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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)
Autoren: Katherine Pancol
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ein Balenciaga …«
    Sie war nicht allein. Sie sprach zu einem Mann.
    »Sind Sie sicher?«, fragte der Mann.
    »Und ob ich sicher bin! Ein Balenciaga! Sie wissen doch hoffentlich, was das ist!«
    »Das ist Charlotte«, flüsterte Gary. »Ich erkenne ihre Stimme. Mein Gott, ist die geladen! Dabei trinkt sie sonst nie!«
    »Haben Sie zufällig Gary Ward gesehen?«, fragte sie. »Er sollte mich eigentlich nach Hause bringen … Aber auf einmal war er weg. Einfach verschwunden. In Luft aufgelöst! I’m so fucked up. Can’t even walk! «
    Sie ließ sich mit ihrem ganzen Gewicht auf das Bett fallen, und Gary zog hastig die Beine an, sodass sie zwischen die von Hortense gerieten. Er bedeutete ihr, still zu sein und sich nicht zu bewegen. Sie hörte das dumpfe Schlagen von Garys Herz und das dumpfe Schlagen ihres eigenen Herzens. Sie versuchte, sie im Gleichklang schlagen zu lassen, und lächelte.
    Gary erriet, dass sie lächelte, und flüsterte: »Warum lachst du?«
    »Ich lache nicht, ich lächle …«
    Er zog sie an sich, und sie ließ ihn gewähren.
    »Du bist meine Gefangene, du kannst dich nicht mehr rühren …«
    »Ich bin deine Gefangene, weil ich mich nicht mehr rühren kann, aber warte nur einen Moment, dann …«
    Er hielt ihr den Mund zu, und sie lächelte weiter in seine Handfläche.
    »Haben Sie sich jetzt lange genug im Spiegel angeschaut?«, rief Charlotte mit verzerrter Stimme. »Ich glaube, in dem Bett liegt jemand … Da hat sich etwas bewegt …«
    »Und ich glaube, Sie haben zu viel getrunken. Sie sollten nach Hause fahren und sich hinlegen … Sie scheinen mir nicht gerade in bester Verfassung zu sein«, antwortete der Mann, als redete er mit einem kranken Kind.
    »Nein! Ich versichere Ihnen, das Bett bewegt sich!«
    »Das sagen alle, die zu viel getrunken haben … Na los, gehen Sie nach Hause!«
    »Und wie soll ich nach Hause kommen?«, jammerte Charlotte Bradsburry. »Oh, mein Gott! Ich war noch nie in einem derartigen Zustand … Was ist passiert? Haben Sie eine Ahnung? Und hören Sie endlich auf, sich im Spiegel zu bewundern! Sie glauben gar nicht, wie nervig das ist!«
    »Ich bewundere mich nicht, ich frage mich, was mir fehlt … Etwas, das ich hatte, als ich hergekommen bin …«
    »Überlegen Sie nicht länger! Ihnen fehlt etwas, was Sie niemals bekommen werden …«
    »Ach ja?«
    »Was knallt sie ihm denn noch alles an den Kopf?«, fragte Hortense seufzend. »Sie täte besser daran, sich zu verziehen, damit wir hier wieder rauskönnen …«
    »Ich finde es hier sehr gemütlich«, entgegnete Gary … »Wir sollten das bei jeder Party machen, uns unter Mänteln verstecken und …« Er fuhr mit einem Finger über Hortenses Lippen und streichelte sie. »Ich möchte dich unheimlich gern küssen … und ich glaube, ich werde dich einfach küssen, Hortense Cortès.«
    Hortense spürte seinen Atem wie feuchten Dunst auf ihren Lippen und antwortete, den Mund dicht an seinem: »Das ist zu einfach, Mister Gary Ward, viel zu einfach, das werde ich Ihnen heimzahlen.«
    Behutsam zeichnete er den Umriss ihrer Lippen mit dem Zeigefinger nach.
    »Wir machen es später komplizierter, ich habe da schon jede Menge Ideen …«
    »Ich frage Sie jetzt nicht, was Sie damit meinen, denn ich fürchte, es ist eine Beleidigung«, antwortete der Mann gerade.
    »Ich gehe nach Hause. Morgen muss ich früh raus …«
    »Ha, jetzt weiß ich es wieder! Ich hatte einen roten Schal um!«
    »Wie vulgär!«
    »Jetzt reicht’s aber …«
    »Was für eine bescheuerte Kuh!«, schimpfte Hortense. »Der bringt sie doch nie im Leben nach Hause!«
    »Psst!«, befahl Gary, und seine Finger zeichneten weiter ihre Lippen nach. »Weißt du eigentlich, dass deine Lippen rechts und links unterschiedlich geschwungen sind?«
    Hortense wich zurück.
    »Willst du damit sagen, ich sei nicht normal?«
    »Ganz im Gegenteil … du bist schrecklich banal, wir alle haben einen asymmetrischen Mund.«
    »Ich nicht. Ich bin perfekt.«
    »Ich kann Sie zu Hause absetzen, wenn Sie wollen. Wo wohnen Sie?«, fragte der Mann.
    »Ah! Das ist der erste interessante Satz, den Sie von sich geben …«
    Charlotte Bradsburry versuchte aufzustehen, doch es gelang ihr nicht. Bei jedem Versuch sackte sie zurück aufs Bett, bis sie sich schließlich mit ihrem ganzen Gewicht fallen ließ.
    »Ich sage Ihnen, da drunter ist jemand … Ich höre Stimmen …«
    »Na los, geben Sie mir Ihren Arm, damit ich Sie von da hochziehen und Sie zu Hause absetzen kann!«
    Charlotte
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