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Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Titel: Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)
Autoren: Brigitte Kanitz
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sie die leichte Schwingung eines mächtig schlechten Gewissens aufgenommen – nicht die eines Mörders.
    Aha, flüsterte ihre innere Stimme. Und seit wann können wir so genau unterscheiden?
    Gute Frage.
    Für Hanna war das auch neu. Vielleicht entwickelte sich ihre Gabe ja noch.
    Dann will ich mal lieber nicht darüber nachdenken, wo uns diese Hexerei noch hinführen soll.
    Abgemacht.
    Fallersleben war mit der Antwort nicht zufrieden.
    »Woher wollen Sie das so genau wissen? Sie haben Florian ja nicht einmal vernommen.«
    »Unsere Ermittlungen haben uns zu einem anderen dringenden Tatverdächtigen geführt«, erwiderte Hanna vage.
    »Unsere?«, kam es krächzend vom Sofa.
    Sie schaute lieber nicht in die Richtung.
    Fallersleben schon. »Was ist, Fritz? Sind Sie anderer Meinung als die Kommissarin?«
    »Ich? Nee, Hanna und ich sind uns vollkommen einig.«
    Danke, Westermann. Du darfst dafür mit nach Hamburg. Jetzt gleich.
    »Und wer ist dieser Tatverdächtige?«, erkundigte sich Fallersleben.
    Diesmal kam kein Ton vom Sofa, nur ein Blick, der sie durchbohrte und lautlos schrie: Das will ich auch wissen!
    »Bedauere, dazu kann ich nichts sagen.«
    »Verstehe.«
    »Bevor wir aufbrechen, möchte ich noch mit Ihrem Sohn sprechen.«
    Das alte Misstrauen kehrte in Fallerslebens Augen zurück.
    »Wozu?«
    »Nun, Sie haben eben selbst gesagt, dass ich ihn noch nicht vernommen habe. Ich hole es nach.«
    »Ich habe das Recht, anwesend zu sein.«
    »Selbstverständlich.«
    Florian wurde gerufen und betrat wenige Minuten später mit zögerlichen Schritten den Raum.
    »Komm her, mein Junge. Setz dich.« Fallersleben stellte einen Stuhl dicht neben seinen. Florian rückte ihn zunächst wieder ein Stück ab, bevor er Platz nahm und mit angstvollem Blick von seinem Vater zu den Polizisten schaute.
    Die goldene Kaminuhr schlug die zweite Morgenstunde an.
    Auf einmal glaubte Hanna, nicht mehr viel Zeit zu haben. Am besten, sie kam gleich zur Sache.
    Sie wandte sich an Florian. »Hattest du einen Anschlag auf Heiner Hansen geplant?«
    Seine Augen weiteten sich, sein Mund formte ein lautloses großes O.
    »He!«, rief Westermann.
    Fallersleben lief hochrot an. »Frau Petersen! Was soll diese Frage? Eben haben Sie selbst gesagt, dass mein Sohn unschuldig ist.«
    Florians Augen huschten angstvoll von einem zum anderen.
    Westermann schaltete erstaunlich schnell. Er wandte den Kopf zum Grafen, soweit es ihm seine Körperstellung erlaubte. »Sie selbst haben uns berichtet, was Sie Samstagabend am Telefon mit angehört haben. Dem müssen wir nachgehen.«
    »Richtig«, sagte Hanna. »Nun, Florian?«
    Der junge Graf zupfte an seinem Haar, ganz ähnlich wie eben sein Vater, und nuschelte dabei ein paar Worte, die Hanna nicht verstehen konnte.
    »Wie bitte? Etwas lauter, bitte.«
    »Ich wollte den doch nicht erschießen«, flüsterte er.
    »Sondern?«
    »Ein paar Pillen, nichts weiter. Wollte sie ihm ins Jagdessen mischen. Sind … äh … gut für die Verdauung.«
    Hanna ahnte Westermanns breites Grinsen, ohne hinzuschauen.
    »Aber dann ist er plötzlich tot gewesen. Ehrlich, Frau Kommissarin, ich war’s nicht. So gut kann ich gar nicht schießen. Fragen Sie meinen Vater.«
    »Das stimmt«, warf der Graf schnell ein. »Ich habe mir heute die Tiere angeschaut, die er gewildert und dann im Wald vergraben hat. Das war keine saubere Arbeit.«
    Florian schaute ihn mit einer Mischung aus Scham und Erleichterung an.
    Hanna nickte. »Gut. Ich habe keine weiteren Fragen.«
    Fallersleben erhob sich.
    »Dann ziehen wir uns jetzt zurück, Frau Petersen. Mein Sohn und ich müssen uns miteinander unterhalten.«
    Florian zögerte kurz, dann sprang er auf. Die Aussicht auf ein väterliches Donnerwetter war ihm augenscheinlich lieber als eine Mordanklage.
    Hanna nickte erneut. »Wir werden in Kürze aufbrechen.«
    Fallersleben sparte sich einen Abschiedsgruß. Obwohl sein Sohn entlastet war, würde er bestimmt niemals ein guter Freund werden.
    Kaum hatte sich die Tür hinter den beiden geschlossen, knurrte Westermann: »Wenn ich nicht so schwer verletzt wäre, würde ich dir jetzt den Hals umdrehen, Chefin.«
    »Hm.«
    »Also wirklich. Du wirfst hier mit angeblichen Fakten um dich, von denen ich keine Ahnung habe, und ich stehe da wie ein Volltrottel.«
    »Du stehst nicht, du liegst.«
    »Werde jetzt bitte nicht witzig.«
    Sie schwieg.
    »Vielleicht kann ich endlich mal erfahren, was los ist? Anscheinend hast du ja den Mörder gefunden.«
    »Mit großer
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