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Mordsgefluester

Mordsgefluester

Titel: Mordsgefluester
Autoren: Linda Howard
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die exzellente Hochzeitstorten machen, sind normalerweise monatelang im Voraus ausgebucht.
    »Um die Torte werde ich mich kümmern«, versprach Mom. »Ich werde ein paar Gefallen einfordern. Sally nehme ich mit ins Boot. Sie braucht Ablenkung, damit sie nicht ständig über Jazz nachdenkt.«
    Das war ein trauriges Thema. Falls es Sally und Jazz Arledge nicht gelang, ihre Probleme aufzuarbeiten, standen die beiden kurz vor der Auflösung einer fünfunddreißig Jahre alten Ehe. Sally war Moms beste Freundin, wir waren also eindeutig auf ihrer Seite, aber andererseits tat uns auch Jazz leid, weil er überhaupt nicht begriff, wie ihm geschah. Sally hatte versucht, Jazz mit dem Auto anzufahren und ihm beide Beine zu brechen, was Jazz unbedingt hätte zulassen sollen, statt zur Seite zu springen, denn dann hätte sie das Gefühl gehabt, dass die Waage wieder im Lot war, und ihm möglicherweise verziehen, dass er ihr heiß geliebtes Schlafzimmermobiliar verkauft hatte, aber ich schätze, in diesem Fall hatte ihm sein Überlebensinstinkt ein Bein gestellt, denn er war sehr wohl beiseitegesprungen und Sally folglich gegen die Hauswand gefahren, wobei der Airbag ausgelöst wurde, der ihr die Nase brach, was alles zusätzlich verschlimmert hatte. Jazz steckte wirklich, wirklich in Schwierigkeiten.
    »Ich habe heute die Frühschicht, und Lynn bleibt bis zum Abend«, Lynn Hill ist meine Stellvertreterin im Great Bods, »also werde ich heute Abend einkaufen gehen«, erklärte ich Mom. »Und zwar richtig. Irgendwelche Ideen?«
    Sie nannte mir ein paar Geschäfte, und wir legten auf. Ich nahm an, dass wir im Lauf des Tages noch mehrmals telefonieren würden, weil sie zwischendurch Meldung machen würde, wie sie mit ihren Truppenerhebungen vorankam. Meine Schwestern Siana und Jenni würden der Einberufung nicht entgehen, so viel war sicher.
    Mein vordringlichstes Ziel war es, ein Hochzeitskleid zu finden, und zwar pronto, damit noch Zeit für eventuell notwendige Änderungen blieb. Ich rede hier nicht von einem Märchenhochzeitskleid; in so einem stand ich schon einmal vor dem Altar, und zwar bei meiner ersten Hochzeit, und die hat nicht gehalten; Märchen bleiben eben Märchen. Diesmal wollte ich etwas Schlichtes, Klassisches, in dem ich nach einer Million Dollar aussah und mit dem ich Wyatt zum Sabbern bringen würde. Mal ehrlich, ich sehe nicht ein, warum ich auf eine denkwürdige Hochzeitsnacht verzichten sollte, nur weil ich jetzt schon mit Wyatt schlief.
    Ich musste mir etwas einfallen lassen, um ihn während des kommenden Monats auf Distanz zu halten, denn ich wollte sicherstellen, dass er vor Lust auf mich zerfloss. Bislang hatte ich, was Wyatt anging, keine großen Erfolge im Distanzhalten vorzuweisen. Es gelang ihm scheinbar mühelos, meine wenigen, schwachen Abwehrmauern einzurennen, und zwar hauptsächlich, weil ich vor Lust auf ihn zerfloss.
    Ich spielte mit dem Gedanken, während des nächsten Monats zu seiner Mutter zu ziehen. Das würde seine sexuellen Erwartungen dämpfen – obwohl ich ihm ohne Weiteres zutraute, dass er mich entführen und für eine Nacht seliger Unzucht in seinen Bau schleppen würde. O Gott, ich liebe diesen Mann.
    Mir dämmerte, dass ich dabei nicht nur ihm, sondern auch mir selbst jeden Sex verwehrte. Einen ganzen Monat ohne ihn durchzustehen … vielleicht konnte ich ihn dazu bringen, mich mehr als einmal zu entführen.
    Na bitte. Ich bin wahrhaft willenlos, eine Tatsache, die er mehr als einmal zu seinem Vorteil ausgenutzt hat.
    O Mann, die nächsten Wochen würden richtig geil werden.
     
    Am frühen Nachmittag rief Wyatt auf meinem Handy an. Ich war gerade mitten in einem schweißtreibenden Workout – als Besitzerin des Great Bods muss ich in Form bleiben, sonst glauben die Leute, sie könnten sich die Mitgliedsbeiträge sparen –, legte aber eine kurze Pause ein, um den Anruf entgegenzunehmen. Nicht dass ich gewusst hätte, dass es Wyatt war, denn das ging mir erst auf, als ich seine Nummer auf dem Display sah; seit dem Vormittag war so viel los gewesen, dass es auch Mom hätte sein können.
    »Ich glaube, ich komme heute ausnahmsweise pünktlich weg«, sagte er. »Hättest du Lust, abends essen zu gehen?«
    »Ich kann nicht, ich muss einkaufen.« Ich verschwand in mein Büro und schloss die Tür hinter mir.
    Er hielt so viel vom Einkaufen wie jeder Mann, also absolut nichts. »Das kannst du doch auch später erledigen, oder?«
    »Nein, weil es kein Später gibt.«
    Er verstummte wie
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