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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit
Autoren: Valerie Frankel
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läuft, werden wir die Sendezeit mit Wiederholungen von Party Girls füllen. Natürlich müssen wir uns einen neuen Titel für die Talkshow einfallen lassen.«
    Sherri, Woody und Ringo formierten sich zu einem Dreieck aus verstohlenen glücklichen Blicken.
    »Und ich habe einen tollen Schlagzeuger für Sie«, sagte ich.
    »Einen was?«
    »Für die Band. Sie werden doch eine Band brauchen.«
    »Ja, ja. Das können wir dann alles später regeln. Jetzt gehe ich davon aus, daß ich mit einiger Sicherheit sagen kann, daß wir uns hier alle gerne verpissen würden«, sagte Sinclair und kratzte sich am Hals. Ich hatte ihn noch nie fluchen hören. »Buster, könntest du bitte noch einen Moment hierbleiben?« Ich fragte mich, ob Sinclair sich wohl bei seinem Sohn dafür entschuldigen würde, daß er an ihm gezweifelt hatte. Oder ob er versuchen würde, sich nach der Distanzierung des letzten Jahres wieder mit ihm zu vertragen. Buster lächelte seinen Vater an. Ich fragte mich, ob ich jetzt nach dem Rest meines Honorars fragen sollte .Ich beschloß, ihnen diesen Augenblick nicht zu verderben.
    »Wir regeln dann das Geschäftliche später«, sagte ich, da ich nicht gänzlich aus meiner Haut konnte.
    »Warum bleiben Sie nicht auch noch einen Moment, Wanda? Wir werden das gleich regeln.«
    Die Menge zerstreute sich. Ich sagte Alex und Lola, ich würde sie später in Do It Right treffen. Da das Zimmer nun etwas mehr Luft hatte, holte sich Sinclair aus seiner Schreibtischschublade ein paar Zigarren. Er reichte Buster eine und bot auch mir eine an. Ich lehnte ab. Sie zündeten sich ihre an.
    Ich sagte: »Vielen Dank, daß Sie den District Attorney wegen mir angerufen haben, Mr. Singer.«
    Sinclair sagte: »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    »Haben Sie das nicht getan?« fragte ich. Wer mochte denn dann dort angerufen haben?
    Er schnippste seine Asche von der Zigarre. »Sie haben neulich etwas in meinem Büro vergessen, Wanda. Nach dem, was ich so höre, ist es eine illegale Substanz.« Scheiße, dachte ich. Das Khat.
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden «, versuchte ich mein Glück.
    »Wir werden meine Beseitigung dieser Substanz als abschließende Rate meiner Bezahlung betrachten, ist das nicht eine gute Idee?« fragte er. Also auf diese Weise schafft er es, reich zu bleiben, dachte ich. »Die Taranteln finden es übrigens herrlich. Ich habe neulich etwas in die Terrarien gebröselt, als Experiment sozusagen, und sie sind schier verrückt geworden, sausten auf dem Boden hin und her, sprangen herum und spielten. Es war sehr vergnüglich, ihnen dabei zuzusehen.«
    »Wie ist es dann mit einem Bonus?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube, eher nicht.«
    »Und wie wäre es damit, Lola Lipsanski einen Job bei After Midnight zu geben?«
    »Das könnte ich eventuell einrichten, ja.«
    Befriedigt schüttelte ich beiden Herren die Hand und dankte ihnen. Buster sagte, er würde sich mal melden. Wir wußten beide, daß er das nicht tun würde. Es machte mir nichts weiter aus.
    Sandra drückte sich draußen herum und wartete auf Buster. Ich sagte: »Hallo.«
    Sie sagte: »Hallo.«
    »Die Bullen werden wohl jede Sekunde hier sein.«
    »Ja.« Sie zog an ihrer Strumpfhose.
    »Schon alles vorbereitet für die Reise nach Jamaika?« fragte ich.
    Sie lächelte. »Ich hab die Tickets schon mit.« Sie tätschelte ihre Handtasche. »Ich habe sie gerade vor zwei Stunden abgeholt. Ich wünschte nur, Buster würde mitfliegen statt Eric. Buster und ich haben uns dort kennengelernt. In Jamaika. Er war so traurig. Ich habe mein Bestes getan, um ihn glücklich zu machen.«
    »Und ich bin mir sicher, dein Bestes war gerade gut genug«, sagte ich.
    »Hat er das Gegenteil behauptet?«
    »Nicht im geringsten.«
    »Das glaube ich. Wir sind uns ziemlich nahegekommen.«
    »Er hat dir die Geschichte mit Sabrina und der U-Bahn erzählt, nicht wahr?«
    »Stimmt, das hat er.«
    »Jede Wette warst du da ziemlich sauer, oder?«
    »Stimmt, das war ich auch.«
    Ich lächelte und kratzte mir den Hals. Ich hoffte, Mrs. Fellutis Fluch war nicht ansteckend. »Die Bullen werden wahrscheinlich jeden Moment hier sein.«
    Sandra blinzelte mich an. Sie stand auf und stützte ihre dünnen Arme auf ihre schmalen Hüften. »Also jetzt sag, was du zu sagen hast.«
    »Du hast Tony eine Woche, bevor die Show gesendet wurde, kennengelernt. Du hast ihn nach seinem Tanz gefragt, und er hat dir erzählt, es sei ein alter Volkstanz aus Italien, der die Tarantella genannt wird.
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