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Mord mit Gruener Soße

Mord mit Gruener Soße

Titel: Mord mit Gruener Soße
Autoren: Andrea Habeney
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Untersuchung vorgezogen.“
    „ Scheint ja immer mehr auf ihn als Täter hinzudeuten. Nun, er läuft uns nicht weg. Die Ärzte haben ihn für Tage ins künstliche Koma versetzt. Kümmer dich mal alleine, Logo kommt auch bald zurück, der spricht noch mit dem Arzt. Ich bin wirklich restlos fertig.“
    Jenny fuhr nicht direkt nach Hause. Sie machte einen Abstecher Richtung Feldberg und hielt auf dem Parkplatz in der sogenannten Applauskurve. Im Sommer herrschte hier Hochbetrieb an Motorradfahrern, die die enge Kurve mit mehr oder weniger Geschick nahmen.
    Sie lief eine halb e Stunde durch den Wald, bis sie an die Waldgaststätte Fuchstanz kam. Dort trank sie einen heißen Kakao und machte sich auf den Rückweg. Der Wald war um diese schon recht kühle Jahreszeit fast leer. Nur ab und zu begegnete sie einem einsamen Spaziergänger, der seinen Hund ausführte. Sie genoss die körperliche Bewegung und fühlte sich deutlich besser, als sie wieder am Auto ankam.

Mittwoch , Frankfurt

    Am anderen Morgen holte Jenny die Realität wieder ein. Sie telefonierte zuerst mit dem Krankenhaus und schärfte den Mitarbeitern nochmals ein, niemanden zu Bambach zu lassen.
    Sein Arzt hatte versichert, dass er noch mindestens fünf Tage im Koma gehalten werden würde. Nach wie vor bestünde die Gefahr, dass er niemals das Bewusstsein wieder erlangen würde.
    Anschließend telefonierte Jenny mit Frau Hölzel, die sich über das, was vorgefallen war, geschockt zeigte. „Kann ich Susanne besuchen?“
    „ Erst mal nicht. Später vielleicht.“
    Irmtraud alias Marie-Christine Len ard war in die psychiatrische Klinik der Uniklinik Frankfurt eingewiesen worden. Eine Erstuntersuchung legte den Verdacht auf Schizophrenie nahe. Somit würde sie wohl schuldunfähig gesprochen werden. Jenny hoffte indes, dass sie trotzdem recht lange in Sicherheitsverwahrung bleiben würde. Am besten lebenslang.
    Ob sie in Gascons Prozess aussagen könnte und würde? Jenny wischte den Gedanken schnell beiseite. Der Prozess, der voraussichtlich nächstes Jahr stattfinden würde, war nichts, über das sie sich erlaubte nachzudenken. Irgendwann würde sie sich ihm stellen müssen. Aber jetzt noch nicht.
    Biederkopf kam ins Büro. Er nickte höflich in die Runde und wandte sich an Jenny. „Wollen Sie es nochmal bei der Bambach probieren? Vielleicht redet sie jetzt.“
    „ Hat sie einen Anwalt?“
    „ S ie will keinen.“
    „ Gut“, meinte Jenny. „Ich k omme gleich rüber.“
    „ Ich lasse sie ins Vernehmungszimmer bringen.“
    Ohne ei n weiteres Wort ging er wieder. Logo schaute stirnrunzelnd auf.
    „ Was ist denn mit dem los?“ Sascha hatte wieder mal nichts mitbekommen.
    „ Wieso?“ Jenny griff nach ihrer Jacke. „Vielleicht hat er auch mal schlechte Laune.“
    „ So rein dienstlich kennt man ihn gar nicht“, brummte Logo und vertiefte sich in einen Bericht.
    Jenny machte sich Gedanken, was das Verhalten des Staatsanwalts anging. So wortkarg hatte sie ihn selten erlebt. Normalerweise legte er eine freundliche Art an den Tag, die sie nun umso mehr zu würdigen wusste. Sollte es sich nicht ändern, würde sie ihn darauf ansprechen. Aber jetzt waren andere Dinge dringender.
    Frau Bambach sah noch verhärmter aus als am Abend zuvor. „Wie geht es meinem Mann?“, brachte sie über die Lippen, bevor Jenny etwas sagen konnte.
    „ Nach wie vor stabil.“ Sie wusste nicht, ob es Erleichterung oder Enttäuschung war, was sich auf den totenblassen Zügen der Frau zeigte.
    „ Möchten Sie jetzt mit mir sprechen?“, fragte Jenny.
    Frau Bambach schüttelte mit dem Kopf und starrte eisern in die andere Richtung. Jenny seufzte. Bei allem Verständnis für die schlimme Lage der Frau, diese Bockigkeit nervte. Sie setzte sich ihr gegenüber und versuchte ihren Blick einzufangen.
    „ Frau Bambach. Jeder versteht Ihre Lage und weiß, was Ihr Mann Ihnen angetan hat. Aber wir können Ihnen nur helfen, wenn Sie mit uns reden. Wenn Sie kooperieren und über Ihre Motive, Ihren Mann zu töten, reden…“
    „ Töten?“ Die Frau sah sie entgeistert an. „Aber ich wollte ihn doch nicht töten.“
    „ Nicht?“
    „ Aber nein.“
    „ Warum haben S ie ihm ein Kissen aufs Gesicht gedrückt?“
    Die Frau blickte sie aus großen Augen an. „Ich … ich weiß nicht. Ich kann mich nicht erinnern. Nur, dass er da lag. Er sagte etwas zu mir, er bedrohte mich.“
    „ Er sagte etwas? Was?“
    „ B ald bin ich wieder zu Hause.“
    „ Soviel ich weiß, war er gar nicht bei
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