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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes
Autoren: Robin Cook
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wandte sich Paul an Angelo. Sein Unbehagen wurde immer größer, je länger er den Großinvestor nicht zu Gesicht bekam.
    »Noch zwei Minuten, dann können Sie mit ihm plaudern«, versicherte Angelo und bedeutete ihm gleichzeitig, wie Franco über die schmale Gangway zu gehen. Resigniert tat Paul, wie ihm geheißen war. An Bord angelangt, musste er zunächst einmal mit dem Gleichgewicht kämpfen, da das große Schiff sich sanft und gleichmäßig hob und senkte.
    Die nächste Überraschung bestand darin, dass Franco die Maschinen startete und ihnen ein tiefes, kraftvolles, kehliges Röhren endockte. Gleichzeitig machte Angelo mit schnellen Bewegungen die Leinen los und zog die Gangway ein. Es war eindeutig, dass die beiden Männer regelmäßig auf diesem Schiff fuhren.
    Pauls Unbehagen erreichte eine neue Stufe. Er war davon ausgegangen, dass sein angeblich kurzes Treffen mit Mr Dominick im Hafen stattfinden würde. Als das Schiff sich nun langsam aus der Liegebucht schob, überlegte Paul für einen kurzen Augenblick, ob er schnell noch auf die Mole zurückspringen sollte, aber seine angeborene Unentschlossenheit sorgte dafür, dass er diese Gelegenheit verstreichen ließ. Nach vier Martinis hätte ich das wahrscheinlich sowieso nicht geschafft, dachte er, schon gar nicht mit dem Laptop unter dem Arm.
    In der Hoffnung, seinen verschollenen Gastgeber zu entdecken, spähte Paul durch die Fenster in den Salon. Er ging bis zur Tür und legte die Hand auf die Klinke. Die Tür ging auf. Er warf einen Blick zu Angelo zurück, der gerade die schweren Festmacher einrollte und neben einem Stapel mit Betonsteinen ablegte. Angelo bedeutete ihm, er solle eintreten. Das immer lauter werdende Dröhnen der Dieselmotoren machte eine Unterhaltung schwierig.
    Sobald die Tür sich hinter ihm geschlossen hatte, stellte Paul erleichtert fest, dass der Maschinenlärm draußen geblieben war, nicht jedoch die Vibrationen. Die Inneneinrichtung der Jacht verströmte einen gewissen geschmacklosen Glamour. Vor einem riesigen Flachbildschirm standen ein paar Liegesessel, ein Spieltisch mit Stühlen, eine große, L-förmige Couch sowie eine beeindruckend umfangreich bestückte Bar. Er durchquerte den Raum und warf einen Blick in den etliche Treppenstufen tiefer liegenden Küchen- und Essbereich. Dahinter befand sich ein Flur mit etlichen geschlossenen Türen. Paul nahm an, dass es sich um Passagierkabinen handelte.
    »Mr Dominick«, rief Paul. Er erhielt keine Antwort.
    Paul stützte sich an der Wand ab, als er merkte, wie die Maschinen das Boot beschleunigten und sich der Bug aus dem Wasser hob, doch es dauerte nicht lang, bis es wieder flach auf der Oberfläche dahinglitt. Er blickte zum Fenster hinaus. Das Boot war jetzt ziemlich schnell. Ein unvermitteltes Dröhnen veranlasste ihn, sich zu der Tür zum Achterdeck umzudrehen. Angelo hatte den Salon betreten und kam, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, auf Paul zu. Im Schein des hellen Lichts lösten die vielen Narben im Gesicht des Mannes bei Paul Bestürzung aus. Ihm fehlten nicht nur die Augenbrauen, er besaß ja nicht einmal Wimpern. Noch verstörender waren jedoch seine abnormal schmalen Lippen. Sie waren so weit nach hinten gezogen, dass man den Eindruck hatte, sie könnten sich gar nicht vollständig über seinen vergilbten Zähnen schließen.
    »Mr Dominick«, sagte Angelo und reichte Paul ein aufgeklapptes Handy.
    Paul unterdrückte seine schlagartig aufflammende Wut angesichts der Absurdität dieser ganzen Situation und riss Angelo das Telefon aus der Hand. Er ließ seine Laptoptasche auf den Spieltisch fallen, setzte sich hin und hielt das Handy ans Ohr, während er zusah, wie Angelo es sich seitlich auf der Armlehne eines Liegesessels bequem machte.
    »Mr Dominick«, schnaubte Paul, um dadurch seiner Empörung und seiner Enttäuschung darüber Ausdruck zu verleihen, dass er hereingelegt worden war und nun mit einem Handygespräch abgespeist wurde, was ohne Weiteres auch vom Rücksitz des Wagens aus hätte erledigt werden können. Er hatte auch die Absicht, seinem Gesprächspartner deutlich zu machen, dass er nur ungern ein vertrauliches Gespräch führen wollte, so lange Angelo in Hörweite war, der seinerseits keinerlei Anstalten machte, den Raum zu verlassen.
    »Hören Sie, mein lieber Freund«, unterbrach ihn Vinnie. »Nennen Sie mich doch einfach Vinnie, jetzt, da wir beide möglicherweise gemeinsam dafür sorgen müssen, die Angelegenheiten bei Angels Healthcare
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