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Morgen, fuer immer und ewig

Morgen, fuer immer und ewig

Titel: Morgen, fuer immer und ewig
Autoren: Darleen Alexander
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sicher, dass es nicht normal war.« Sie nickte. Ihre Finger tippten ununterbrochen auf der Tastatur herum und ihre Augen rasten von links nach rechts. Dann wurde ihr Blick finster und das Tippen hörte auf. Sie beugte sich zur Gegensprechanlage.
    »Jennifer? Sagst du bitte Mrs. Dante bescheid, dass ich sie in 15 Minuten in meinem Büro sprechen möchte?« Mrs. Dante? Dieser Name sagte ihm nichts. Und er kannte fast alle Mitarbeiter. Der Drucker, der unter einem Stapel Akten versteckt war, begann zu drucken und Rachel sah ihn wieder an.
    »Ich danke ihnen, dass sie mich darauf aufmerksam gemacht haben.« Er nickte und erwiderte: »Das ist mein Job.« Damit stand er auf und verließ das Büro.

    Michelle Dante betrat zögernd den Raum.
    »Hallo Michelle. Bitte setzen sie sich.« Sie trug einen grauen Rollkragenpullover und darüber einen etwas dunkleren Blazer. Ihr Gesicht war blass und ihre braunen Haare sahen stumpf aus. Sie konnte sich noch genau daran erinnern, wie frisch und quirlig Michelle bei dem Einstellungsgespräch gewesen war.
    »Sie wollten mich sprechen?« Rachel nickte und legte ihr mehrere Seiten hin.
    »Sie haben Gelder veruntreut. Insgesamt 2.400 Dollar.« Michelle wurde noch blasser und sah auf die Blätter vor sich. Eine schier undurchdringliche Stille entstand.
    »Wozu brauchten sie das Geld?« Michelle sah nicht auf.
    »Ich zahle ihnen alles zurück, versprochen. Aber bitte entlassen sie mich nicht. Ich brauche diese Arbeit.« Rachel lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
    »Das war nicht die Antwort auf meine Frage.« Michelle rang die Hänge im Schoß und auf ihrer Stirn standen Schweißtropfen.
    »Ich kann nicht darüber reden.«
    »Entweder sie sagen es mir, oder sie verlieren ihren Job.« Michelle ließ den Kopf hängen und ihre Schultern sanken nach vorne. Sie gab auf.
    »Mein Kind war krank und ich konnte den Krankenhausaufenthalt nicht bezahlen.«
    »Ihr Sohn ist jetzt sechs Jahre alt, richtig?« Michelle nickte.
    »Warum war er im Krankenhaus?« Michelle zuckte sichtlich zusammen.
    »Er hatte eine geprellte Rippe und einen gebrochenen Arm.«
    »Wie ist das passiert?« Michelle schwieg.
    »Wenn sie es mir nicht erzählen, kann ich ihnen nicht helfen.«
    »Mein Freund sollte auf ihn aufpassen ... Ich war nur zwei Stunden weg.« Ein Schauer überlief Rachel, als sie die Zusammenhänge erfasste.
    »Er ist nicht der Vater?« Michelle schüttelte den Kopf.
    »Sein Vater ist vor drei Jahren an Krebs gestorben. Seitdem war ich allein.«
    »Schlägt er sie auch?« Michelle antwortete nicht sondern schob nur den Ärmel ihres Pullovers nach oben. Mehrere blaue Flecken waren über den ganzen Arm verteilt. Rachel stieß ihren Atem aus, was Michelle wohl als Kritik verstand.
    »Ich hatte ihn wütend gemacht. Es war meine Schuld.« Rachel stand auf und schlug mit den Händen auf den Schreibtisch.
    »Egal wie wütend sie ihn gemacht haben, er darf sie nicht schlagen. Als das mit ihrem Sohn passierte, haben sie die Polizei gerufen?« Michelle schüttelte den Kopf. Rachel setzte sich wieder und sah die Frau vor sich eindringlich an.
    »Was ist ihnen wichtiger? Die Gesundheit Ihres Sohnes oder dieser Schläger?« Ohne zu zögern, kam die Antwort.
    »Mein Sohn. Aber er kann nicht ohne Vater aufwachsen.«
    »Soll er lieber jede Woche oder jeden Monat mit gebrochenen Knochen ins Krankenhaus? Wie wollen sie ihm erklären, dass sie bei einem Mann bleiben, der sie und ihn schlägt? Dass sie ihn nicht beschützt haben.« Tränen traten in Michelles Augen.
    »Was soll ich denn tun? Es ist seine Wohnung, er hat alle unsere Sachen. Wenn ich die Koffer packe, rastet er bestimmt aus.« Rachel stand auf und ging um den Schreibtisch herum. In der Hand hielt sie mehrere Blätter.
    »Ich unterstütze ein hiesiges Frauenhaus. Gehen sie mit ihrem Sohn dort hin. Ihre Sachen werden von einer Umzugsfirma und mein Anwalt abgeholt. Ich kann ihnen in drei Tagen eine Sicherheitswohnung in einem meiner Mietshäuser beschaffen. Sie bekommen ein neues Konto und eine persönliche Sicherheitskraft, solange wie sie diese für nötig halten.« Michelle sah sie mit großen Augen an.
    »Das kann ich mir nicht leisten.« Rachel setzte sich wieder.
    »Aber ich kann es. Sehen sie es als Investition. Ich möchte sie nicht als Mitarbeiterin verlieren. Sie sind intelligent und ihre Arbeit ist immer hervorragend. Schießen sie diesen Schläger ab und gründen sie eine neue Familie, ohne Gewalt.« Sie schob Michelle einen Vertrag zu.
    »Was ist
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