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Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen
Autoren: Robin Cook
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schweigend weiter. Schließlich sagte Basant: »Verraten Sie mir doch einfach, wie. Ich würde Ihnen wirklich sehr gerne helfen, wenn es mir irgend möglich ist.«
    Sachin drehte sich um und starrte Basant einen Augenblick lang böse an, sagte aber nichts. Jeder Ansatz für ein Nachlassen seiner allumfassenden Panik löste sich in Luft auf. Basant fing wieder an zu zittern, stärker als zuvor. Seine Intuition sagte ihm, dass das alles kein gutes Ende nehmen würde. Als der Fahrer bremsen musste und hinter einem Ochsenkarren herschlich, der einen zweiten Ochsenkarren überholte, überlegte Basant, ob er die Tür aufstoßen, hinausspringen und in dem dunklen Nebelschleier verschwinden sollte. Er warf schnell einen Blick auf die Pistole in Subratas Schoß und bekam sofort die Quittung dafür.
    »Denk nicht mal daran«, sagte Subrata, als könnte er Basants Gedanken lesen.
    Noch einmal fünfzehn Minuten später bogen sie von der Hauptstraße ab und steuerten das riesige Deponiegelände an. Draußen vor den Autofenstern waren zahlreiche kleine Feuer zu sehen, deren Flammen sich durch die Abfallberge fraßen, während Rauchspiralen zum Himmel aufstiegen. Kinder huschten auf der Suche nach Nahrung oder irgendwelchen Dingen mit wenigstens zweifelhaftem Wert über die Müllhügel. Ratten so groß wie Hasen flitzten im Schein der Scheinwerfer über die Straße.
    Der Fahrer ließ den Wagen jetzt zwischen etliche haushohe Müllhaufen gleiten und wendete, sodass die Scheinwerfer wieder in die Richtung zeigten, aus der sie gekommen waren. Er ließ den Motor laufen. Alle drei Schlägertypen stiegen aus. Der Fahrer hielt Basant die Tür auf. Als dieser nicht reagierte, packte der Fahrer ihn an seiner Kurta und zerrte ihn aus dem Wagen. Basant musste durch den Rauch und den Gestank unwillkürlich husten. Der Fahrer ließ ihn nicht los und zerrte ihn weiter in den Lichtkegel der Scheinwerfer, wo er ihn mit einem unsanften Schubser losließ. Basant hatte größte Mühe, sich auf den Beinen zu halten.
    Jetzt streifte Sachin sich einen schweren Handschuh über die rechte Hand, kam auf Basant zu und schlug ihn mit voller Wucht ins Gesicht, noch bevor dieser irgendwie reagieren konnte. Basant taumelte rückwärts, verlor das Gleichgewicht und fiel in den stinkenden Müll. Mit klingelnden Ohren und bluttriefender Nase drehte er sich auf den Bauch und versuchte aufzustehen, doch seine Hände versanken tief im losen Unrat. Gleichzeitig bohrte sich ein Glassplitter in seinen linken Arm. Er wurde am Knöchel gepackt und aus dem weichen Abfall hinaus auf die festgefahrene Lastwagenspur gezogen. Dann empfing er einen herzhaften Tritt in die Magengegend, der ihm schlagartig die Luft nahm.
    Es dauerte etliche Minuten, bis Basant wieder zu Atem kam. Als er so weit war, streckte Sachin die Hand aus, packte ihn vorne an seiner Kurta und riss ihn in eine aufrechte Sitzposition. Basant hob schützend die Hand vors Gesicht, aber es kam gar kein Schlag. Zögernd schlug er die Augen auf und schaute in das grausame Gesicht seines Angreifers.
    »Jetzt, wo ich mir sicher sein kann, dass du mir zuhörst«, knurrte Sachin, »würde ich dir gerne ein paar Dinge sagen. Wir kennen dich und wissen, was für ein Scheißklumpen du bist. Wir wissen, was du deiner ältesten Tochter Veena seit ihrem sechsten Lebensjahr angetan hast. Wir wissen, dass du ihr gedroht hast, du würdest ihren vier jüngeren Schwestern das Gleiche antun, wenn sie nicht den Mund hält. Und wir wissen, was du mit ihrer Mutter angestellt hast.«
    »Ich habe niemals …«, setzte Basant an, wurde aber durch einen heftigen Schlag ins Gesicht unterbrochen.
    »Versuch ja nicht, irgendwas abzustreiten, du Drecksack, sonst schlage ich dich zu Brei und lass dich hier liegen, damit die Ratten und die wilden Hunde was zu fressen haben.«
    Sachin stierte den vor ihm kauernden Basant wütend an, dann fuhr er fort: »Wir sind hier nicht vor Gericht oder so. Wir wissen genau, dass das alles stimmt, du Schleimscheißer. Und ich verrate dir noch was: Das ist eine Warnung! Solltest du je wieder eine von deinen Töchtern befummeln oder deine Frau in der Wut schlagen, dann bringen wir dich um! So einfach ist das. Dafür hat man uns angeheuert, und nach dem, was ich über dich weiß, würde ich’s am liebsten gleich hinter mich bringen. Ich hoffe also wirklich, dass du mir bald einen Anlass lieferst. Mehr habe ich nicht zu sagen. Noch Fragen? Ich will mir wirklich sicher sein, dass du es kapiert hast.«
    Basant
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