...! So geht das den ganzen lieben langen Tag. An der Traumuni kann man Angewandte Konsolenspiellehre studieren. Und findet danach sofort einen überdurchschnittlich gut bezahlten Job. An der Traumuni kannst du dir deine eigenen Zeichensetzungs-, Rechtschreib- und Zitierregeln ausdenken. An der Traumuni schmeckt der Kaffee nach Kaffee. An der Traumuni gibt es keine Regelstudienzeit. An der Traumuni ist das Vorlesungsverzeichnis von John Grisham geschrieben – du liest es in einem Rutsch durch, weil es so verdammt spannend ist! Von der Traumuni aus führt eine Pulverschneepiste zu einem Traumstrand mit einer Cafeteria und genügend freien Arbeitsräumen aus Bambusrohr. Und egal wohin du gehst, die Empfangsqualität des Uni-WLAN ist immer hervorragend. An der Traumuni hängen keine für alle einsehbare Listen mit deiner Matrikelnummer und einer schlechten Note dahinter auf den Gängen. An der Traumuni gibt es gar keine Noten! Dafür kann jeder Student an jede Studentin unten am Strand politisch korrekt Punkte vergeben in den drei Akademiker-Kategorien: „Face, Body and Pissonality“ An der Traumuni ist an jedem Platz ein „Bullshitbutton“ installiert: Für den Fall, dass der Prof zu ausschweifend wird, gibt es nach Betätigen des Buttons eine Feueralarmübung für alle Semester. An der Traumuni bestehen die bequem zu erreichenden Studentenwohnheime aus ebenerdigen 120-Quadratmeter-Einzelapartments mit Flipper, Poolbillardtisch und Whirlpool auf der Dachterrasse. Hauptsponsor der Traumuni sind nicht das Land oder der Bund, sondern Heineken, Red Bull und Puschkin. An der Traumuni können die Mädels im Sportstudium nur zwischen Babyöl-Catchen, Oben-ohne-Ringen oder Trampolinspringen wählen. Die Männer im Gegenzug nur zwischen Turmspringen, Strip-Poker oder Wellenreiten – die Unterrichtsstunden sind öffentlich, es darf fotografiert und gefilmt werden. An der Traumuni stinken die Fahrradecken nicht nach Pipi, und alle dort abgestellten Fahrräder werden während der Vorlesungen kostenlos repariert und aufgemotzt. An der Traumuni werden Fremdsprachen auf Unikosten grundsätzlich nur in dem Land gelehrt, in dem sie auch gesprochen werden. An der Traumuni schenkt dir während der Vorlesung hübsches Dienstpersonal kalte Getränke ein und massiert dir den Nacken. An der Traumuni kannst du chinesische Fachkräfte engagieren, die für dich das Referat halten – auf Chinesisch. Aber egal, Noten gibt’s ja nicht! An der Traumuni liegst du die meiste Zeit am Strand und vergisst alles um dich herum: das Studium, die Welt und den Strandverkäufer neben dir, der immer noch auf seine zehn Euro für die Original-Ray-Ban-Brille wartet.

    Dein Fahrrad mit schicker Schildkrötenhupe – die Traumuni macht’s möglich!
Mit jeder Menge Sonne im Gesicht und ein bisschen Gras in der Lunge, plätschernden Wellen und lachenden Mädels, ahhh, so lässt es sich doch aushalten ... Moment mal, wenn ich recht überlege, dann war der Spanienurlaub gar nicht so weit weg von der geträumten Traumuni! Fehlt eigentlich nur noch die Schneepiste zum Strand – okay, und die Traumuni! Aber wer weiß, bei den ganzen Bauruinen, die an den spanischen Küsten so rumstehen, da könnte man doch prima eine umfunktionieren! Wieso denn nicht? Könnte ja sein! Das Wichtigste ist doch, dass man nie aufhört zu träumen!

NACHWORT
Das war’s!
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