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Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Titel: Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)
Autoren: Ann Granger
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nein, was den Drink angeht.« Jess nahm Monty gegenüber Platz. »Es tut mir wirklich sehr leid, was alles passiert ist. Ich bedaure zutiefst, dass Mrs. Harwell so schwer verletzt wurde. Doch die Ärzte sagen, dass sie wieder völlig gesund wird. Gott sei Dank hatte sie keine inneren Verletzungen. Was Tansy angeht, so verstehe ich sehr gut, wie Sie sich fühlen müssen. Ich weiß, wie sehr Sie Ihre Nichte gemocht haben ...«
    »Ich mag sie noch immer!«, unterbrach Monty sie.
    »Oh. Gut.« Es gab nicht mehr viel über dieses Thema zu sagen. Jess deutete auf ihre Umgebung. »Ich bedaure, dass Sie Balaclava House verlassen. Ich weiß, dass Sie nicht gehen wollen. Aber die neue Wohnung wird warm und komfortabel, und ich denke, Sie werden auch nicht mehr so weit laufen müssen, um ihre, äh ... Lebensmittel einzukaufen.«
    »Ja, ja«, murmelte Monty. »Ich weiß selbst, dass ich hier rausmuss. In gewisser Hinsicht tut es mir überhaupt nicht leid, dass ich Balaclava los bin. Ich hatte immer nur Scherereien deswegen. Um die Wahrheit zu sagen, ich hätte Haus und Boden schon vor Jahren verkaufen sollen. Ich weiß überhaupt nicht, warum ich so scharf darauf war, hier wohnen zu bleiben. Es ist schließlich nicht so, als hätte ich glückliche Erinnerungen daran. Das ganze Haus ist verhext.«
    »Dann wollen Sie es verkaufen?«, fragte Jess.
    »Ja, und ich habe sogar schon einen Käufer gefunden, ob Sie es glauben oder nicht. Einen Bauunternehmer mit Namen Hemmings. Ich wünsche ihm viel Glück. Es ist mir egal, ob er das Haus abreißt oder nicht. Er zahlt einen anständigen Preis. Genug Geld, dass ich mich in der neuen Wohnung einrichten kann, und ein hübsches Sümmchen auf der Bank für die kleine Tansy, wenn sie aus dem Gefängnis kommt.« Er sah Jess in die Augen. »Sie kommt doch ins Gefängnis, nehme ich an?«
    »Ich kann das Urteil nicht vorwegnehmen, Mr. Bickerstaffe, aber es war ein kaltblütiger, sorgfältig geplanter Mord, gemeinschaftlich begangen von beiden Frauen. Bridget mag zurzeit noch im Krankenhaus liegen, aber sie wird sich genauso für diese Tat verantworten müssen wie Tansy, sobald sie wieder gesund ist. Tansy hatte nichts damit zu tun, dass der Tote hier auf ihrem Sofa abgeladen wurde. Das sollten Sie wissen. Doch sie hat sich zusammen mit ihrer Mutter verschworen, sie war bei der vergifteten Mahlzeit zugegen, sie hat sogar bei der Zubereitung geholfen, und sie hat zugesehen, wie ihre Mutter mit dem sterbenden Mann davongefahren ist. Sie hätte die Polizei anrufen können, einen Krankenwagen, den Notarzt, was auch immer, wenn sie Taylor hätte retten wollen. Sie hat es nicht getan.«
    »Natürlich nicht«, sagte Monty leise. »Er hatte sie betrogen. Bickerstaffe-Frauen mögen es überhaupt nicht, wenn sie betrogen werden. Bickerstaffe-Frauen töten.«
    Diese Feststellung erschien Jess sehr gewagt, doch sie widersprach nicht. Sie musste die Pflicht erfüllen, wegen der sie hergekommen war.
    »Ich muss Ihnen eine Reihe von Dingen erklären, Mr. Bickerstaffe. Dinge, von denen Sie möglicherweise nichts wissen. Einige davon könnten Sie schockieren. Sie müssen sie trotzdem erfahren, weil Sie nur so verstehen können, warum Tansy und Bridget gemeinsame Sache gemacht und Jay Taylor ermordet haben. Sie werden sich vielleicht wundern. Nicht, dass es irgendeine Entschuldigung gäbe für die Handlungsweise der beiden - für Mord gibt es niemals eine Entschuldigung. Doch sie hatten etwas, das sie als Motiv betrachteten.«
    Monty schwieg. Er wich Jess' Blicken aus und starrte gedankenverloren ins Leere. Er hörte ihr zu, so viel konnte Jess sehen. Behutsam machte sie sich daran, die Einzelheiten jener lange zurückliegenden Liebesaffäre und ihrer Konsequenzen zu enthüllen. Sie erzählte ihm von der Affäre, die sein Vater mit Elizabeth Henderson gehabt hatte, von der Geburt ihres gemeinsamen Kindes Lionel, der Adoption, wie Jay die Wahrheit herausgefunden und dass er geglaubt hatte, ein Recht auf Balaclava zu haben. Sie fuhr fort zu erklären, dass er gehofft hatte, Tansy benutzen zu können, nachdem er erfahren hatte, dass sie Balaclava erben würde. Dass er vorgehabt hatte, sie zu heiraten und zur rechten Zeit zu überreden, das gesamte Anwesen zu verkaufen. Dass er, nachdem Tansy sich entrüstet geweigert hatte, bei seinem Plan mitzuspielen, vorgehabt hatte, Monty direkt anzugehen und sich als Neffe auszugeben. Und dass die beiden Frauen an diesem Punkt in Panik geraten wären, weil sie nicht gewusst
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