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Mord am Niddaufer - ein Kriminalroman

Mord am Niddaufer - ein Kriminalroman

Titel: Mord am Niddaufer - ein Kriminalroman
Autoren: Röschen-Verlag
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deutlich auf. Er trat ein Stück zur Seite und ließ die Kommissare ins Haus.
    „Wir müssen uns noch einmal über die ganze Sache unterhalten.“
    „Vielleicht sollten Sie mal Ihre Kollegin befragen, der hab ich auch noch einiges erzählt.“
    Will stutzte einen Moment. Sie hatte Steininger mit dieser Sache beauftragt.
    „Sie meinen Kommissar Steininger, nicht wahr?“
    „Den auch. Und die nette Frau Staatsanwältin, die gerne ihre Beine zeigt.“
    Hoffmanns Worte brachten Will kurz aus dem Konzept, doch sie schaffte es, dies zu überspielen. „Ach so. Ja, natürlich. Es geht nur um ein paar Details.“
    Hoffmann schaltete den Fernseher aus.
    „Sind Sie alleine im Haus?“
    „Ja, meine Eltern sind bei Freunden eingeladen.“
    „Und Sie?“
    Hoffmann winkte ab. „Nein. Zurzeit keine Lust für so was.“ Er ließ sich auf das Sofa fallen. Bohlan und Will nahmen auf zwei Sesseln Platz.
    „Danke, dass Sie den Artikel gesucht und gefunden haben“, sagte Will.
    „Kein Problem. War keine große Sache.“
    „Hat Lea nie mit Ihnen darüber gesprochen?“
    „Nein.“
    „Wirklich nicht?“
    „Warum sollte ich lügen?“
    „Dafür könnte es viele Gründe geben. Persönliches Interesse oder Angst.“
    „Pah!“ Hoffmann wirkte wie ein trotziger Junge.
    „Wie auch immer. Sie brauchen sich keine Sorgen mehr zu machen. Wir haben den Täter.“
    Hoffmann blickte erstaunt und erleichtert zugleich. „Tatsächlich?“
    „Jedenfalls sitzen alle, die in Frage kommen, hinter Schloss und Riegel. Annette von Lichtenhagen und Pergande.“
    Hoffmanns Gesichtszüge verspannten sich wieder sichtlich.
    „Du hast Klaus von Lichtenhagen vergessen“, warf Bohlan ein. „Den haben wir auch festgenommen.“
    „Richtig“, bestätigte Will schnell.
    „Also gut“, sagte Hoffmann plötzlich. „Lea hat mir vor ein paar Wochen diesen Artikel gezeigt, in dem es um die Leiche eines Mädchens ging. Und dabei war sie ganz aufgeregt. Annette von Lichtenhagen und Fischer stammten beide aus diesem Ort, hat sie gesagt, und dass sie damals ähnlich alt gewesen waren wie das tote Mädchen. Und sie fand es merkwürdig, dass Fischer nun ein Theaterstück aufführt mit abgeschlagenen Köpfen und so weiter.“ Die Worte sprudelten aus Hoffmann heraus.
    „Wo hatte Lea eigentlich den Artikel her?“
    „Wir waren in Annette von Lichtenhagens Zimmer, um ein Interview zu machen. Für die nächste Ausgabe der Schülerzeitung. Die Schüler müssen doch schließlich wissen, wer das Sagen hat. Als von Lichtenhagen zwischendurch ins Sekretariat gerufen wurde, hat Lea ihren Schreibtisch inspiziert. Dort hat sie den Artikel gefunden. Eigentlich ist sie nur deshalb auf ihn aufmerksam geworden, weil sie dachte, ihr Bild sei in der Zeitung. Aber es war nicht ihr Bild, sondern das des toten Mädchens. Die beiden sahen sich zum Verwechseln ähnlich. Merkwürdig, oder?“
    „Manchmal gibt es Dinge, die man nicht auf Anhieb versteht“, knurrte Bohlan.
    „Was ist dann passiert?“, hakte Will nach.
    „Nicht viel. Sie hat den Artikel eingepackt. Von Lichtenhagen kam irgendwann zurück, wir haben noch ein wenig geredet, dann ist ihr Mann aufgetaucht.“
    „Klaus von Lichtenhagen?“, fragte Bohlan und blickte zu Will.
    „Genau.“
    „Und dann?“
    „Lea hat die Direktorin gefragt, was sie von Fischers Theaterstück hält. Frau von Lichtenhagen hat eigentlich gar nicht reagiert. Aber ihr Mann wurde plötzlich ganz hektisch und hat uns nach draußen komplimentiert. Dabei hat er Lea so komisch angesehen.“
    „Und dann?“
    „Wir haben das Zimmer verlassen, noch ein wenig geredet. Dann musste ich ins Training.“
    „Und Lea?“
    „Sie wollte der Sache auf den Grund gehen, wollte mit Fischer reden.“
    „Haben Sie danach noch einmal mit Lea über alles gesprochen?“
    „Ja, wir haben am Abend telefoniert und uns dann noch mal in der Schule unterhalten. Ein paar Tage später. Fischer wollte sich mit ihr privat treffen. Deshalb die Verabredung in der Gartenhütte. Aber es gab noch etwas anderes, was mir Lea erzählt hat. Seit diesem Tag fühlte sie sich von Klaus von Lichtenhagen verfolgt. Er hat ihr mehrfach aufgelauert, lud sie zum Kaffee ein, machte ihr eindeutige Avancen.“
    Bohlan wurde hellhörig. Das war ein völlig neuer Aspekt, der aber irgendwie zu dem passte, was er vermutet hatte. War das das entscheidende Puzzlestück, welches seine Theorie vervollständigte?
    „Und? Wie hat Lea darauf reagiert?“
    „Zum einen fühlte sie sich
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