Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mordsgefluester

Mordsgefluester

Titel: Mordsgefluester
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
jedes Mal, wenn ich solche Statements von mir gebe, so als würde er versuchen, irgendwelche verborgenen Bedeutungen oder Fallgruben zu entdecken. Wirklich herzallerliebst, welche Aufmerksamkeit er mir und meinen Manövern schenkt.
    Schließlich sagte er: »Warum willst du noch einkaufen gehen, wenn ohnehin das Ende naht?«
    Ich verdrehte die Augen, auch wenn er das nicht sehen konnte. Verzeihung, gerade wenn das Ende naht, würde ich einkaufen gehen. Diese scharfen Schuhe, die dir schon ewig ins Auge stechen und die du nie gekauft hast, weil du nicht wusstest, wann du sie anziehen und wie du sie bezahlen sollst. Schnapp sie dir, Schätzchen. Um die Kreditkartenabrechnung brauchst du dir wirklich keine Gedanken mehr zu machen, wenn das Ende naht und so. Stimmt, vielleicht kannst du tatsächlich nichts mit hinübernehmen, aber willst du das wirklich riskieren? Was ist, wenn du doch etwas mitnehmen darfst und du das zu spät erkennst? Dann stehst du da ohne all die Sachen, nach denen du dich ewig verzehrst und die du dir immer verkniffen hast, weil du es für überflüssig gehalten hast, Vorräte anzulegen.
    Ich holte meine Gedanken aus der Ewigkeit zurück und lenkte sie wieder auf Wyatt. »Ich habe nicht gesagt, dass die Welt untergeht. Das hast du nur dir und deiner dämlichen Deadline zu verdanken.«
    »Ach so. Kapiert. Meine Deadline.« Er klang sehr selbstzufrieden; mit seiner Deadline hatte er genau das erreicht, was er beabsichtigt hatte, nämlich mich so in Fahrt zu bringen, dass ich alle Termine, die unserer Hochzeit entgegenstanden, rücksichtslos niederwalzte. Außerdem kannte ich ihn gut genug, um zu wissen, dass er keine leeren Drohungen äußerte, weil andernfalls seine In-Fahrtbring-Taktik nicht aufgegangen wäre.
    »Dank deiner Deadline«, fuhr ich zuckersüß fort, »werde ich einen Monat lang praktisch keine Zeit zum Essen finden und noch viel weniger Zeit für ein gemütliches Abendmahl im Restaurant. Ich muss noch heute Abend ein Hochzeitskleid finden, damit genug Zeit für mögliche Änderungen bleibt. Du hast doch einen schwarzen Anzug, oder?«
    »Natürlich.«
    »Dann wirst du den zur Hochzeit anziehen, es sei denn, die Ärmel sind abgescheuert, denn dann solltest du lieber ebenfalls einkaufen gehen, weil es dir niemand verzeihen wird, wenn du mit abgewetzten Ärmeln zu unserer Hochzeit erscheinst, und ich dir zudem schwöre, dass ich dir dafür das Leben zur Hölle mache.«
    »Wenn du das versuchen würdest, könnte ich mich immer noch scheiden lassen.« In seinem Tonfall schwang stille Heiterkeit. Ich konnte seine grünen Augen funkeln sehen.
    »Du könntest versuchen, dich scheiden zu lassen, aber ich würde mich mit Zähnen und Klauen dagegen wehren, und hinterher würde ich dich bis ans Ende der Welt jagen. Siana würde dich ebenfalls jagen. Und Mom würde ihre alten Kommilitoninnen dazu bringen, dich zu jagen.« Siana ist Anwältin, was ihm wirklich zu denken geben sollte, selbst wenn er ständig mit Anwälten zu tun und darum nicht allzu viel Angst vor ihnen hat. Andererseits begegnet er meiner Mom mit einem gesunden Respekt, der auf wahrer Angst beruht. Sie würde wirklich ihre Kommilitoninnen zusammenrufen, um ihn zu jagen.
    »Du willst also tatsächlich bis ans Lebensende mit mir zusammenbleiben?«
    »Darauf kannst du deinen Arsch verwetten.« Ich setzte eine Sekunde aus und ergänzte dann: »Jedenfalls bis an dein Lebensende.«
    Es war wirklich zu ärgerlich, wenn er über etwas lachte, das ihm eigentlich zu denken geben sollte. »Ich werde mir die Ärmel genau anschauen«, versprach er. »Welche Farbe für das Hemd?«
    Okay, er hatte sich also doch Notizen gemacht. »Weiß oder grau. Ich sage dir noch Bescheid.« Ich halte nichts davon, dass der Bräutigam die Braut auszustechen versucht. Ja, ich weiß, es war auch seine Hochzeit, aber ihm ging es ausschließlich darum, den Bund der Ehe mit mir einzugehen, damit ich mich endlich einverstanden erklärte, mit ihm zusammenzuziehen und seine Kinder zu bekommen, obwohl ich ziemlich sicher bin, dass die Kinder nicht sein allerdringendster Wunsch waren.
    »Mach’s mir leicht. Weiße Hemden hätte ich schon.«
    »Ich soll es dir leicht machen? Nachdem du mich mit deiner doofen Deadline erpresst?«
    »Was habe ich dir denn getan, außer dass ich dich heute Abend einkaufen schicke?«
    »Glaubst du, die Einladungen drucken sich von selbst? Oder verschicken sich von selbst? Oder dass die Getränke wie von Zauberhand erscheinen?«
    »Dann nimm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher